Prof. Dr. Max Wunderlich, FRCS

Geboren in Kiel 1945, wuchs Max Wunderlich in Wien auf, wo er neben dem Wohnsitz in Perchtoldsdorf seinen beruflichen Lebensmittelpunkt bewahrt hat.
Nach dem Medizinstudium in Wien und einem Semester in Montpellier absolvierte er eine vierjährige Ausbildung in Geburtshilfe/Gynäkologie ehe er sich der Chirurgie zuwandte. Die wesentliche Ausbildung erfolgte an der 1. Chirurgischen Universitätsklinik Wien.
Neben der breit gefächerten Allgemeinchirurgie und flexiblen Endoskopie wurde die Coloproktologie (Lehre von Dickdarm, Enddarm und Anus) sein wesentliches praktisches und wissenschaftliches Arbeitsgebiet. Die entsprechende Schulung wurde perfektioniert während eines einjährigen Aufenthalts am St. Mark's Hospital in London 1981/82.
Habilitation 1987, Ernennung zum außerordentlichen Professor 1995, Ernennung zum Fellow of the Royal College of Surgeons (FRCS) 1999, von 2012-16 Präsident der MKÖ (Medizinische Kontinenzgesellschaft Österreich).
Im Zentrum des Interesses stehen die Erkrankungen des Anorektums: Tiefsitzende Tumoren (Rektumkarzinom), Stuhlinkontinenz, Schließmuskelrekonstruktionen, Analfisteln, Hämorrhoidalleiden, Rektumprolaps, chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa). Im Ruhestand befasste er such intensiv mit dem anorektalen Schmerz und den späteren Auswirkungen von kindlichem Missbrauch auf den Darmtrakt.

Das Spezialgebiet wurde auch während seiner Primariate (1989-96 KH Hollabrunn, 1996-2010 KH der Barmherzigen Schwestern in Wien) konsequent umgesetzt.

Betreffend das Hämorrhoidalleiden, entwickelte M. Wunderlich die Konzepte
größtmöglicher Zurückhaltung bei chirurgischen Eingriffen zugunsten der konservativen Therapie, die Kombination schonender Verfahren bei unumgänglicher Operation ("Taylored Hemorrhoidectomy", d.h. maßgeschneiderte Interventionen) und ein Verfahren zur Linderung von chronischen Beschwerden nach missglückter Operation mit Klammerapparaten ("Agraffektomie" = operative Entfernung der Klammern).

M. Wunderlich gründete 1990 die Arbeitsgemeinschaft für Coloproktologie in Österreich (ACP). Er ist Ehrenmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Chirurgie, der MKÖ und der AUB (Arbeitsgemeinschaft für Urogynäkologie und Rekonstruktive Beckenbodenchirurgie).