Doch genau das ist in diesem Alter die beste Behandlungsmethode: Trinken. Muttermilch ist ein wirkungsvolles Hausmittel zur äußerlichen Anwendung gegen Schnupfen und bei Ohrenschmerzen. Aber auch andere Methoden wie Zwiebelsäckchen, Fencheltee oder Pulswickel können schon bei den ganz Kleinen zum Einsatz kommen. Und wenn es dem Baby wirklich schlecht geht und es beispielsweise sehr heiß ist, nicht trinkt oder durchgehend schreit, dann hilft nur noch der Gang zum Arzt. Dabei gilt: Lieber einmal zu oft, als einmal zu wenig. Besonders bei Fieber führt kein Weg daran vorbei.
- Schnupfen und Husten sind auch bei Babys typische Erkältungssymptome.
- Ohrschmerzen und Bindehautentzündung sind häufige Begleiterscheinungen.
- Viel trinken, im Idealfall Muttermilch, ist bei der ersten Erkältung eines Babys besonders wichtig.
- Pseudokrupp ist eine Infektion der Atemwege, bei der es zu Hustenanfällen kommt.
- Ärztliche Abklärung ist bei sehr starken oder länger auftretenden Symptomen sowie bei Fieber anzuraten.
Wenn kleine Kinder eine verschnupfte Nase haben, bekommen sie kaum Luft beim Trinken. Aber gerade dann ist es wichtig, dass die Kleinen viel Flüssigkeit zu sich nehmen und viel frische Luft bekommen, um das Immunsystem optimal zu unterstützen. Gegen den Schnupfen wirken Muttermilch oder eine für Babys geeignete Salzwasserlösung aus der Apotheke oft Wunder. Dazu mehrmals über den Tag verteilt einige Tropfen Muttermilch auf einen Löffel geben und in die Nasenlöcher träufeln. Oder Salzwasserlösungen über die Ampullen in die Nase geben. Spezielle Nasensauger mit einer weichen Spitze helfen, die Nasen vom Sekret zu befreien.
Vorsicht: Wattestäbchen sind zum Reinigen der Nase ungeeignet, da Verletzungsgefahr besteht, wenn das Baby erschrickt und sich schnell bewegt.
Auch bei Husten ist es wichtig, dass Kinder viel trinken. Kleinen Säuglingen reicht Muttermilch völlig aus, es ist nicht notwendig zusätzlich Tee anzubieten. Erst wenn die Kinder einige Monate alt sind, kann auch Fencheltee verabreicht werden. Dabei sollte auf einen kindgerechten Tee ohne Zuckerzusatz geachtet werden. Teemischungen besser meiden. Der Babymagen kennt noch nicht so viele unterschiedliche Speisen, daher ist es besser bei einer Sorte zu bleiben.
Bei Babys kommt es vor, dass diese bei Hustenattacken manchmal spucken müssen, weil sie sich am sich lösenden Schleim verschlucken.
Was Eltern sonst noch tun können:
- Häufig lüften
- Feuchte Tücher: Sie sorgen – über der Heizung oder in der Nähe des Babybettes für ausreichend Luftfeuchtigkeit
- Brustwickel: Ein warmes Tuch oder ein Babykirschkernkissen auf die Brust des Kindes legen – allerdings nur unter Aufsicht
- Zwiebelsäckchen: Einige Stück aufgeschnittener Zwiebel, eventuell leicht angebraten, in einem Säckchen über dem Babybett aufgehängt, befreien die Atemwege durch die in der Zwiebel enthaltenen ätherischen Öle
- Erhöhte Lage: Baby mit erhöhtem Oberkörper schlafen lassen – Dazu z. B. ein Buch unter die Babymatratze legen, so dass der Kopf etwas höher ist
- Bei akuter Atemnot: Hier hilft kühle Luft (Fenster oder geöffnete Gefrierschranktüre) – Baby dabei warm halten!
Vorsicht: Balsam mit ätherischen Ölen oder ätherische Öle zum Einreiben sind für Babys nur bedingt geeignet. Die Kinder reagieren noch sehr empfindlich auf derartige Produkte und bekommen häufig allergische Reaktionen. Wenn überhaupt sollten nur nach Rücksprache mit Arzt oder Apotheker geeignete Produkte für Babys verwendet und diese keinesfalls im Gesicht angewendet werden. Produkte mit Eukalyptus, Kampfer, Thymian oder Menthol sollten auf jeden Fall vermieden werden, da diese besonders intensiv wirken und somit für Kleinkinder nicht geeignet sind.
Auch Honig (z. B. im Tee) ist für Kleinkinder unter einem Jahr nicht geeignet. Dieser kann in seltenen Fällen ein giftiges Bakterium namens Clostridium botulinum enthalten, welches sich schnell im Darm vermehrt und in den Blutkreislauf übergehen kann. Erst ab einem Alter von einem Jahr ist das kindliche Immunsystem stark genug, um mit diesem Keim fertig zu werden.
Die wichtigsten Hausmittel im Überblick:
- Muttermilch bei Schnupfen und Ohrenschmerzen
- Salzwasser-Lösung bei Schnupfen und Ohrenschmerzen
- Zwiebelsäckchen bei Husten
- Pulswickel gegen Fieber
- Fencheltee bei Bauchschmerzen
Bei Kindern zwischen 1 und 3 Jahren kommt es öfter zum Auftreten von
Zur Linderung sollte man das Kind warm einpacken und sich mit ihm vor das offene Fenster, vor die laufende Dusche (kaltes Wasser) oder ins Freie setzen.
Die Normaltemperatur von Babys schwankt zwischen 36,5 und 37 Grad Celsius, bis 38 Grad spricht man von erhöhter Temperatur. Ab 38 Grad handelt es sich um Fieber. Bei 38,5 Grad Celsius sollte insbesondere bei Babys unter 3 Monaten immer ein Arzt aufgesucht werden.
Die genauesten Messergebnisse liefern spezielle Thermometer für Babys und Kinder mit einer weichen Spitze. Mit etwas Vaseline betupft, können die Eltern sicher gehen, dass Kindern auch eine Messung im Po nicht weh tut.
Fieber ist eine sehr wirksame Reaktion des Körpers, um Krankheitseindringlinge abzuwehren, deswegen sollte Fieber auch nicht gleich gesenkt werden. So lange das Kind aufmerksam bleibt und keine Beschwerden wie Fieberkrämpfe, schneller Atem, übermäßiges Schreien oder Flüssigkeitsverweigerung hinzukommt, ist Fieber noch kein Grund sich Sorgen zu machen. Wichtig ist, dass die Kinder viel trinken. Außerdem sollten Eltern darauf achten, dass Kinder es nicht zu heiß haben.
Bleibt die Temperatur länger als einen Tag erhöht, kann sie durch das Einreiben von Babys mit warmen Waschlappen gesenkt werden. Auch Pulswickel um die Unterarme helfen weiter. Wadenwickel sind erst für Kinder ab 6 Monaten geeignet.
So funktioniert ein Pulswickel: Kleine Tücher mit warmen Wasser tränken und um die Unterwarme wickeln. Söckchen darüber geben und das Kind warm (nicht heiß) halten. Wickel nach 10 Minuten erneuern.
Über Nacht oder bei sehr hohem Fieber über 39,5 Grad können auch für Babys geeignete Fieberzäpfchen gegeben werden.
Fieberkrampf
Vor allem im Alter zwischen 6 Monaten und 5 Jahren können Fieberkrämpfe auftreten. Es kann bereits ab einer Temperatur von 38,5 Grad zu einem solchen Fieberkrampf kommen.
Bei einem Fieberkrampf kriegt das Kind keine Luft mehr, die Lippen laufen blau an. Arme und Beine zucken ruckartig. Möglichweise kommt es verstärkt zu Speichelfluss oder Urin und Stuhl treten aus. Ein solcher Anfall endet meist nach 1 bis 5 Minuten und bleibt meist ohne Folgen.
Bleiben Sie ruhig, legen Sie Ihr Kind so auf den Boden, dass es sich nicht an Gegenständen in der Nähe verletzen kann. Ideal wäre die stabile Seitenlage, damit es bei Erbrechen nicht ersticken kann. Verständigen Sie dann in jedem Fall die Rettung unter der Nummer 144, schließlich können andere Ursachen nicht ausgeschlossen werden.
Bei Kindern, die schon einmal einen Fieberkrampf hatten, wird Fieber schon ab einer Temperatur von 38,5 Grad gesenkt.
Dreitagesfieber
Bei Kindern unter 1 Jahr kommt es öfter zum Auftreten vom Dreitagesfieber. Dabei handelt es sich um zwei Herpesviren, die meist über den Speichel der Mutter übertragen werden. Die Kinder haben dann zwischen 3 und 5 Tage lang hohes Fieber, das bis zu 40 Grad Celsius ansteigen kann, manchmal auch länger. Nach Schwinden des Fiebers tauchen auf Brust, Rücken, Bauch und Gesicht kleine rote Flecken auf. Das Dreitagesfieber kann von Durchfall, Husten oder Schwellungen der Lider begleitet werden. Ungefähr jedes 10. Kind bekommt auch einen Fieberkrampf.
Da die Verbindung zwischen Mittelohr und Mundhöhle bei Babys sehr kurz ist, kommt es bei Erkältungen schnell zu einer Beteiligung der Ohren. Die Schleimhäute schwellen an und das Sekret im Ohr staut sich. Typische Kennzeichen sind, wenn Babys scheinbar ohne Grund weinen, oft mit den Händen zu den Ohren greifen oder das Gesicht verziehen.
In diesem Fall hilft es – wie beim Schnupfen – Muttermilch oder Kochsalzlösung in die Nase (nicht in die Ohren) zu träufeln. Aber auch Zwiebelsäckchen mit erwärmten geschnittenen Zwiebeln, die lokal auf die Ohren gelegt werden, wirken durch die ätherischen Öle abschwellend. Bei einem bräunlich-gelben Sekret im Ohr heißt es ab zum Arzt, da der Verdacht auf Mittelohrentzündung besteht.
Manchmal kommt zu einer Erkältung auch noch eine Bindehautentzündung hinzu. Sie ist nicht zu verwechseln mit der Neugeborenen-Konjunktivitis, die bei der Geburt durch die Mutter übertragen wird. Waschen Sie in diesem Fall das Auge mehrmals täglich mit einem mit warmem Wasser getränkten Wattepad vom äußeren Augenwinkel bis zur Nasenwurzel hin. Kamillentee ist zum Reinigen nicht geeignet, da dieser das Auge austrocknet.
Verschwindet die Entzündung nach 2 Tagen nicht von selbst, helfen antibiotische Augentropfen, die Sie beim Arzt bekommen. Die meisten Kinder fürchten sich vor dem Einträufeln. Dann hilft es, das Kind hinzulegen und den Kopf festzuhalten. Die Tropfen dann auf den inneren Augenwinkel tropfen. Danach entweder das Lid kurz nach unten ziehen oder warten, bis das Kind das Auge öffnet, damit die Flüssigkeit auch ins Auge gelangt. Antibiotische Tropfen müssen bis zum Ende der vorgeschriebenen Einnahmezeit genommen werden, auch wenn die Beschwerden vorher verschwinden. Nur so kann die Wirkung garantiert werden. Um eine weitere Infektion zu verhindern, ist es hilfreich auch die Bettwäsche und die Unterlagen, auf denen das Baby liegt, zu waschen.
- Bauchgefühl, L. Kaller, List-Verlag, 1. Auflage, Berlin, 2011
- Das große GU Babybuch, B. Gebauer-Sesterhenn, M. Praun, Gräfe und Unzer-Verlag, 1. Auflage, München, 2010
- Die Hebammensprechstunde, Ingeborg Stadelmann, Stadelmann-Verlag, 8. Auflage, Wiggensbach, 2005
- 300 Fragen zum Baby, B. Laue, Gräfe und Unzer-Verlag, 1. Auflage, München, 2010