Erreger ist das Bakterium Francisella tularensis, eine Ansteckung erfolgt häufig über direkten Kontakt mit einem infizierten Tier (u.a. Hase, Kaninchen, Wildvogel oder Maus) oder durch einen Zeckenstich. Die Hasenpest ist eine meldepflichtige Erkrankung. Laut Statistik Austria wurden 2024 in Österreich 118 Erkrankungsfälle gemeldet, die häufig mit Kontakt zu einem infizierten Feldhasen in Verbindung stehen.
- Eine Übertragung der Hasenpest ist über Kontakt-, Schmier- oder Tröpfcheninfektion und durch Zecken-/Insektenstich von Tier auf Mensch möglich.
- Die Symptome sind zu Beginn grippeähnlich. Die Erkrankung kann unterschiedlich verlaufen, meistens je nachdem, wo und wie die Erreger in den Körper gelangen.
- Frühzeitig erkannt und mit Antibiotika behandelt, ist die Erkrankung in der Regel gut heilbar.
- Die Hasenpest muss bei Mensch und Tier dem zuständigen Gesundheitsamt, der AGES bzw. dem Veterinäramt gemeldet werden.
- Es gibt keinen Impfstoff, jedoch können Schutzmaßnahmen getroffen werden, um einer Infektion mit dem Erreger vorzubeugen.
Art | bakterielle Infektion, Zoonose |
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Ursache | Bakterium Francisella tularensis |
Übertragung | Kontakt-, Tröpfchen- oder Schmierinfektion, Zeckenstich, Insektenstich |
Symptome | schmerzloses Geschwür, je nach Verlauf Fieber, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Schwellung der Lymphknoten, Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen |
Inkubationszeit | 3-5 Tage, bis zu 14 Tage |
Diagnose | Blut-, Gewebeuntersuchung, evtl. PCR |
Behandlung | Antibiotikum |
FAQ (Häufige Fragen)
Wie gefährlich ist die Hasenpest für Menschen?
Die Hasenpest kann in der Regel gut behandelt werden, wenn die Infektion rechtzeitig erkannt und frühzeitig ein Antibiotikum verabreicht wird. Unbehandelt kann die Hasenpest in seltenen Fällen zum Tod führen. In Europa tritt hauptsächlich die ulzeroglanduläre, weniger virulente Variante (Typ B) auf, die in der Regel gutartig verläuft.
Wie macht sich die Hasenpest bemerkbar?
Die Symptome sind zunächst grippeähnlich. Zu den ersten allgemeinen, oft unspezifischen Beschwerden beim Menschen zählen u.a.:
- schmerzloses Geschwür an der Kontaktstelle
- geschwollene Lymphknoten in der Nähe der Kontaktstelle
- hohes Fieber
- Schüttelfrost
- Schweißausbrüche
- Kopfschmerzen
- Glieder- und Muskelschmerzen
- körperliche Schwäche
- Übelkeit, Erbrechen und Durchfall
- Bauchschmerzen
Wie überträgt sich die Hasenpest auf Menschen?
Eine Übertragung der Hasenpest auf den Menschen kann auf verschiedene Wege erfolgen:
- direkter Kontakt mit einem infizierten Tier, kontaminiertem Kot, Flüssigkeiten wie verseuchtem Wasser, Pflanzen oder Nahrung
- Insektenstich oder Biss infizierter Zecken, Insekten, blutsaugende Arthropoden wie z.B. Flöhe – vorwiegend im Sommer
- Verzehr von infiziertem, nicht durchgegartem Hasen- oder Kaninchenfleisch
- Trinken von unsauberem Wasser
- Einatmen von kontaminiertem Staub oder Aerosolen (Luftpartikeln), etwa bei Arbeiten im Labor, in der Landwirtschaft, z.B. beim Mähen von kontaminiertem Gras, beim Schlachten oder Enthäuten, Aufenthalt in einem Stall oder Gehege
Die Tularämie, auch Hasenpest genannt, ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Francisella tularensis ausgelöst wird. Wirte sind wildlebende Tiere wie Hasen, Kaninchen oder andere Nagetiere. Aber auch Zecken, Flöhe, Läuse oder andere Insekten können den Erreger in sich tragen. Auch Haustiere können sich infizieren. Hasenpest wird vom Tier auf den Menschen übertragen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht bekannt.
Francisella tularensis ist ein gramnegatives Bakterium. Es gibt zwei klinisch relevante Arten:
- Typ A kommt bei Hasen, Kaninchen und Nagetieren in den USA und in Kanada vor und ist in der Regel virulenter und ansteckender im Vergleich zu Typ B.
- Typ B ist auf der gesamten nördlichen Halbkugel, also in Europa, Nordamerika und Asien, vertreten und verursacht Geschwüre an der Eintrittstelle sowie Schwellungen der nahen Lymphknoten.
Gefährdet sind überwiegend Jäger:innen, Landwirt:innen und Menschen, die mit Fleisch und tierischen Produkten hantieren oder in Kontakt mit unsauberen Gewässern kommen. Bereits eine geringe Anzahl an Erregern reicht aus, um sich anzustecken. Von der Kontaktstelle aus verbreiten sich die Erreger über die Blutbahn.
Eine Übertragung der Hasenpest auf den Menschen kann auf verschiedene Wege erfolgen:
- direkter Kontakt mit einem infizierten Tier, kontaminiertem Kot, Flüssigkeiten wie verseuchtem Wasser, Pflanzen oder Nahrung
- Insektenstich oder Biss infizierter Zecken, Insekten, blutsaugende Arthropoden wie z.B. Flöhe – vorwiegend im Sommer
- Verzehr von infiziertem, nicht durchgegartem Hasen- oder Kaninchenfleisch
- Trinken von unsauberem Wasser
- Einatmen von kontaminiertem Staub oder Aerosolen (Luftpartikeln), etwa bei Arbeiten im Labor, in der Landwirtschaft, z.B. beim Mähen von kontaminiertem Gras, beim Schlachten oder Enthäuten, Aufenthalt in einem Stall oder Gehege
Erfolgt die Übertragung des Erregers von Tier zu Mensch, spricht man von einer Zoonose. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist bisher nicht bekannt.
Erste Anzeichen zeigen sich in der Regel drei bis fünf Tage, in manchen Fällen bis zu 14 Tage nach der Ansteckung. Zu den ersten allgemeinen, oft unspezifischen Beschwerden beim Menschen zählen u.a.:
- schmerzloses Geschwür an der Kontaktstelle
- geschwollene Lymphknoten in der Nähe der Kontaktstelle
- hohes Fieber
- Schüttelfrost
- Schweißausbrüche
- Kopfschmerzen
- Glieder- und Muskelschmerzen
- körperliche Schwäche
- Übelkeit, Erbrechen und Durchfall
- Bauchschmerzen
Tularämie kann unterschiedlich verlaufen und verschiedene Manifestationen zeigen, je nachdem wo der Erreger in den Körper gelangt ist. Mögliche Beschwerden sind z.B.:
- (eitrige) Hautgeschwüre
- geschwollene Augen, Bindehautentzündung
- Hals- und Rachenentzündung (Pharyngitis)
- Hirnhautentzündung (Meningitis)
- Entzündung des Herzbeutels (Perikarditis) oder der Herzklappen (Endokarditis)
- Bauchfellentzündung (Peritonitis)
- Lungenentzündung (Pneumonie)
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Da die Symptome zunächst oft grippeähnlich sind, sollte der Ärzt:in bei Kontakt mit Wildtieren und dergleichen umgehend darüber informiert werden, sodass diese gezielt Untersuchungen einleiten und entsprechend behandeln kann.
Nach dem ausführlichen Gespräch mit der Ärzt:in (Anamnese) stehen folgende Untersuchungsmöglichkeiten zur Verfügung:
Serologische Untersuchung: | Blutabnahme, Nachweis von Antikörpern |
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PCR-Test: | Direkter Nachweis des Erregers aus Blut, Gewebe oder Wundabstrich |
Evt. Anzüchten einer Kultur: | Das Bakterium wird kontrolliert vermehrt, um gezielt diagnostizieren und untersuchen zu können |
Bei Bedarf können auch weitere Untersuchungen wie etwa ein Ultraschall von geschwollenen Lymphknoten angeordnet werden.
In Europa tritt hauptsächlich die ulzeroglanduläre, weniger virulente Variante (Typ B) auf, die in der Regel gutartig verläuft.
Die Hasenpest kann in der Regel gut behandelt werden, wenn die Infektion rechtzeitig erkannt und frühzeitig ein Antibiotikum verabreicht wird.
Bei Bedarf können die Beschwerden gelindert werden und z.B. Augentropfen oder Schmerzmittel verabreicht werden. In seltenen Fällen ist eine operative Entfernung von Abszessen erforderlich.
Eine Isolation des Erkrankten ist in der Regel nicht notwendig.
In Europa tritt hauptsächlich die ulzeroglanduläre, weniger virulente Variante (Typ B) auf, bei der es zu Läsionen an den Händen und Fingern kommt und die in der Regel gutartig verläuft.
Eine Tularämie-Schutzimpfung gibt es derzeit noch nicht.
Allerdings können diverse Schutz- und Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden:
- Beim Umgang mit Hasen oder Nagetieren Schutzkleidung, Handschuhe und Atemschutzmasken tragen.
- Freie Hautstellen und Kleidung mit Insektenschutzmittel einsprühen, das den Wirkstoff DEET enthält.
- Tote, erkrankte Tiere nicht enthäuten, sondern gut verpacken.
- Hasen- und Kaninchenfleisch vor dem Verzehr gut durchgaren, Hygieneregeln strikt einhalten.
- Kein verunreinigtes Wasser trinken oder darin baden.
- Körper nach dem Spaziergang auf Zecken untersuchen. Wird eine Zecke gefunden, diese zeitnah entfernen und die Bissstelle desinfizieren.
- In Gebieten, in denen Tularämie regelmäßig auftritt und verbreitet ist, beim Gehen in hohem Gras lange Hosen tragen und die Hosenbeine in Socken oder Stiefel stecken.
- Bei Verdacht oder Kontakt eine Ärzt:in aufsuchen, die Medikamente verabreichen kann, um einen Ausbruch der Infektion zu verhindern.
Auffällige Tiere sollten gemeldet werden. Infizierte Feldhasen oder Kaninchen machen oft ungewöhnliche Bewegungen, auch weisen sie fehlendes Fluchtverhalten auf.
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- AGES: Tularämie (Hasenpest) (28.04.2025)
- Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz: Statistiken und Fallzahlen. Jahresstatistik meldepflichtiger Infektionskrankheiten – vorläufiger Jahresbericht 2024, Stand 03. Februar 2025 (28.04.2025)
- MSD Manual: Tularämie (28.04.2025)
- MSD Manual: Tularämie (28.04.2025)
- Robert Koch Institut: Tularämie (28.04.2025)
- Universitätsspital Zürich: Hasenpest (Tularämie) (28.04.2025)