Darmultraschall

Frau beim Darmultraschall
Ein Darmultraschall ist strahlenfrei und somit auch für Schwangere geeignet.
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Ein Darmultraschall, Sonographie des Darms, ist ein sehr spezielles, nicht invasives, bildgebendes Untersuchungsverfahren.

Medizinische Expertise

Christoph Gasché

Univ.Prof. Dr. Christoph Gasché

Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologie und Hepatologie
Heiligenstädterstraße 50-52, 1190 Wien
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Inhaltsverzeichnis

Ein Darmultraschall kommt bei Verdacht auf verschiedene Erkrankungen des Darms zum Einsatz. Die Methode ist strahlenfrei, die Untersuchung ist daher auch für Schwangere geeignet. Ein Darmultraschall ist frei von Nebenwirkungen oder Risiken.

  • Der Darmultraschall ist ein medizinisches Verfahren zur Diagnose von Erkrankungen im Darm.
  • Der Darmultraschall ist eine wichtige Methode zur Verlaufskontrolle verschiedener Darmerkrankungen und des Therapieansprechens.
  • Mit Hilfe von Schallwellen werden Bilder des Darms erzeugt, um verschiedene Aspekte wie Darmwanddicke, Entzündungen, Tumore oder Polypen zu beurteilen.
  • Eine Darmsonographie wird unter anderem bei Verdacht auf Darmerkrankungen (Reizdarm), Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa vorgenommen.
  • Der Darmultraschall wird von Fachärzt:innen für Innere Medizin durchgeführt.
  • Vorsorgeuntersuchung: Ein Darmultraschall ist zur Darmkrebsvorsorge ungeeignet.
  • Diagnosestellung: Ein Darmultraschall kann zur Diagnose einer akuten Blinddarmentzündung (akute Appendizitis), bei Verdacht auf Darmentzündung, Darmverschluss, Darmbewegungsstörungen oder Reizdarm durchgeführt werden. Bei der Diagnose chronisch entzündlicher Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa ist ein Darmultraschall von Vorteil.
  • Verlaufskontrolle, Operations-/Behandlungsnachsorge: Der Darmultraschall ist eine wichtige Methode zur Verlaufskontrolle verschiedener Darmerkrankungen (z.B. bei Morbus Crohn oder bei Divertikulitis) und des Therapieansprechens.

Üblicherweise erfolgt der Ultraschall des Darms in Rückenlage. Es ist keine besondere Vorbereitung notwendig. Die Lage des Darms ist leicht ausfindig zu machen. Der Bauchraum wird systematisch mit einem hochauflösenden Ultraschallkopf abgefahren. So können Dünn- und Dickdarm untersucht werden. Es gibt aber auch Regionen, die bei einem Darmultraschall nur schlecht abgebildet werden. Teile des Magens, Teile des Zwölffingerdarms und der distale Krummdarm sind Beispiele dafür. Viel Luft im Darm erschwert die Untersuchung.


Die Darmsonographie wird zumeist nicht von Radiologen sondern von speziell ausgebildeten Gastroenterologen durchgeführt. Der Grund dafür liegt in der Individualität des Darms, der sich bewegt, unterschiedliche Durchmesser hat und verschiedene Inhalte (darunter auch Gas) hat. Körperfett erschwert die Untersuchung. Dadurch ergeben sich Einschränkungen hinsichtlich der Vollständigkeit und der Qualität der Darstellung des Darms sowie der exakten Zuordnung des untersuchten Darmabschnitts.


Bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen ist der Darmultraschall eine ausgezeichnete Screening- Methode. Bei der Unterscheidung zwischen Entzündung oder Reizdarm wird mit einem Darmultraschall eine fast 100%ige Trefferquote erzielt. Zur Absicherung der Diagnose sollte eine endoskopische Untersuchung erfolgen.

Der Darmultraschall wird von einer Fachärztin oder einem Facharzt für Innere Medizin mit Zusatzfach Gastroenterologie und Hepatologie durchgeführt.

Ein Darmultraschall ist ein nicht invasiver Eingriff, das heißt er verursacht keine Schmerzen und ist frei von Nebenwirkungen oder Risiken.

Typischerweise ist es nicht notwendig, bei der Untersuchung nüchtern zu sein, da eine Speisebreifüllung die physiologische Beweglichkeit des Darms besser darstellt. Zu vermeiden sind kohlensäurehaltige Getränke knapp vor der Untersuchung.

Ab 25 Euro, je nach Aufwand. Die Kosten werden nicht von der Krankenkasse erstattet.

  • Klinische Sonographie und sonographische Differenzialdiagnose. Band 2, K. Seitz, A. Schuler, G. Rettenmaier (Hrsg.), 2. bearbeitete und erweiterte Auflage, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 2008
  • Sonographische Differenzialdiagnose, G. Schmidt, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 2002
  • Dr. Gasche: Ultraschall (05.02.2019)

Medizinisches Review:
Zuletzt aktualisiert:

5. Februar 2019

Erstellt am:

24. August 2017

Stand der medizinischen Information:

5. Februar 2019

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