Glucose (Glukose, Traubenzucker)

Schüssel mit Rosinen
Rosinen bestehen zu 10 % aus Glucose.
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Glucose (Traubenzucker) ist wie die Fructose und die eher unbekannte Galaktose ein Einfachzucker, der die Körperzellen über den Blutkreislauf mit Energie versorgt.

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Jedes Kohlenhydrat, das wir zu uns nehmen, egal ob Einfach-, Zweifach- oder Mehrfachzucker, wird in unserem Körper in kleine Bausteine – bis hin zur Glucose – zerlegt und steht in dieser Form als "Futter" für die Zellen bereit. Zuwenig Glucose im Blut macht hungrig, ständig zu viel davon kann auf Dauer zu Erkrankungen wie Diabetes mellitus führen. Eine gestörte Glucoseverwertung lässt sich unter anderem mit Hilfe des oralen Glucosetoleranz-Tests (Zuckerbelastungstest, oGTT) nachweisen.

  • Glucose wird auch als Traubenzucker bezeichnet.
  • Sie gehört zu den kleinsten Bausteinen von Kohlenhydraten und versorgt die Körperzellen mit Energie.
  • Das Hormon Insulin speist Glucose aus dem Blut in die Körperzellen ein.
  • Bei Diabetiker:innen wird zu wenig oder kein Insulin produziert oder das produzierte Insulin kann nicht richtig wirken.

Für alltägliche Abläufe wie Denken, Reagieren, Laufen, Lachen, oder auch die Verdauung benötigen die Körperzellen, auch jene des Gehirns, viel Energie. Glucose (Traubenzucker) ist neben anderen Einfachzuckern der kleinste Baustein der Kohlenhydrate und sozusagen der Treibstoff für unsere Zellen, allen voran jenen des Gehirns, der eben diese Energie liefert. Wird zum Zeitpunkt der Aufnahme von Glukose Energie benötigt, wird direkt die zugeführte Energie verwertet.

Jene von der Glukoseverwertung entstandene Energie, die im Moment nicht benötigt wird, wird in Form von Glykogen (Muskel- und Leberglykogen) als Speicher angelegt. Bei Bedarf bzw. in Fastenperioden werden genau diese Speicher mittels des Hormons Glukagon wieder zu verwertbarer Energie reaktiviert. Diese Energie ist für den Körper schnell verfügbar und verwertbar. Nicht benötigte Glukose kann in weiterer Folge auch in Triglyceride – eine Form von Fettsäuren – umgewandelt und gespeichert werden. Dieser Speicher wird landläufig häufig als "Langzeitspeicherfett" bezeichnet.

Der Prozess beginnt mit der Aufnahme kohlenhydrathaltiger Lebensmittel, dazu zählen unter anderem:

  • Getreide und daraus hergestellte Produkte (Brot, Teigwaren, mehlhaltige Speisen, etc.)
  • Kartoffeln
  • Obst und Gemüse
  • Honig & zuckerhaltige Speisen
  • Hülsenfrüchte

Die Verdauung der Kohlenhydrate erfolgt – je nach Komplexität (Einfach- Zweifach- oder Mehrfachzucker) – in verschiedenen Schritten. Erste Zerlegungen erfolgen im Mund durch im Speichel enthaltene Bestandteile. Im Dünndarm werden die Kohlenhydrate mit Hilfe von Enzymen aus der Bauchspeicheldrüse, sowie jenen aus der Dünndarmschleimhaut (Bürstensaummembran) schlussendlich zu Monosacchariden (Einfachzuckern) abgebaut, die dann über den Dünndarm ins Blut und in die Zellen gelangen.

Das Hormon Insulin hat die Aufgabe, die Glucose in die Körperzellen (z. B. die Gehirnzellen oder die Muskelzellen) einzuschleusen und diese mit Energie zu versorgen. Damit senkt es den Blutzuckerspiegel.

Bei Diabetes-Erkrankten kann es zu unterschiedlichen Problemen mit Insulin kommen. Beim Diabetes Typ 1 (Autoimmunerkrankung) sind die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse zerstört und können kein Insulin produzieren. Beim Diabetes Typ 2 ist Insulin oft vorhanden, kann jedoch nicht an den Körperzellen wirken oder es wird zu wenig Insulin produziert. Es gibt noch weitere Formen des Diabetes mellitus wie beispielsweise den Gestationsdiabetes ("Schwangerschaftsdiabetes"), bei welchem es im Laufe der Schwangerschaft zu einer Insulinresistenz oder einer zu geringen Insulinproduktion kommt. Häufig wird dieser Typ auch als Risikofaktor für einen Typ-2-Diabetes gesehen.

Wird zu wenig oder gar kein Insulin produziert (wegen einer Diabetes-Erkrankung oder aufgrund einer anderen Ursache), bleibt der Blutzucker im Blutkreislauf hoch und die Körperzellen werden unterversorgt. Dadurch kommt es zu typischen Symptomen der "Unterzuckerung" wie Kaltschweißigkeit, Zittern, Herzrasen, Heißhunger, etc.


Autor:innen:
Medizinisches Review:
Zuletzt aktualisiert:

26. September 2023

Erstellt am:

24. Januar 2014

Stand der medizinischen Information:

11. Februar 2019

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