Immer dann, wenn die Kopfschmerzen den Alltag beeinträchtigen, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Erste Anlaufstelle sollte der Hausarzt sein. Spezialisiert auf die Abklärung und Behandlung von Kopfschmerzen ist das Fachgebiet der Neurologie. Für besonders schwer Betroffene, die im niedergelassenen Bereich keine ausreichende Hilfe finden, stehen Kopfschmerzambulanzen zur Verfügung. Auf Migräne und Kopfschmerzen spezialisierte Ambulanzen gibt es in den meisten österreichischen Bundesländern, in Wien z.B. im AKH oder in der Steiermark in der Universitätsklinik Graz. Neben der Erstellung einer genauen Diagnose, der Ergründung möglicher Auslöser und der Therapie stehen Beratung und Hilfestellung zum Thema Migräne und Kopfschmerzen im Zentrum einer Kopfschmerzambulanz.
Über eine Million Menschen, vorwiegend Frauen, sind in Österreich von Kopfschmerzen oder Migräne betroffen. 200 verschiedene Arten von Kopfschmerz sind bekannt, ein Symptom ist allen gemeinsam: Schmerz, der die Lebensqualität maßgeblich beeinträchtigen kann.
Kopfschmerzambulanzen in Spitälern sind dazu gedacht, Patienten mit wiederkehrenden Kopfschmerzen oder Migräne zu behandeln. Dort werden Betroffene von einem Team aus Neurologen und Kopfschmerz-Spezialisten betreut, die einen entsprechenden Behandlungsplan ausarbeiten können.
In Österreich gibt es in fast jedem Bundesland ein Krankenhaus, das eine Kopfschmerzambulanz hat. In Niederösterreich finden Sie z.B. im Landesklinikum St. Pölten eine auf Kopfschmerz spezialisierte Ambulanz, in Wien sind 2 im AKH (eine für Erwachsene und eine für Kinder und Jugendliche) angesiedelt, in Tirol im LKH Innsbruck und im BKH Kufstein, auch LKH Graz, LKH Klagenfurt, AKH Linz. Für die meisten dieser Ambulanzen ist eine telefonische Voranmeldung erforderlich, sie sind nicht für Akutfälle zuständig. Bei schlimmen und anfallsartigen Kopfschmerzen sollte der Weg zuerst in die Notfallambulanz eines Spitals führen, wo Sie dann wenn notwendig stationär aufgenommen werden.
In einer Kopfschmerzambulanz liegt der Fokus auf der Erstellung der genauen Diagnose und der anschließenden Behandlung, z.B. mit auf Sie abgestimmten Medikamenten. Anhand eines ärztlichen Gespräches verschafft sich der behandelnde Arzt in der Ambulanz zuerst einen Eindruck über die Art Ihres Kopfschmerzes. Falls erforderlich, werden weiterführende Untersuchungen veranlasst, die ein Ausschließen von Erkrankungen, die den Kopfschmerz auslösen könnten, möglich machen. Die Untersuchungen werden allerdings nicht routinemäßig und bei jedem Patienten durchgeführt, sondern nur, wenn Verdacht auf eine ernstere Erkrankung wie z.B. auf eine Entzündung, eine Verletzung oder einen Gehirntumor besteht. Folgende apparative und labordiagnostische Methoden werden zur Diagnosestellung eigesetzt:
- Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT): CT und MRT ermöglichen es, eine Erkrankung des Gehirns mittels bildgebender Verfahren zu erkennen (z.B. Gehirntumor, Veränderungen der Blutgefäße im Gehirn etc.).
- Röntgenaufnahme des Kopfes: Wird ausschließlich bei einer frischen Verletzung des Schädels angeordnet wie z.B. bei Verdacht auf eine Gehirnerschütterung oder Schädelfraktur.
- Röntgenaufnahme der Nasennebenhöhlen und Halswirbelsäule: Erkrankungen der Halswirbelsäule oder der Nasennebenhöhlen können in Einzelfällen und, wenn neben Kopfschmerzen bestimmte weitere Symptome vorliegen, mittels Röntgen erkannt werden.
- Elektroenzephalogramm (EEG): Ein EEG wird zur Messung der Gehirnströme eingesetzt, dient aber nur selten zur Diagnose von Kopfschmerzen.
- Laboruntersuchungen: Laboruntersuchungen wie z.B. die Untersuchung des Blutes werden angeordnet, wenn den Kopfschmerzen z.B. eine Entzündung zugrunde liegen könnte. Auch zur Überwachung bei der Einnahme bestimmter Medikamente zur Behandlung von Migräne wird regelmäßig ein Blutbild gemacht.