Provokationstest

Frau nimmt ein Medikament zu sich
Der Provokationstest kommt z.B. bei der Diagnose einer Arzneimittelallergie zum Einsatz. Der Patient nimmt das Medikament ein und die Reaktion darauf wird beobachtet.
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Ein Provokationstest ist ein Allergietest. Dabei wird versucht, das natürliche Geschehen unter kontrollierten Bedingungen nachzustellen, um eine Allergie nachzuweisen.

Medizinische Expertise

Stefan Wöhrl

Priv.-Doz. Mag. Dr. Stefan Wöhrl

Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten
Pius-Parsch-Platz 1/3, 1210 Wien
www.faz.at
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Der Provokationstest eignet sich zur Diagnose von Arzneimittel- und Nahrungsmittelallergien. Er kommt wie der Intrakutantest nur in Spezialfällen zum Einsatz, wenn bei anderen Allergietests (z.B. Prick-Test) Unklarheiten bestehen bleiben. Da bei einem Provokationstest eine allergische Reaktion provoziert wird, wird dieser Test im Regelfall im Rahmen eines stationären Aufenthalts in einem Krankenhaus durchgeführt.

  • Vorsorgeuntersuchung: Ein Provokationstest ist keine Vorsorgeuntersuchung.
  • Diagnose: Kommt zur Diagnose von Arzneimittel- und Nahrungsmittelallergien zum Einsatz.
  • Verlaufskontrolle, Operations- / Behandlungsnachsorge: Ein Provokationstest ist keine Verlaufskontrolle und kommt auch nicht als Operations- oder Behandlungsnachsorge zum Einsatz.

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Ein Provokationstest ist der Versuch eine allergische Reaktion nachzustellen. Der Patient muss also beispielsweise ein bestimmtes Medikament unter ärztlicher Aufsicht einnehmen, anschließend werden eventuelle allergische Reaktionen dokumentiert. Mit einem Provokationstest kann eine Medikamenten- oder eine Lebensmittelallergie diagnostiziert werden.

Es gibt 3 Möglichkeiten wie ein Provokationstest durchgeführt werden kann:

  • Offene Provokation: Der Patient weiß, was er einnimmt.
  • Placebo-geprüfte Provokation: Der Patient erhält einmal eine Speise bzw. Medikation ohne den möglichen Auslöser, und weiß nicht, wann er was einnimmt, der Arzt schon. Letzter weiß also, ob der Wirkstoff oder Placebo eingenommen wurde. Diese Form der Testung wird in der Praxis am häufigsten durchgeführt.
  • Doppelblind Placebo-geprüfte Provokation: Weder der Patient, noch der behandelnde Arzt wissen, ob es sich um ein Placebo oder den Wirkstoff handelt. Das ist einer 3. Person bekannt.

Die Symptome einer allergischen Reaktion können auch durch andere Ursachen, wie Angst oder Stress simuliert werden. Sinn von Placebo-Testungen ist eindeutig herauszufinden, ob die Reaktion die Folge einer Allergie ist.

Verschiedene Formen des Provokationstest

  • Konjunktivaltest: Das Allergen wird ins Auge eingetropft
  • nasale Provokation: Das Allergen wird in die Nase gespritzt
  • bronchiale Provokation: Das Allergen wird eingeatmet
  • orale Provokation: Das Allergen wird geschluckt
  • intravenöse Provokation: Das Allergen wird als Infusion verabreicht
  • intradermale Provokation: Das Allergen wird in die Haut gespritzt bei Medikamenten, die so verabreicht werden z.B. Insulin, Lokale Betäubungsmittel, Anti-Thrombose Spritzen

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Ein Provokationstest wird ausschließlich stationär ein einem Krankenhaus von einem Spezialisten (meist Dermatologen oder Pädiater) durchgeführt.

Eine Provokationstestung kann zu schweren allergischen Reaktionen führen und wird daher im Regelfall stationär im Krankenhaus durchgeführt.

Der Ablauf eines Provokationstest wird individuell auf den Patienten abgestimmt. Folgen Sie den Anweisungen Ihres Arztes.

Die Kosten für einen Provokationstest werden bei einer stationären Aufnahme im Regelfall von der Krankenkasse direkt mit dem Krankenhaus abgeklärt. Bei ambulanten Provokationstest muss dies im Einzelfall geklärt werden.

  • Interview mit Priv. Doz. Mag. Dr. Stefan Wöhrl, Fellow of the American Academy of Allergy, Floridsdorfer Allergie Zentrum, am 23.04.2014
  • Leitlinie der Arbeitsgruppe Allergologie der ÖGDV – Provokationstestungen zu Abklärung von unerwünschten Arzneireaktionen an Haut und Schleimhäuten, B. Kränke et al., Wiener Klinische Wochenschrift 123, S 585-591

Autor:in:
Medizinisches Review:
Zuletzt aktualisiert:

5. Februar 2021

Erstellt am:

3. Juni 2014

Stand der medizinischen Information:

5. Februar 2021

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