Jedes Kohlenhydrat, das wir zu uns nehmen, egal ob Zweifach-, Mehrfachzucker oder Stärke, wird in kleine Bausteine – in Glucose – zerlegt und steht in dieser Form als "Futter" für die Zellen bereit. Zuwenig Glucose im Blut macht hungrig, zu viel davon kann auf Dauer zu Erkrankungen wie Diabetes mellitus führen. Eine gestörte Glucoseverwertung lässt sich u.a. mit Hilfe des oralen Glucosetoleranz-Tests (Zuckerbelastungstest, oGTT) nachweisen.
Für alltägliche Abläufe wie Denken, Reagieren, Laufen oder Lachen, oder die Verdauung, benötigen die Körperzellen, allen voran das Gehirn, viel Energie, die der Einfachzucker Glucose liefert. Glucose (Traubenzucker) ist neben anderen Einfachzuckern der kleinste Baustein der Kohlenhydrate und sozusagen der Treibstoff für unsere Zellen. Der Organismus hat ein ausgeklügeltes System entwickelt wie er sich diesen Energiekick sichert: In erster Linie greift er bei Bedarf auf den Blutzucker zu. Darüber hinaus legt er sich einige Glucosedeposts in der Muskulatur und der Leber an (in Form von Glykogen), um es bei Bedarf mit Hilfe des Hormons Glukagon schnell zu aktivieren. Ist noch immer überschüssige Glucose vorhanden, wird diese in den Fettzellen als "Langzeitspeicher Fett" abgepackt.
Kohlenhydrathaltige Lebensmittel sind Brot, Getreide, Nudeln, Kartoffeln, Früchte, Rosinen, Honig und mehl- und zuckerhaltige Speisen. Die Kohlenhydrate (Zweifach- und Mehrfachzucker oder Stärke) werden im Dünndarm durch Fermente der Bauchspeicheldrüse und der Darmschleimhaut in Einfachzucker (Glucose) aufgespalten. In dieser Form gelangt dann der Zucker in die Blutlaufbahn. Mit Hilfe einer Blutzuckermessung lässt sich feststellen, wie viel Glucose sich im Blut befindet.
Das Hormon Insulin hat nun die Aufgabe, die Glucose in die Körperzellen (z.B. die Gehirnzellen oder die Muskelzellen) einzuschleusen und diese mit Energie zu versorgen. Damit senkt das Insulin den Blutzuckerspiegel. Das funktioniert in der Regel sehr gut.
Wird aber aus den verschiedensten Gründen zu wenig oder gar kein Insulin produziert (z.B. bei Diabetes mellitus Typ 1), bleibt der Blutzucker im Blutkreislauf hoch und die Körperzellen werden unterversorgt. Beim Diabetes Typ 2 ist Insulin meist vorhanden, es kann jedoch nicht an den Körperzellen wirken. Auch hier sind die Körperzellen mit Zucker unterversorgt, während er im Blut zu hoch ist und damit viele Organe schädigt.