Ob man den Tag abends mit oder ohne Socken beschließt, grenzt schon fast an eine Glaubensfrage. Während es manche für absolut unhygienisch halten, die Füße auch im Bett in Socken zu packen, sind sie für andere das beste Schlafmittel. Aus medizinischer Sicht gibt es für beide Seiten Argumente.
Im Wesentlichen werden mit dem Tragen von Socken im Bett zwei Vorteile in Verbindung gebracht:
- schnelleres Einschlafen
- besserer Sex
Bei einer Schlaf-Studie in den USA, die vor einigen Jahren publiziert wurde, schliefen Studienteilnehmer:innen mit Socken im Schnitt um etwa 15 Minuten schneller ein als Personen, die barfuß waren. Socken sorgen für erweiternde Blutgefäße, die Füße geben daher Wärme ab. In weiterer Folge sinkt die Körpertemperatur, was das Gehirn wiederum dazu auffordert, einzuschlafen. Schließlich ist der Körper im energiegeladenen Zustand am wärmsten und in der Nacht am kältesten. Verstärkte Müdigkeit ist die logische Folge.
Wesentlich unklarer ist der Zusammenhang mit dem Liebesleben. Häufig wird eine niederländische Studie referenziert, wonach die Wahrscheinlichkeit auf einen Orgasmus höher sei, wenn man beim Sex Socken trägt. Die Studie selbst ist in allerdings nicht auffindbar, einige Beobachter:innen bezweifeln die Echtheit und sehen auch keine biologischen Gründe für einen solchen Effekt.
Als Gegenargument lassen sich einige kleine Risikofaktoren aufführen. Schlafen mit Socken hat demnach folgende Nachteile:
- Fußpilz und andere Infektionen werden begünstigt
- zu enge Socken stören die Durchblutung
- mangelnde Luft kann Fußschweiß fördern
Allerdings ist bei all diesen Punkten einzuschränken, dass das Risiko jeweils nur sehr gering und meistens durch die richtige Sockenwahl vermeidbar ist. Selbstgestrickte Socken oder hochwertige Wollsocken sind ideal, auf enges Fußgewand sollte man hingegen verzichten. Jenes Paar, das man bereits während des Tages getragen hat, sollte man aus Hygienegründen ebenfalls nicht im Bett tragen.