Die Psoriasis (Schuppenflechte) ist eine chronische Hauterkrankung, die in den meisten Fällen schubförmig verläuft. Heißt also: Zwischen Phasen, in denen Symptome auftreten, gibt es immer wieder Zeiträume, in denen die Patienten kaum oder gar keine Beschwerden haben. Um diese Intervalle auszuweiten, ist es wichtig, auf die richtige Pflege zu achten.
Video: Wenn die Haut schreit! Symptome lindern bei Schuppenflechte
Dr. Julian Umlauft (Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten) informiert über Schuppenflechte und aktuelle Behandlungsmöglichkeiten. (27.10.2022)
Da die Haut von Menschen mit Schuppenflechte selbst nicht genug Feuchtigkeit speichern kann, muss diese regelmäßig von außen zugeführt werden. Rückfettende und feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukte erhalten die natürliche Hautschutzbarriere aufrecht und tragen dazu bei, die symptomfreien Phasen bei Schuppenflechte zu verlängern.
Je nach Hauttyp und persönlicher Vorliebe empfehlen sich Pflegeprodukte mit Inhaltsstoffen wie Harnstoff (Urea), Glyzerin, Hyaluronsäure, Vitamin E oder Kollagen. Diese sollten konsequent täglich, allenfalls auch mehrmals pro Tag, aufgetragen werden.
Die äußerliche Behandlung mit pflegenden und medizinischen Wirkstoffen wird auch lokale oder topische Therapie genannt. Hierzu stehen unterschiedliche Präparate mit einem Inhaltsstoff oder mehreren kombinierten Wirkstoffen zur Verfügung. Diese werden in Form von Cremes oder Salben direkt auf die betroffenen Hautbereiche aufgebracht.
WIRKSTOFF | WIRKUNGSWEISE |
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Kortison |
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Dithranol |
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Vitamin D3 |
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Harnstoff |
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Salicylsäure |
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Überflüssige Hautschüppchen behindern das Eindringen pflegender und medizinischer Wirkstoffe. Deshalb sollten die Schuppen regelmäßig entfernt werden. Manchmal sind zu diesem Zwecke normale Pflegecremes ausreichend. Noch effektiver ist jedoch Salicylsäure, die beispielsweise in Salben, Vaselin oder Öl gelöst ist. Je nach Dicke der Schuppen wird hierfür eine Konzentration von 5 % - 10 % gewählt.
Tipp: Um die Wirkung zu verstärken, kann die Salbe mit einer Zahnbürste sanft einmassiert werden. Alternativ empfiehlt sich ein Einwirken über Nacht. Bei einem anschließenden Bad können die Schüppchen mit einem Waschlappen entfernt werden.
Grundsätzlich gilt: Je heißer das Wasser und je länger der Aufenthalt darin, desto mehr Fett und Feuchtigkeit verliert die Haut. Ausgedehnte, heiße Bäder sind aus diesem Grund zu vermeiden. Besser ist ein kurzes, maximal 5-minütiges Abduschen bei einer Wassertemperatur zwischen 32-35 Grad. Wasch-, Dusch- und Reinigungsmittel sollten prinzipiell sehr sparsam verwendet werden. Ideal sind neutrale Waschemulsionen und rückfettende Substanzen, die keine Duft- und Konservierungsstoffe enthalten. Nach dem Waschen wird die Haut vorsichtig trocken getupft. Grobes Abrubbeln führt oft zu weiteren Hautreizungen und sollte demnach unterlassen werden.
- Dermatologie - Lehrbuch und Atlas, Rassner, Urban und Fischer, 9. Auflage: 2009
- Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs: Psoriasis: Basistherapie (09.10.2020)