Hämorrhoiden sind bei jedem Menschen vorhandene schwammartige Gefäßpolster, die aus Arterien und Venen bestehen. Erst wenn sie mit Beschwerden einhergehen, spricht man von einem Hämorrhoidalleiden. Typische Symptome sind unter anderem Blutungen, häufig – aber nicht ausschließlich – beim Stuhlgang, und vorfallende Knoten, die sehr selten schmerzhaft thrombosieren können. Gelegentlich kommt es auch zu Juckreiz oder Brennen im Analbereich.
Hämorrhoiden werden je nach Größe bzw. Tendenz zum Vorfall in vier Stadien unterteilt, die aber nicht zwangsläufig zu Beschwerden führen. Treten Symptome auf, so sind diese in den ersten beiden Stadien eher milde, während sie in den Stadien 3 und 4 wesentlich stärker sein können. In den meisten Fällen reicht eine konservative Therapie aus, und sollte immer als erstes versucht werden, selbst bei Hämorrhoiden 4. Grades. Erst bei Versagen der konservativen Therapie sollte eine Intervention ins Auge gefasst werden – je nach Stadium von einfachen Sklerosierungsinjektionen und Abbindungen bis zur Operation großer Knoten.
Unterstützend oder als alleinige Therapieform kommen oftmals Salben zum Einsatz. Diese enthalten lindernde, regenerierende und entzündungshemmende Wirkstoffe. Cortisonhaltige Salben sollten nicht länger als etwa 7 Tage angewendet werden und sind dementsprechend nur in enger Absprache mit der behandelnden Ärzt:in zu empfehlen.
Viele der erhältlichen Salben sind nicht nur bei Hämorrhoiden sinnvoll, sondern können auch ähnliche Beschwerden im Analbereich lindern, die durch andere lokale Erkrankungen bedingt sind, wie Fisteln, Fissuren etc.:
- Irritationen der Haut (mit oder ohne Ekzem)
- Schmerzen (insbesondere Brennen)
- Juckreiz
Neben einer äußeren ist bei einigen Produkten auch eine innere Anwendung angedacht. Dazu ist der Verpackung ein Applikator beigelegt, der eine hygienische Verabreichung ermöglicht.
Nicht zuletzt, und dank der Empfehlung mehrerer prominenter Anwender:innen, genießen Hämorrhoidensalben den Ruf, gegen Gesichtsfalten und Tränensäcke zu wirken. Die Überlegung dahinter ist simpel: Um gegen Hämorrhoiden zu wirken, zieht die Salbe das Gewebe zusammen – und genau dieser Effekt ist im Gesicht von ästhetischem Vorteil.
Tatsächlich ist es aber wenig erfolgsversprechend, Hämorrhoidensalben im Gesicht aufzutragen. Bei Tränensäcken handelt es sich um tiefe Ödeme, die nicht einfach mit einer Hämorrhoidensalbe zum Abschwellen gebracht werden können. Ebenso wenig stellt sich ein Effekt gegen Falten ein. In seltenen Fällen kann es sogar zu Irritationen kommen, falls die Gesichtshaut allergisch auf einen oder mehrere der Inhaltsstoffe reagiert.