Scheidenpilz (Vaginalpilz, Vaginalmykose, Vaginale Candidose, Vulvovaginalcandidose, Candida-Infektion)

Frau, die mit Scheidenpilz zu kämpfen hat.
Starkes Jucken und Brennen sind typische Anzeichen eines Scheidenpilzes.
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Ein Vaginalpilz ist eine Pilzinfektion, die mit unangenehmen Symptomen einhergeht. Der Hefepilz Candida albicans ist der häufigste Erreger.

Medizinische Expertise

Albert Knauder

Prim. Dr. Albert Knauder

Leitung der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, Landesklinikum Neunkirchen, Abteilungsleitung Gynäkologie und Geburtshilfe, Landesklinikum Neunkirchen
Peischinger Straße 19, 2620 Neunkirchen
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Etwa 70 bis 75 % aller Frauen infizieren sich zumindest einmal im Leben mit einem Scheidenpilz. Jucken, ein geröteter und geschwollener Intimbereich sowie bröckeliger, weißlicher Ausfluss, sind typische Anzeichen für einen Scheidenpilz.

  • Scheidenpilz ist eine häufige Infektion im Genitalbereich.
  • Brennen und starker Juckreiz sind erste Symptome für Scheidenpilz.
  • Auch Rötungen und Schwellungen im Intimbereich zählen zu den Beschwerden.
  • Bei Verdacht auf Scheidenpilz muss unbedingt eine Ärzt:in aufgesucht werden.
  • Pilzinfektionen sind meistens ungefährlich, sollten aber in jedem Fall behandelt werden.
Art Pilzinfektion
Erreger Hefepilz Candida albicans, selten Candida glabrata oder Candida tropicalis
Übertragung Geschlechtsverkehr
Erkrankungsdauer nach Behandlung wenige Tage
Symptome Rötung, Schwellung, Brennen, Juckreiz, Ausfluss
Behandlung Antimykotika (Antipilzmittel)

FAQ (Häufige Fragen)

Wie erkenne ich, ob ich Scheidenpilz habe?

Zu den häufigsten Beschwerden bei Scheidenpilz zählen:

  • starker Juckreiz und Brennen im Intimbereich
  • Rötung und Schwellung von Vulva und Vagina
  • Schmerzen beim Wasserlassen
  • grau-weißer Belag der Schleimhaut
  • weißlicher, bröckeliger Ausfluss
  • Schmerzen beim Sex
Wie geht Scheidenpilz wieder weg?

Für die Behandlung von Scheidenpilz stehen verschiedene Antipilzmittel (Antimykotika) in Form von Cremes, Salben, Zäpfchen oder auch als Tablette zur Verfügung. Meistens ist eine lokale Behandlung ausreichend.

Woher bekommt man einen Scheidenpilz?

Auslöser für die Pilzinfektion ist meist der Hefepilz Candida albicans. Pilze fühlen sich im feucht-warmen Milieu wohl. Bringen gewisse Faktoren die natürliche Scheidenflora aus dem Gleichgewicht, entstehen für den Hefepilz optimale Bedingungen, um sich auszubreiten.

Beim Scheidenpilz handelt es sich um eine Pilzinfektion, bei der Scheide und Vulva entzündet sind. Auslöser für die Pilzinfektion ist in den meisten Fällen der Hefepilz Candida albicans.

Die Anzeichen für Scheidenpilz können je nach Art des Erregers unterschiedlich sein. Zu den häufigsten Beschwerden bei Scheidenpilz zählen:

  • starker Juckreiz und Brennen im Intimbereich
  • Rötung und Schwellung von Vulva und Vagina
  • Schmerzen beim Wasserlassen
  • grau-weißer Belag der Schleimhaut
  • weißlicher, bröckeliger Ausfluss
  • Schmerzen beim Sex

Pilze fühlen sich im feucht-warmen Milieu wohl. Bringen gewisse Faktoren die natürliche Scheidenflora aus dem Gleichgewicht, entstehen für den Hefepilz optimale Bedingungen, um sich auszubreiten.

Zu den Ursachen, die eine Scheidenpilzinfektion begünstigen können, zählen u.a.:

  • Einnahme von Antibiotika, kortisonhaltigen Arzneimittel, Chemotherapeutika oder Immunsuppressiva
  • Krankheiten, die das Immunsystem schwächen, wie z.B. AIDS
  • Stoffwechselstörungen, wie z.B. Diabetes mellitus
  • ungeschützter Geschlechtsverkehr
  • psychosozialer Stress
  • Hormonveränderungen durch Schwangerschaft, Menstruation oder Menopause
  • übertriebene Intimhygiene
  • nach dem Stuhlgang auf die Wischrichtung achten (von vorne nach hinten)
  • enge, synthetische Kleidung

Juckreiz kann auch andere Ursachen haben, zum Beispiel eine bakterielle Vaginose. Unbehandelt kann ein Scheidenpilz zu einer Scheideninfektion führen. Daher sollte unmittelbar nach Auftreten der Symptome eine Ärzt:in aufgesucht werden. Eine Fachärzt:in für Gynäkologie und Geburtshilfe oder eine Fachärzt:in für Dermatologie und Venerologie sind die richtigen Ansprechpartner:innen. In einem ausführlichen Gespräch (Anamnese) wird die Ärzt:in der tatsächlichen Ursache auf den Grund gehen. Anschließend wird sie den Intimbereich untersuchen. Starke Rötung und weißer Belag sind eindeutige Anzeichen, an denen die Ärzt:in eine Pilzinfektion erkennt.

In manchen Fällen ist von außen allerdings nichts sichtbar. In diesem Fall bringt eine mikroskopische Untersuchung Gewissheit. Dafür macht die Ärzt:in mit einem Abstrichstäbchen einen Abstrich von den betroffenen Stellen. Bei Bedarf, vor allem während einer Schwangerschaft, kann auch eine Pilzkultur angelegt werden. Können keine Pilzspuren nachgewiesen werden, untersucht die Ärzt:in, ob andere Ursachen wie beispielsweise Herpes, allergische Reaktionen oder bakterielle Erreger zugrunde liegen.

Für die Behandlung von Scheidenpilz stehen verschiedene Antipilzmittel (Antimykotika) zur Verfügung in Form von:

  • Cremes,
  • Salben,
  • Zäpfchen
  • oder auch als Tablette. 

Meistens ist eine lokale Behandlung ausreichend. Wichtig ist, die empfohlene Behandlungsdauer einzuhalten. Wird die Therapie zu früh abgebrochen, kann es sein, dass die Behandlung umsonst war.

Je nach Präparat klingt der Scheidenpilz innerhalb weniger Tage nach der Behandlung ab. Ist die Infektion hartnäckig und kehrt innerhalb kurzer Zeit wieder, ist ein erneuter Ärzt:inbesuch nötig. Ist auch die Partner:in von einer Pilzinfektion betroffen, sollte diese ebenso behandelt werden.

Vorsicht: In Joghurt getränkte Tampons lindern keine Symptome, sondern können die Infektion verschlimmern. Auch die Ernährung ("Antipilz-Diät") hat keine Auswirkungen auf die Infektion.

Die hormonellen Veränderungen während der Schwangerschaft begünstigen das Wachstum von Pilzerregern. Die Gynäkolog:in kann eine Pilzkultur anlegen. Bei Verdacht auf Scheidenpilz sollten schwangere Frauen unbedingt ihre behandelnde Gynäkolog:in aufsuchen. Der Pilz kann bei der Geburt auf das Neugeborene übertragen werden und Krankheiten auslösen, daher ist eine Pilzbehandlung unbedingt erforderlich.


Autor:innen:
Redaktionelle Bearbeitung:
Medizinisches Review:
Zuletzt aktualisiert:

28. November 2024

Erstellt am:

1. Februar 2022

Stand der medizinischen Information:

1. Februar 2022


ICD-Code:
  • B37

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