Für viele Menschen stehen Muskeln vor allem dann im Mittelpunkt des Geschehens, wenn Tätigkeiten ausgeübt werden, die etwas mit Kraft zu tun haben – also z.B. bei der bewussten Stärkung durch Training im Fitnesscenter, beim Tragen schwerer Gegenstände oder aber bei Kraftsportarten wie Gewichtheben. Allerdings hat die Muskulatur auch Aufgaben, die mit Kraft im klassischen Sinne nur wenig zu tun haben.
Ohne ihr wäre es dem Menschen etwa unmöglich, sich zu bewegen. Die Kontraktion und Erschlaffung, also An- und Entspannung bestimmter Muskeln ermöglicht es dem Menschen erst, den Bewegungsapparat in Gang zu setzen. Außerdem können wir dank der Muskulatur unseren Körper aufrecht halten, ohne das als wirkliche Anstrengung zu empfinden. Zurückzuführen ist das auf eine gewisse Grundspannung, genannt Muskeltonus, unter die unsere Muskeln ständig gehalten werden.
Weniger bekannt ist die Tatsache, dass die Muskeln auch für unsere Körperwärme mitverantwortlich sind. Selbst wenn wir uns gerade nicht intensiv bewegen wird ein Viertel der Energie in unserem Körper in die Muskulatur investiert. Allerdings verbrauchen die Muskeln selbst nur etwa die Hälfte davon, der Rest wird in Körperwärme umgewandelt. So erklärt sich auch das berühmte Zittern, wenn uns kalt ist. Der Körper realisiert die Kälte und sorgt für eine intensive Bewegung der Muskeln, um so Wärme zu generieren.