Wenn es um ihre Zähne geht, sind die Österreicher:innen "Putz-Muffel" – nur 6 von 10 greifen regelmäßig zur Zahnbürste. Werden Speisereste nicht (auch schon bei den Baby- Milchzähnen) mindestens 2 x pro Tag gründlich entfernt, entstehen Zahnschäden wie Karies. Warum richtiges Putzen so wichtig ist und was man dabei beachten sollte, zeigen die folgenden 8 Tipps:
Wer sich morgens gern mit säurehaltigen Lebensmitteln, wie Früchten oder Orangensäften stärkt, sollte lieber schon vor dem Frühstück zur Zahnbürste greifen. Am Abend sollten die Zähne hingegen nach dem Essen, also vor dem Schlafengehen, gründlich von Speiseresten und Zahnbelag gereinigt werden.
In der Nacht produziert unser Körper nämlich weniger Speichel. Sind die Zähne nicht oder nicht ausreichend geputzt, können Säuren Zähne und Mundschleimhaut daher viel leichter angreifen und die Entstehung von Zahnschäden wird dadurch begünstigt.
Das Entscheidende bei einer Zahnbürste: Der Bürstenkopf muss klein genug sein, um alle Zahnflächen gut zu erreichen. Generell empfehlenswert sind Zahnbürsten mit weichen Borsten, da sie Zahnfleischverletzungen verhindern. Außerdem sollte der Bürstengriff gummiert sein, um nicht aus der Hand zu rutschen.
Elektrische Zahnbürsten bringen in erster Linie mehr Komfort, da der Bürstenkopf von selbst rotiert. Dennoch spricht aber nichts gegen den Kauf einer Handzahnbürste, solange der Bürstenkopf klein genug ist, um damit alle Zahnflächen – auch die hinteren Backenzähne – gut zu erreichen. Egal ob Hand- oder elektrische Zahnbürste: Jede Zahnbürste bringt sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich.
Vor- und Nachteile der elektrischen Zahnbürste:
Vorteile | Nachteile |
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Vor- und Nachteile der Handzahnbürste:
Vorteile | Nachteile |
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Die verwendete Zahnpasta sollte Fluorid enthalten. Dieses natürliche Spurenelement schützt den Zahnschmelz – die äußerste Schicht der Zähne – vor Karies.
Fluorid macht die Zähne widerstandsfähiger gegenüber Temperaturschwankungen und säurehaltigen Lebensmitteln, wie Fruchtsäften oder Limonaden. Für Kinder sind im Handel eigene Zahnpflegeprodukte mit weniger Fluorid erhältlich.
Mehr zum Thema: Karies » Wie entsteht die Erkrankung?
Für richtiges Zähneputzen gibt es kein "allgemeingültiges Patentrezept", denn auch Zahnärzt:innen sind sich über richtiges Zähneputzen uneinig. Dennoch hilft Folgendes, um Zahnschäden vorzubeugen:
Auf die Richtung achten: Es gibt verschiedene Zahnputzmethoden. Am leichtesten zu merken ist die Rot-Weiß-Technik. Dabei wird die Zahnbürste in kreisenden Bewegungen ausgehend vom Zahnfleisch (rot) zum Zahn (weiß) bewegt. Damit auch der Zahnfleischrand gut erreicht werden kann, sollte die Bürste immer im 45-Grad-Winkel auf die Zähne aufgesetzt werden.
- Mit System putzen: Eine gründliche Zahnpflege setzt voraus, dass alle Zähne gleichermaßen geputzt werden. Wer die Zahnbürste jedoch planlos im Mund hin und her bewegt, bewirkt das Gegenteil: Manche Zahnflächen werden dadurch zu viel, andere zu wenig oder gar nicht gereinigt.
- Druck auf die Zähne dosieren: Zu viel Druck der Zahnbürste auf die Zähne kann beispielsweise zum Abbau von Zahnfleisch führen. In diesem Fall liegen die empfindlichen Zahnhälse frei – es kann zu verstärktem Kariesbefall und Zahnschmerzen kommen. Daher ist es wichtig, mit einer weichen Bürste und ohne großen Kraftaufwand zu putzen. Elektrische Zahnbürsten nur an den Zahn halten, die Reinigung erfolgt ohne eigenen Druck.
- Geduld beim Zähneputzen: Um sämtliche Zähne von Speiseresten und Zahnbelag zu befreien, sollten mindestens 2 Minuten für den gesamten Vorgang eingeplant werden.
- Die Zahnzwischenräume reinigen: Mithilfe von individuell auszuwählenden Bürstchen, Sticks oder Zahnseide ist es möglich, auch die Zahnzwischenräume gründlich zu reinigen, da sich dort bevorzugt Kariesbakterien ansiedeln.
Saure Speisen, wie Obst oder Wein, enthalten Säure, die den Zahnschmelz aufweicht.
Daher gilt: Lieber mindestens eine Stunde mit dem Zähneputzen warten, dann hat der Zahnschmelz wieder seine übliche Härte und die Gefahr des Substanzverlustes durchs Zähneputzen ist eingedämmt.
Das Kauen derartiger Kaugummis kann eine gründliche Reinigung der Zähne mit Zahnbürste und Zahnseide nicht ersetzen. Sie können aber unterwegs eine gute Ergänzung sein.
Die Kaubewegungen führen zur Speichelproduktion, wodurch Zähne und Mundhöhle von Säurerückständen zugeführter Nahrungsmittel gereinigt werden.
Mindestens alle zwei Monate sollten alte Zahnbürsten entsorgt und durch neue ersetzt werden. Der regelmäßige Gebrauch bewirkt, dass die Borsten mit der Zeit an Flexibilität verlieren und nicht mehr in alle Zahnbereiche vordringen. Wenn der Kopf der Zahnbürste zerfranst bzw. verschmutzt ist, sollte die Bürste – egal ob Handzahnbürste oder elektrisch – erneuert werden.
Zahnbürsten sind ein guter Nährboden für Bakterien und Pilze. Wenn der Bürstenkopf nach seiner Verwendung gründlich mit kaltem Wasser abgespült und die Zahnbürste an der frischen Luft getrocknet wird, siedeln sich deutlich weniger Bakterien an.
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