Auch sollen Männer einem ungesünderen Lebensstil frönen: Weniger Sport, ungesündere Ernährung, und riskanteres Verhalten in Freizeit und Straßenverkehr. Der Weltmännertag am 3. November will auf männliche Gesundheitsrisiken aufmerksam machen. Zu diesem Anlass finden Sie hier die 6 häufigsten "Schwachstellen" beim Mann – und wie Sie diese zu Stärken machen können!
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die durch Arterienverkalkung begünstigt werden, können häufig durch die richtige Vorsorge verhindert oder in ihrem Verlauf gemildert werden. Jeder 5. Mann hat Bluthochdruck (Hypertonie). Dieser ist gefährlich, weil er selbst meist keine Symptome verursacht, aber für andere Krankheiten mitverantwortlich ist. Ist der Blutdruck dauerhaft zu hoch, kann er medikamentös gesenkt und Folgeschäden damit vermieden werden.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen
Im Rahmen der jährlichen Gesundenuntersuchung beim Arzt wird nicht nur der Blutdruck gemessen, sondern auch andere Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhoben. In einer Blutuntersuchung werden Werte wie Cholesterin und Triglyceride bestimmt, die auf Arterienverkalkung hinweisen können. Das Risiko für einen Schlaganfall ist bei Männern um fast ein Drittel höher als bei Frauen. Auch Herzinfarkte kommen bei Männern häufiger vor, wenn auch die Zahl bei Frauen kontinuierlich steigt. Deshalb kann eine Gesundenuntersuchung rechtzeitig bei einem erhöhten Risiko warnen. Alle in Österreich lebenden Menschen haben ab dem 18. Lebensjahr einmal pro Jahr Anspruch auf die Untersuchung, die zirka eine Stunde in Anspruch nimmt. Spätestens ab dem 35. Lebensjahr sollte die Untersuchung jährlich stattfinden.
Die häufigste Stoffwechselerkrankung ist Diabetes. Vor allem Typ-2-Diabetes kommt bei Männern ungleich häufiger vor. Das liegt daran, dass die sogenannten "Altersdiabetes" (die aber nicht nur im hohen Alter vorkommt!) von Lebensstilfaktoren mit beeinflusst wird. Bleibt sie unbehandelt, können teils schwere Folgeerkrankungen wie Nierenversagen, Erblindung oder Impotenz auftreten. Bei einer Umstellung der Ernährung und mehr Sport kann jedoch selbst bereits bestehender Typ-2-Diabetes positiv beeinflusst werden.
Diabetes Typ 2 vorbeugen und behandeln
In der Gesundenuntersuchung wird der Blutzucker im nüchternen Zustand gemessen. So kann Typ-1- und Typ-2-Diabetes schnell erkannt werden. Wichtige Maßnahmen sind
- Übergewicht reduzieren,
- hohen Blutdruck senken und
- das Rauchen aufgeben.
Aufgrund gesellschaftlicher Rollenbilder wird Männern häufig eingeredet, keine Schwäche zeigen zu dürfen. Deshalb erlauben sich viele nicht, bei psychischen Erkrankungen rechtzeitig Hilfe zu suchen. Depressionen, Burnout, Ängste, etc. sind kein Grund, sich zu schämen und können durch Psychotherapie und Medikamente gut behandelt werden.
Suizid kann vermieden werden
Über 75 % der Menschen, die in Österreich Suizid begehen, sind Männer. Wer sich über einen längeren Zeitraum hinweg verzweifelt, ängstlich oder einsam fühlt, sollte sich unbedingt an einen Therapeuten und einen Neurologen wenden. Wer bei Männern (und Frauen!) in seinem Umfeld Anzeigen einer psychischen Erkrankung erkennt, sollte offen und verständnisvoll auf sie zugehen, statt zu schweigen.
Die Abhängigkeit von Alkohol, illegalen Drogen, Nikotin und pathologischem Glücksspiel kommen bei Männern wesentlich häufiger vor.
Alkohol-, Drogen-, Nikotin- und Glücksspielsucht behandeln
Gerade bei der Abhängigkeit von legalen Drogen wie Alkohol und Nikotin verläuft der Weg in die Abhängigkeit oft schleichend. Eine Therapie bei Süchten kann, je nach Schwere, ambulant und stationär durchgeführt und gegebenenfalls psychotherapeutisch und medikamentös begleitet werden. Der erste Schritt besteht in dem Gang zum Hausarzt, der Betroffene an spezialisierte Stellen weiterverweist.
Eine Vergrößerung der Prostata tritt bei über der Hälfte der Männer ab 50 auf. Nicht immer muss eine Vergrößerung bösartig sein – eine richtige Vorsorge kann das abklären. Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern in Österreich, doch bei rechtzeitiger Diagnose gut behandelbar.
Prostatavergrößerung und -krebs diagnostizieren
Spätestens ab dem 45. Lebensjahr sollten Männer jährlich einen Urologen aufsuchen. Dort wird ein sogenannter "Androcheck" vorgenommen, der der weiblichen Vorsorgeuntersuchung beim Gynäkologen entspricht. Wird Prostatakrebs rechtzeitig erkannt, können 95 % der Männer dank moderner Therapie beschwerdefrei leben.
Der Hoden kann sich entzünden oder eine Krebserkrankung entwickeln. Eine Hodenentzündung (Orchitis) wird häufig durch Mumps-Bakterien verursacht und betrifft Buben vor der Pubertät und erwachsene Männer. Hodenkrebs dahingegen trifft vor allem jüngere Männer, meist zwischen dem 25. Und 45. Lebensjahr.
Hodenentzündung und Hodenkrebs erkennen
Wer eine Rötung, Verhärtung oder Schwellung im Hodenbereich oder ein Ziehen in der Leiste bemerkt, sollte einen Urologen aufsuchen. Das könnten Anzeichen einer Hodenentzündung bzw. einer Krebserkrankung im Hodenbereich sein. Gibt es in der Familie eine Vorgeschichte von Hodenkrebs, ist der "Androcheck" schon in jungen Jahren zu empfehlen. Erkrankungen im Hodenbereich sind gut behandelbar. Eine frühe Diagnose trägt zu sehr guten Behandlungschancen bei.