Hantaviren sind weltweit verbreitet. Sie werden über Nagetiere, wie Mäuse oder Ratten, auf den Menschen übertragen. Verschiedene Nagetierarten verbreiten unterschiedliche Virustypen und lösen somit unterschiedlich schwere Krankheitsformen aus.
- Das Hantavirus wird durch Nagetiere auf den Menschen übertragen.
- Mögliche Anzeichen sind Fieber, Kopfschmerzen, Flankenschmerzen (Schmerzen in der seitlichen Bauchregion), Durchfall und Erbrechen.
- In vielen Fällen verursacht die Infektion keine Symptome und bleibt unbemerkt.
- Es gibt keine ursächliche Behandlung. Die Therapie zielt auf eine Linderung der Beschwerden ab.
- Eine Impfung gegen das Hantavirus gibt es nicht.
Art | Infektionskrankheit |
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Erreger | Hantaviren |
Übertragung | Einatmen von aufgewirbeltem, virushaltigem Staub; seltener durch direkten Kontakt mit infiziertem Nagetier |
Symptome | Fieber, Kopfschmerzen, Flankenschmerzen, Durchfall, Erbrechen |
Diagnose | Blutanalyse |
Therapie | keine ursächliche Therapie; Milderung der Symptome |
Seit 2000 sind in Europa jährlich etwa 3.000 Fälle registriert worden. 2021 wurden in Österreich 233 Hantavirus-Erkrankungen gemeldet, davon 191 allein in der Steiermark.
Die Hantaviren werden durch Nagetiere wie z. B. Mäuse oder Ratten auf den Menschen übertragen. Die infizierten Tiere scheiden das Virus über Speichel, Urin oder Kot aus. Für eine Ansteckung ist kein direkter Kontakt mit dem betroffenen Tier nötig. Häufig erfolgt eine Übertragung durch das Einatmen von aufgewirbeltem Staub, welcher die Erreger enthält. Eine Infektion kann jedoch auch durch Nagetierbisse oder dem direkten Kontakt mit dem infizierten Tier erfolgen. Bei den in Österreich verbreiteten Erregertypen wurde bislang aber keine Übertragung von Mensch zu Mensch festgestellt.
Je nach Virustyp können Hantaviren unterschiedlich schwere Krankheitsbilder hervorrufen. In vielen Fällen verläuft die Krankheit ohne Symptome und bleibt somit unbemerkt.
Meist beginnt die Erkrankung mit plötzlich einsetzendem Fieber, das über drei bis vier Tage anhält. Zusätzlich treten grippeähnliche Beschwerden, wie Kopfschmerzen, Muskelschmerzen oder Gliederschmerzen auf. In vielen Fällen kommt es nach einigen Tagen zu Flankenschmerzen oder Bauchschmerzen mit Durchfall und Erbrechen. Im schlimmsten Fall kann die Infektion mit den in Europa und Asien verbreiteten Hantavirus-Typen zu Einschränkungen der Nierenfunktion oder zu Nierenversagen führen.
Besteht der Verdacht auf eine Hantavirus-Infektion, nimmt der Arzt Blut ab. Im Blutbild lassen sich typische Veränderungen, die auf eine Hantavirus-Erkrankung schließen, erkennen. So ist etwa die Zahl der Blutplättchen häufig niedriger (Thrombozytopenie), es gibt eine Veränderung der Nierenwerte, und es lassen sich spezifische Antikörper gegen das Virus aufweisen.
Eine ursächliche Therapie gibt es derzeit noch nicht, lediglich die Symptome können behandelt werden. So werden in erster Linie Medikamente zur Schmerzbekämpfung und zur Senkung des Fiebers eingesetzt. Kommt es im Verlauf der Erkrankung zu einer akuten Niereninsuffizienz, kann eine Therapie mittels Dialyse notwendig werden.
Eine Impfung gegen das Hantavirus gibt es nicht. Um eine Infektion zu vermeiden, sollte man sich vor Ausscheidungen von Nagetieren fernhalten und bestimmte Vorsichtsmaßnahmen einhalten. Sinnvolle Maßnahmen:
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Achten Sie darauf, dass Keller, Dachboden, sowie Schuppen frei von Mäusen und Ratten sind.
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Abfall sollte in verschließbaren Mistkübeln oder Tonnen entsorgt werden, damit Nagetiere keinen Zugang haben.
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Bewahren Sie Lebensmittel sowie Tierfutter sicher und fest verschlossen auf.
Bei der Entsorgung von toten Tieren oder Exkrementen sind bestimmte Schutzmaßnahmen einzuhalten. So ist es wichtig, Atemschutzmasken und Handschuhe zu tragen. Vor der Entsorgung sollten die Kadaver und Exkremente mit Desinfektionsmittel besprüht werden. Eine mögliche Staubentwicklung kann durch Befeuchten vermieden werden.
Ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht vor allem für Menschen, die Kontakt mit Nagetieren oder deren Ausscheidungen haben. So sollten Waldarbeiter, Beschäftigte in der Landwirtschaft und Laborpersonal besondere Maßnahmen treffen.