Schätzungen zufolge sind Erwachsene durchschnittlich 2 bis 5 Mal im Jahr verschnupft, Schulkinder sogar 7 bis 10 Mal. Dauert der Schupfen länger als 3 Monate, können Polypen oder Allergien mögliche Ursachen sein. Dampfinhalationen sowie Nasenspülungen mit Salzlösungen sind natürliche Hausmittel, weiters helfen Behandlungen mit abschwellenden Medikamenten bei Schnupfen und Erkältung.
Schätzungen zufolge hat der durchschnittliche Erwachsene 2 bis 5 Mal jährlich eine akute Rhinitis, Schulkinder sogar 7 bis 10 Mal. Schnupfen oder auch eine unkomplizierte Nasennebenhöhlenentzündung sind für viele Betroffene (zu Recht) kein Grund, einen Arzt aufzusuchen. Deshalb gibt es eine hohe Dunkelziffer.
Anders verhält es sich bei einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung. Davon spricht man bei einer Krankheitsdauer von mehr als 3 Monaten, was den Arztbesuch sehr viel wahrscheinlicher macht – laut Studien ist davon jeder Zwanzigste betroffen.
Beim einfachen Schnupfen setzen sich Viren in der Nasenschleimhaut fest und der Körper versucht diese Entzündungserreger unter anderem mittels vermehrter Schleimbildung wieder "hinauszuwerfen". Wobei das "Werfen" durchaus wörtlich zu nehmen ist, denn ein Nieser kann schon seine 100 km/h entwickeln. Selten sind es auch Bakterien, die den Schnupfen verursachen. Wenn der Schnupfen eine allergische Rhinitis ist, spricht man vom Heuschnupfen (Pollinosis). In diesem Fall empfiehlt sich der Arztbesuch, da die Allergie behandelt und ein "Etagenwechsel" zu Asthma verhindert werden kann. Verbreiten sich die Viren bis in die Nasennebenhöhlen, entsteht eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis).
Die Symptome eines Schnupfens (Rhinitis) sind
- Niesen
- Verstopfte oder rinnende Nase
- Schwierigkeiten, durch die Nase zu atmen
- Bei einer Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung) kommen Kopfschmerzen oder oft bohrender Druck, vor allem im Bereich der Stirn oder des Oberkiefers, dazu.
Wenn sich die Viren auch auf die unteren Atemwege ausbreiten, kann aus dem Schnupfen eine Erkältung mit Husten werden. Es kann auch eine Bronchitis entstehen, wenn das Nasensekret in den Rachen gerät.
Heuschnupfen, Asthma, Engstellungen z.B. durch eine gebogene Nasenscheidenwand, Zahnwurzelentzündungen oder Nasenpolypen sind ebenfalls Ursachen oder Verstärker eines Schnupfens oder einer Nebenhöhlenentzündung. Bei manchen spielt eine Unverträglichkeit gegenüber Schmerzmitteln (Analgetika-Intoleranz) eine Rolle.
Die Anzeichen der Krankheit genügen üblicherweise für die Diagnose, vor allem beim Schnupfen und bei der akuten Nebenhöhlenentzündung.
Bei stärkeren Beschwerden, bei immer wiederkehrenden Nebenhöhlenentzündungen oder bei langer Dauer wird der HNO-Arzt mit Hilfe eines Endoskops die Nase inspizieren. Eventuell – meist wenn die Nasenendoskopie kein klares Ergebnis bringt – wird der Kopf mittels Ultraschall oder Röntgen, eventuell auch mittels Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT) bzw. digitaler Volumentomographie (DVT) durchleuchtet.
Wenn der Verdacht auf Heuschnupfen besteht, wird eine Allergiediagnostik mit einem Prick-Test und einer Bestimmung der IgE-Werte im Blut erfolgen. Auch andere Blutwerte können bei der Diagnose helfen.
Abschwellende Medikamente (Salben, Sprays, Dosiersprays, Gele, Aerosole) machen die Nase frei und erleichtern das Atmen wie auch den Abfluss des Schleims. Sie sollten aber nicht länger als etwa eine, höchstens zwei Wochen genommen werden.
Entzündungshemmende Nasensprays (Kortikoidsprays) helfen ebenfalls, und zwar sowohl bei Schnupfen als auch bei Heuschnupfen.
Selten sind Antibiotika sinnvoll. Hinweise für ihre Notwendigkeit können sein:
- Entzündung durch Bakterien verursacht
- starke Beschwerden
- Fieber über 38,3°C
- Verstärkung der Beschwerden im Laufe der Erkrankung
- drohende Komplikation
- länger als 2 Wochen dauernde Erkrankung
- bei Patienten mit chronisch entzündlicher Lungenerkrankung, schwachem oder unterdrücktem Immunsystem, mit anderen schweren Grundleiden oder besonderen Risikofaktoren
Akupunktur kann vor allem gegen Kopfschmerzen helfen.
Wenn die Medikamente nicht ausreichend wirken und die Beschwerden andauern, kann unter Umständen eine Operation helfen. Das gilt besonders für Polypen in der Nase oder gebogene Nasenscheidewände, aber es können auch in den Kieferhöhlen selbst die Schleimhaut oder Polypen abgetragen oder die Siebbeinzellen vergrößert werden oder es werden mittels eines Ballons die Verbindungen zwischen der Nase und den Nebenhöhlen vergrößert.
Für diverse pflanzliche Mittel und Vitaminpräparate fehlen zwar große Studien, doch kann jeder an sich selbst ausprobieren, ob sie helfen. Schaden tun sie nicht, wenn die empfohlenen Dosierungen eingehalten werden.
Die meisten Patienten empfinden Kältereize als unangenehm, Wärme hingegen wird als angenehm empfunden. Dementsprechend berichten viele Patienten, dass ihnen Dampfinhalationen (42 - 45 ° Wassertemperatur) oder Wärmelampen (Infrarotlampen) helfen. Wissenschaftlich ist das allerdings nicht erwiesen.
Vorsicht bei Inhalationen mit ätherischen Ölen, vor allem bei Kindern! Diese können einen Asthma-Anfall auslösen.
Nasenspülungen mit Salzlösungen wirken bei akutem und chronischem Schnupfen.
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Um Ansteckung anderer zu verhindern, achten Sie auf Hygiene: Waschen Sie sich häufig die Hände (optimal wäre – wenn auch unrealistisch – nach jedem Naseputzen), werfen Sie die Taschentücher gleich in den Mistkübel, schränken Sie das Händeschütteln auf das Allernotwendigste ein und vermeiden Sie Begrüßungsküsse.
Vorbeugend helfen Maßnahmen, die das Immunsystem stärken (Vermeidung von Rauch, gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung) und die richtige Bekleidung, in der man weder schwitzt noch friert.