Eines vorweg: Der millionenfach eingenommene Wirkstoff hält nicht das, was es verspricht. Paracetamol wurde im Hinblick auf die Bekämpfung verschiedenster Symptome bereits mehrfach wissenschaftlich untersucht. So soll es z. B. gegen Kopfschmerz helfen. Bezüglich Rückenschmerzen brachten die australischen Forscher allerdings keine zufriedenstellenden Ergebnisse zutage.
So wurde vorgegangen: Die Testpersonen, alle von Rückenschmerzen betroffen, wurden in 3 Gruppen gegliedert. Die erste erhielt während des 4-wöchigen Versuchszeitraums nur Placebos . Die zweite – bestehend aus Betroffenen mit starken Symptomen – nahm Paracetamol im selben Zeitraum vorsorglich 3-mal täglich ein. Und die 3. Gruppe wurde dazu angehalten, den Wirkstoff nur akut, also im Falle auftretender Schmerzen, einzunehmen.
Der Studienausgang ist überraschend. Die Auswertung der Daten der Placebo-Gruppe zeigte, dass die Kreuzschmerzen nach durchschnittlich 16 Tagen ausgestanden waren. Erstaunlicherweise entsprach das Ergebnis bei den beiden anderen Gruppen, also jenen Testpersonen, die sich durch die Einnahme von Paracetamol abhelfen durften, den Annahmen nicht. Denn die Schmerzfreiheit stellte sich bei ihnen erst nach durchschnittlich 17 Tagen ein.
Die Wissenschafter um Christopher Williams folgern daraus, dass sich Kreuzschmerzen mit anderen Mitteln wohl wirksamer bekämpfen ließen. Warum Paracetamol bei Schmerzen im Rückenbereich unwirksam ist, bei anderen Symptomen aber hält was es verspricht, sei noch nicht ausreichend erforscht. Weitere Studien sind daher notwendig.
- Efficacy of paracetamol for acute low-back pain: a double-blind, randomised controlled trial" erscheint am 24. Juli 2014 in der Fachzeitschrift "The Lancet" (DOI:10.1016/S0140-6736(14)60805-9)