Salmonellenvergiftung (Salmonellose)

Abbildung von Salmonellen (Bakterien mit vielen Unterarten)
Salmonellen können eine Entzündung im Darm auslösen.
© Kateryna Kon / Shutterstock.com
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Salmonellen stellen – hinter Campylobacter – die zweithäufigste Ursache bakterieller Lebensmittelvergiftungen in Österreich dar.

Medizinische Expertise

Christoph Gasché

Univ.Prof. Dr. Christoph Gasché

Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologie und Hepatologie
Heiligenstädterstraße 50-52, 1190 Wien
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Inhaltsverzeichnis

Salmonellen sind Bakterien aus der Gattung der Enterobakterien. Diese können beispielsweise über verunreinigte Lebensmittel in den Darm gelangen und zu Vergiftungssymptomen führen.

  • Eine Salmonellenvergiftung ist eine bakterielle Infektion, die über Lebensmittel übertragen werden kann.
  • Typische Symptome sind Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Fieber und Kopfschmerzen.
  • Die Infektion heilt normalerweise innerhalb weniger Tage bis einer Woche von selbst aus.
  • Es ist wichtig auf einen Verzehr von rohen Lebensmitteln, wie Eiern oder rohem Fleisch zu verzichten.
  • Zur Vorbeugung sollten Lebensmittelhygieneregeln befolgt werden, wie gründliches Händewaschen, Trennung von rohem Fleisch und anderen Lebensmitteln.

Im Jahr 2018 wurden in Österreich 1.533 laborbestätigte Erkrankungsfälle gemeldet, das entspricht 17,4 Fällen pro 100.000 Einwohner.

Salmonellen sind Bakterien mit mehr als 2.000 Unterarten. Die meisten Infektionen erfolgen durch den Verzehr roher oder nicht ausreichend erhitzter Lebensmittel (hauptsächlich Eier, Geflügel, Fleisch, Milch und daraus hergestellte Produkte). Zu einer Erkrankung kommt es durch die Aufnahme einer größeren Salmonellen-Menge. Bei unzureichender Hygiene kann die Übertragung auch über Küchenutensilien erfolgen. Bei Raumtemperatur können sich die Bakterien sehr rasch vermehren, deshalb erreichen sie relativ leicht eine bedenkliche Anzahl. Auch durch Schmierinfektion durch Kontakt mit infizierten Menschen und Tieren bzw. mit verunreinigten Gegenständen kann es in seltenen Fällen zu einer Salmonellose kommen. Die Inkubationszeit beträgt meist 12 – 36 Stunden. Manchmal können Beschwerden jedoch bereits nach 6 Stunden oder erst 72 Stunden nach dem Kontakt mit Salmonellen auftreten.

Häufig nimmt die Salmonellose einen harmlosen oder gar symptomlosen Verlauf. Das ist von der aufgenommenen Anzahl der Bakterien sowie vom Immunsystem der jeweiligen Person abhängig. Treten Beschwerden auf, sind diese meist:

Die Symptome dauern meist nur wenige Tage an. Vor allem bei älteren Personen kann ein großer Flüssigkeitsverlust allerdings zu einer bedrohlichen Kreislaufbelastung führen.

Bei Verdacht auf eine Salmonellen-Infektion wird die Diagnose aufgrund der Krankengeschichte mit den oben angeführten Symptomen gestellt. Der Nachweis des Erregers erfolgt mittels einer Stuhlprobe.

In den meisten Fällen ist es ausreichend, den Wasser- und Elektrolythaushalt wieder auszugleichen. Dabei kann ein Getränk aus je ½ Liter Apfelsaft und Mineralwasser, 1 Teelöffel Salz und 2 Esslöffeln Traubenzucker helfen. Antibiotika sollten nur in schweren Fällen zum Einsatz kommen, da diese die Ausscheidung der Bakterien verlängern und zudem Resistenzen gebildet werden können.

Vorbeugen ist die beste Maßnahme, damit es erst gar nicht zu einer Salmonellenvergiftung kommt.

  • Beim Verarbeiten von Lebensmitteln auf gründliche Händehygiene achten
  • Bei leicht verderblichen Lebensmitteln die Kühlkette nicht unterbrechen
  • Küchenoberflächen und -geräte regelmäßig gründlich reinigen
  • Für die Zubereitung von Speisen mit rohen Eiern (z.B. Mayonnaise) nur frische Ware verwenden; diese Speisen möglichst rasch verzehren
  • Eier, Fleisch- und Wurstwaren getrennt von Lebensmitteln wie Obst und Gemüse aufbewahren
  • Nicht gleich verzehrte Gerichte rasch abkühlen und in den Kühlschrank stellen
  • Beim Aufwärmen von Speisen diese noch einmal gut kochen
  • Tiefgefrorenes über Nacht im Kühlschrank auftauen
  • Auftauwasser von gefrorenem Fleisch in den Ausguss leeren und anschließend heiß nachspülen

Für Kinder, ältere Menschen und Menschen mit geschwächtem Abwehrsystem sind diese Maßnahmen besonders wichtig, da sie besonders häufig erkranken.


Autor:in:
Medizinisches Review:
Erstellt am:

15. Juli 2020

Stand der medizinischen Information:

15. Juli 2020


ICD-Code:
  • A02

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