Forscher der Gesellschaft für Biofaktoren in Stuttgart konnten Erstaunliches feststellen: Ein Mangel an Magnesium ist vermutlich häufig mit Schuld an psychischen Problemen wie depressiven Verstimmungen, Depressionen, Unruhe, Reizbarkeit sowie Schlafstörungen. Sogar die Entstehung von Burnout kann aufgrund von fehlendem Magnesium begünstigt werden. Chronischer Stress oder Diabetes sorgen oft für Magnesium-Verlust. Gesunde Ernährung, Sport und psychische Ausgeglichenheit können Mangelzustände verbessern oder sogar verhindern.
Die Stress-abwehrende Wirkung von Magnesium ist schon in den 70er Jahren durch Studien belegt worden. Die Stuttgarter Wissenschafter haben die damaligen Ergebnisse aufgegriffen und entdeckten weitere Vorteile durch vermehrten Konsum magnesiumhaltiger Nahrungsmittel bzw. die Nachteile eines Mangels des Minerals im Körper.
Stress macht krank und hat negative Folgen auf das menschliche Wohlbefinden. Magnesium hat laut der Studie dabei ein schützende Wirkung: Erkrankungen wie Depressionen und Schlafstörungen entstehen unter anderem durch die Überaktivierung der sogenannten Hypophysen-Nebennieren-Achse im Gehirn – Magnesium dämpft die Botenstoffe, die durch Stresseinfluss in diesem komplexen Hormonsystem ausgeschüttet werden und mildert die belastenden Symptome. Besonders überraschend ist, dass Magnesium eine ähnlich hohe Wirksamkeit aufzuweisen scheint, wie manch gängiges Medikament gegen psychische Störungen.
Der menschliche Körper braucht Magnesium, um richtig funktionieren zu können, z.B. zum Erhalt der Knochen oder zur Weiterleitung von Signalen des Gehirns an die Muskeln. Folgende Lebensmittel enthalten besonders viel davon und unterstützen somit Psyche und Organismus optimal:
- Vollkornprodukte: Vollkornbrot, unpolierter Reis, Vollkornnudeln
- Nüsse und Samen: Mandeln, Haselnüsse, Walnüsse, Sonnenblumenkerne, Sesam
- Hülsenfrüchte: Kichererbsen (z.B. in Hummus), Erbsen, Bohnen, Mais
- Grüne Gemüsesorten: Spinat, Kohlrabi
- Obst: Bananen, Himbeeren, Ananas, Kiwis
Der Verzehr von ausreichend magnesiumhaltigen Lebensmitteln, Ausdauersport wie Laufen, Radfahren und Walken, Stressreduktion sowie eine gesunde Einstellung zu sich selbst beugen Mangelerscheinungen vor und tragen so dazu bei, dass psychische Probleme erst gar nicht entstehen. Zusätzliches Magnesium ist aber selten ausreichend, um Depression und Burnout effektiv zu "behandeln". Psychotherapie (z.B. Psychoedukation, Psychoanalyse) ist dann der einzig richtige Weg, um eine Veränderung der Situation in Angriff zu nehmen.
- Ernährung in Prävention und Therapie, ein Lehrbuch, C. Müller et al., 3. Auflage, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 2009