Bluthochdruck (Hypertonie)

Älterer Mann misst seinen Blutdruck zuhause selbst
Da Bluthochdruck oft lange unbemerkt bleibt, ist vor allem älteren Menschen eine regelmäßige Blutdruckmessung anzuraten.
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Bluthochdruck ist eine der Hauptursachen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall, jede vierte Person in Österreich ist betroffen.

Medizinische Expertise

Christian Koppelstätter

Priv.-Doz. Dr. Christian Koppelstätter, PhD

Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie, Spezialist für Blutdruck und Niere, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Hypertensiologie
Wilhelm-Greil-Straße 5, 6020 Innsbruck
www.hochdruckliga.at
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Inhaltsverzeichnis

Von einem erhöhten Blutdruck (arterieller Hypertonie oder kurz Hypertonie) spricht man, wenn bei einer korrekt durchgeführten Messung in der Ordination Werte über 140/90 mmHg gemessen werden (die Grenzwerte sind bei anderen Messverfahren wie z.B. der automatisierten Blutdruckmessung niedriger angesetzt (135/85mmHg)).

  • Bluthochdruck zählt zu den häufigsten chronischen Erkrankungen. 
  • Einige der Ursachen für Bluthochdruck sind Übergewicht, wenig Bewegung und Stress; verbunden mit einer erblichen Veranlagung führen sie zum Ausbruch der Erkrankung.
  • Der Bluthochdruck selbst verursacht lange keine Symptome und wird daher oft erst entdeckt, wenn sich Folgeerkrankungen, meist im Herzkreislauf-System, bemerkbar machen.
  • Jeder Mensch sollte seinen Blutdruck kennen und Kontrollmessungen zur Prävention durchführen.
  • Ein gesunder Lebensstil kann viel dazu beitragen, den Blutdruck zu senken.
Art Chronische Erkrankung
Ursachen Oft unbekannt, Risikofaktoren sind u.a. höheres Alter, familiäre Veranlagung, Übergewicht, Bewegungsmangel
Symptome Lange keine Beschwerden spürbar, mögliche Anzeichen: rotes Gesicht, Klopfen an den Schläfen, Schwindel, Luftnot, Schlaflosigkeit, Ohrensausen, innere Unruhe
Diagnose mehrmalige Messungen des Blutdrucks
Therapie Veränderung des Lebensstils (z.B. Gewichtsreduktion, mehr Bewegung, Gesündere Ernährung,…), Medikamente

FAQ (Häufige Fragen)

Was sind Anzeichen von hohem Blutdruck?

Oft verursacht Bluthochdruck lange Zeit keine spürbaren Beschwerden. Folgende Symptome können auf Bluthochdruck hindeuten:

  • Kopfschmerzen
  • ein rotes Gesicht 
  • Klopfen an den Schläfen 
  • Schwindel 
  • Schlaflosigkeit
  • Abgeschlagenheit
  • Ohrensausen
  • Nasenbluten
  • Innere Unruhe

Folgende Symptome können bei stark erhöhtem Blutdruck auftreten:

  • Atemnot bei körperlicher Belastung
  • Brustschmerzen bei Belastung
  • Starkes Schwitzen
  • Veränderungen des Durstgefühls
  • Veränderungen des Wasserlassens
  • Wassereinlagerungen im Gewebe
  • Sehstörungen
Was verursacht hohen Blutdruck?

Faktoren, die das Auftreten der primären Hypertonie stark begünstigen sind:

  • Höheres Alter
  • Familiäre Veranlagung
  • Übergewicht
  • Bewegungsmangel
  • Fett- und kochsalzreiche Ernährung, zu wenig Obst und Gemüse
  • Erhöhter Alkoholkonsum
  • Anhaltender Stress
  • Diabetes mellitus 
  • und Rauchen
Was hilft gegen hohen Blutdruck?

Lebensstilverändernde Maßnahmen stellen die Basis jeder Therapie dar: 

  • Gewichtsreduktion
  • Mehr Bewegung
  • Umstellung der Ernährung
  • Beschränkung von Kochsalz
  • Reduktion des Alkoholkonsums, Rauchverzicht
  • Stress abbauen

Reichen diese Maßnahmen alleine nicht zur Blutdrucknormalisierung, können zusätzlich Medikamente verabreicht werden.

Die Hypertonie gehört zu den häufigsten chronischen Erkrankungen, etwa ein Viertel der Weltbevölkerung leidet darunter. Die Zahl der Betroffenen ist in fast allen Ländern der Welt ähnlich. Auch in Österreich hat jede vierte Person einen zu hohen Blutdruck. 

Die Prävalenz nimmt mit dem Lebensalter zu. Bei Männern über 55 Jahren und Frauen über 65 Jahren ist das Risiko für Bluthochdruck erhöht, da sich die Blutgefäße mit zunehmendem Alter verhärten. 

Aber auch jüngere Menschen kommen zunehmend unter "Druck": Laut einer Studie der MedUni Wien (2022) ist jeder fünfte männliche Jugendliche von Bluthochdruck betroffen. Demnach leiden Jungen 3 – 4 Mal häufiger darunter als Mädchen.

Video: Hypertonie – Bluthochdruck: Atemtechnik und Entspannung als Therapie

Dr. Michaela Schnider infomiert über Bluthochdruck und wie Atemtechnik und Entspannung bei der Linderung helfen können. (Webinar, 28.11.2023)

Der Blutdruck ist die Kraft, die den Fluss des Blutes aufrechterhält, wodurch die Organe bis in die kleinste Zelle des Körpers mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden können. Das Herz pumpt das Blut mit Druck durch den Körperkreislauf (Systole), die Gefäßspannung sorgt dafür, dass der Blutdruck in der Füllphase des Herzens (Diastole) nicht auf null absinkt. 

Bei der Messung unterscheidet man zwei Messgrößen:

  • Systolischer Blutdruck: Der Wert, der während der Pumpphase des Herzens gemessen wird. 
  • Diastolischer Blutdruck: Jener Wert, der während der Erschlaffungsphase des Herzens ermittelt wird.

Welche Blutdruckwerte sind normal?

Ein Blutdruck im Körperkreislauf von 120/70 mmHg wird als optimal angesehen. Wie oben bereits erwähnt spricht man bei der Ordinationsblutdruckmessung von einer Hypertonie, wenn die Werte 140/90 mmHg übersteigen.

Die Höhe des Blutdrucks wird u.a. über Hormone und das sympathische Nervensystem reguliert. Bei körperlicher Anstrengung oder seelischen Belastungen (wie z. B. Ärger) nehmen die Gefäßwandspannung und/oder die Pumpleistung des Herzens zu und somit steigt auch der Blutdruck. In einer Ruhephase muss sich der Blutdruck aber wieder im Normalbereich einpendeln.

Warum dies bei Hypertoniker:innen nicht geschieht, lässt sich bei den meisten Betroffenen nicht genau herausfinden bzw. auf einzelne Faktoren zurückführen (primäre Hypertonie). 

Grundformen des Bluthochdrucks

In Bezug auf die Ursache werden zwei Grundformen des Bluthochdrucks unterschieden:

  • Die Primäre Hypertonie: Bei der primären Hypertonie sind keine spezifischen Grunderkrankungen als Ursache feststellbar. Verschiedene Risikofaktoren begünstigen die Entstehung. Eine erbliche Komponente ist meist gegeben.
  • Die Sekundäre Hypertonie: Bei rund 5 % der Betroffenen mit Bluthochdruck liegt die Ursache in einer Erkrankung eines Organs (z.B. Nieren, Nebennieren oder Schilddrüse, Schlafapnoe). Man spricht dann von einer sekundären Hypertonie. Es ist auch zu beachten, dass bestimmte Medikamente den Blutdruck erhöhen können (z.B. nicht steroidale Antirheumatika).

Risikofaktoren

Risikofaktoren, die das Auftreten der primären Hypertonie stark begünstigen, sind:

  • Höheres Alter: Vor allem der systolische Blutdruck steigt in der Bevölkerung linear parallel zum Lebensalter an. Dies ist vor allem auf Alterungsprozesse des Gefäßsystems (Verlust der Elastizität) zurückzuführen.
  • Familiäre Veranlagung: wenn bei den Eltern bzw. Geschwistern ein Bluthochdruck bekannt ist oder z.B. Herzinfarkte oder Schlaganfälle aufgetreten sind, sollte der Blutdruck regelmäßig kontrolliert werden.
  • Übergewicht: Besonders das Körperfett im Bauch begünstigt die Entstehung der Hypertonie.
  • Bewegungsmangel
  • Fett- und kochsalzreiche Ernährung, zu wenig Obst und Gemüse
  • Erhöhter Alkoholkonsum 
  • Anhaltender Stress
  • Medikamente
  • Diabetes mellitus und Rauchen: Diese Faktoren erhöhen nicht selbst den Blutdruck, allerdings nimmt bei Vorliegen das Risiko für blutdruckassoziierte Organschäden exponentiell zu.

Zudem können auch Umweltfaktoren wie erhöhte Luftverschmutzung zu einer Erhöhung des Blutdrucks beitragen. 

Das Heimtückische am Bluthochdruck ist, dass er oft lange Zeit keine spürbaren Beschwerden verursacht und erst Symptome auftreten, wenn der Blutdruck sehr hohe Werte erreicht. 

Folgende Symptome können auf Bluthochdruck hindeuten:

Folgende Symptome können bei stark erhöhtem Blutdruck auftreten:

  • Atemnot bei körperlicher Belastung
  • Brustschmerzen bei Belastung
  • Starkes Schwitzen
  • Veränderungen des Durstgefühls
  • Veränderungen des Wasserlassens
  • Wassereinlagerungen im Gewebe
  • Sehstörungen

Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck belastet die Gefäße stark. Es kann im Krankheitsverlauf zu Schäden an wichtigen Organen kommen wie Herz, Gehirn, Nieren und Augen. Bluthochdruck beschleunigt den Prozess der Gefäßverkalkung (Arteriosklerose), es kommt zu Verengungen der Herzkranzgefäße (mögliche Folgen sind Angina pectoris oder Herzinfarkt) der hirnversorgenden Arterien (Schlaganfall) oder der Nieren (Nierenversagen). Auch Gefäßschäden an den Beinen (periphere arterielle Verschlusskrankheit) können auftreten.

Zusätzlich führt eine langjährige Hypertonie auch zu:

Umso wichtiger ist es, seinen Blutdruck zu kennen und Blutdruckmessungen in der Prävention durchzuführen. Wer jahrelang unbehandelt unter Bluthochdruck leidet, hat ein vielfach höheres Risiko für diese Erkrankungen als Personen mit normalem Druck in den Adern.

Das Herz-Kreislauf-System funktioniert im Prinzip bei allen Menschen auf die gleiche Art und Weise. Dennoch zeigen sich biologische Unterschiede zwischen den Geschlechtern auch beim Blutdruck: Im Vergleich zu Männern ist der Blutdruck von Frauen lange Zeit ihres Lebens niedriger und sie sind deutlich seltener von Bluthochdruck betroffen. Jedoch steigt der Anteil der Frauen, die an Hypertonie leiden, mit zunehmendem Alter – besonders nach den Wechseljahren

Grund dafür sind allem voran Veränderungen in den Sexualhormonen. In den Wechseljahren, ab einem Alter von etwa 50 Jahren, sinkt die Produktion des Geschlechtshormons Östrogen, das blutdrucksenkend wirkt, Umbauprozesse in den Gefäßen verhindert und damit vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützt. Frauen ab dem 45. Lebensjahr wird daher empfohlen, ihren Blutdruck zumindest 2x im Jahr ärztlich überprüfen zu lassen oder zuhause selbst in regelmäßigen Abständen zu messen.

Grundsätzlich stehen allen Geschlechtern dieselben Medikamente zur Behandlung zur Verfügung, Wirkung und Nebenwirkungen können sich jedoch je nach Geschlecht unterscheiden.

Schwangerschaft

Laut den Informationen der Deutschen Herzstiftung entwickeln bis zu 10 % in der Schwangerschaft einen Bluthochdruck. Hypertonie kann in der Schwangerschaft zu Komplikationen bzw. Erkrankung oder auch Sterblichkeit der Mutter, aber auch des ungeborenen oder neugeborenen Kindes führen. Aus diesem Grund sollten Frauen mit Bluthochdruck in der Schwangerschaft und jenen, die gefährdet sind, Bluthochdruck zu entwickeln, engmaschig ärztlich betreut werden. 

Da der Blutdruck natürlichen Schwankungen unterliegt, reicht auch bei der Ärzt:in eine einzige Messung des Blutdrucks nicht aus. Um Bluthochdruck sicher festzustellen, sind mehrere Bestimmungen unter genau festgelegten Rahmenbedingungen (z.B. mindestens 5 Minuten sitzen in einer ruhigen Umgebung, Positionierung des Arms auf Herzhöhe etc.) nötig. Es erfolgen mindestens drei Messungen, wobei das erste Ergebnis nicht berücksichtigt wird und Mittelwerte der weiteren Messungen herangezogen werden. Idealerweise erfolgt die ambulante Blutdruckmessung ohne Beisein der Ärzt:in: Da die Patient:innen in der Arztpraxis meist etwas aufgeregt sind, ist der gemessene Blutdruck häufiger etwas höher als zuhause. 

Zudem erkundigt sich die Ärzt:in in einem Ärzt:in-Patient:in-Gespräch (Anamnese) detailliert nach: 

  • auftretenden Beschwerden wie Herzklopfen oder Kurzatmigkeit
  • körperliche Auffälligkeiten wie z.B. erhöhter Puls, Wassereinlagerungen
  • vorliegende Erkrankungen bei sich selbst oder in der Familie
  • einzunehmende Medikamente
  • Lebensstil (z.B. über Nikotin- oder Alkoholkonsum)

Hilfreich sind auch Messungen, die der Betroffen:e selbst zu Hause durchführt. Dafür sollten mit einem halbautomatischen, geprüften Blutdruckmessgerät über mehrere Tage verteilt (mindestens drei, ideal wären sechs bis sieben Tage), morgens und abends, mehrere Messungen durchgeführt werden. Wenn der Mittelwert über 135/85 mmHg liegt, kann man von einer Hypertonie ausgehen. Ein bewährtes Verfahren ist auch die automatisierte 24-Stunden-Blutdruckmessung, mit der es auch gelingt, die nächtlichen Werte zu erfassen.

Kategorien

Die Blutdruckwerte werden in verschiedene Kategorien eingeteilt:

Kategorie Systolisch (mmHg)   Diastolisch (mmHg)
Optimal <120 Und <80
Normal 120-129 Und/oder 80-84
Hochnormal 130-139 Und/oder 85-89

Als Zielblutdruckwerte unter Therapie gelten – auch für Personen mit Vorerkrankungen wie Herz- oder Nierenschäden – Werte unter 140/90 mmHg (der diastolische Wert sollte bei Patienten mit Diabetes etwas tiefer sein).

Schweregrade

Unterschieden werden zudem noch die Schweregrade der Hypertonie:

Kategorie Systolisch (mmHg)   Diastolisch (mmHg)
Grad 1 – "leichte Hypertonie" 140-159 Und/oder 90-99
Grad 2 – "mittelschwere Hypertonie" 160-179 Und/oder 100-109
Grad 3 – "schwere Hypertonie" >180 Und/oder >110

Neben der genauen Blutdruckmessung wird auch empfohlen, dass Hypertoniker:innen auch auf das Vorliegen von sogenannten Endorganschäden hin untersucht werden sollten (z.B. Herzerkrankung mittels EKG, Nierenerkrankung mittels der Bestimmung von Eiweiß im Harn, Fundoskopie zur Darstellung der Arterien in den Augen etc.).

Da der Blutdruck natürlichen Schwankungen unterliegt, reicht auch bei der Ärzt:in eine einzige Messung des Blutdrucks nicht aus. Um Bluthochdruck sicher festzustellen, sind mehrere Bestimmungen unter genau festgelegten Rahmenbedingungen nötig.

Priv.-Doz. Dr. Christian Koppelstätter, Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie

Die Absenkung des Blutdrucks in den Normalbereich reduziert das Risiko von Organschäden an Gefäßen, Herz, und Niere deutlich.

Lebensstilverändernde Maßnahmen stellen die Basis jeder Therapie dar. Sind die Blutdruckwerte nur geringfügig erhöht und liegen keine weiteren Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor, können folgende Maßnahmen helfen, den Blutdruck zu senken:

  • Gewichtsreduktion: Ein Risikofaktor für Bluthochdruck ist Übergewicht. Eine Gewichtsreduktion von ca. 5 kg kann den Blutdruck im Mittel um ca. 5/3 mmHg senken, wenn man mehrere Lebensstilmodifikationen kombiniert (z.B. gleichzeitige Reduktion des Kochsalzkonsums) erhöht sich der Effekt deutlich.
  • Mehr Bewegung: Besonders zielführend ist Ausdauertraining – laut WHO sollte man zur kardiovaskulären Risikoreduktion etwa 2 ½ Stunden lang, also 150 Minuten pro Woche, walken, joggen, Fahrrad fahren oder schwimmen. Sport bewirkt eine Blutdrucksenkung, eine Herzdurchblutungssteigerung, eine verbesserte Insulinwirkung, einen Blutzuckerabfall, einen Anstieg von HDL-Cholesterin, einen Abfall von Triglyzeriden, freien Fettsäuren und von LDL-Cholesterin.
  • Umstellung der Ernährung: Empfohlen wird eine mediterrane Ernährung mit viel Obst, Gemüse und eher Fisch als Fleisch. Gut sind naturbelassene unverarbeitete Lebensmittel und Produkte, die wenig Zucker, raffinierte Stärke und möglichst keine Transfettsäuren (vor allem in Frittiertem) beinhalten, Milchprodukte mit niedrigem Fettgehalt sowie mageres Fleisch und Geflügel. Nüsse, Hülsenfrüchte und der Verzehr von kaliumreichen Früchten (z.B. Bananen) wirken sich ebenfalls positiv aus.
  • Beschränkung von Kochsalz auf unter 5 Gramm pro Tag. Ein Teelöffel Salz entspricht etwa 3 Gramm. Fertiggerichte, gepökelte Fleischwaren und Räucherwaren meiden, auch in vielen Gebäcksorten ist viel Kochsalz enthalten.
  • Reduktion des Alkoholkonsums und Rauchverzicht.
  • Stress abbauen: Stress, Spannungen und Sorgen können den Blutdruck steigen lassen. Daher ist es gut für Pausen, ausreichend Schlaf und Entspannung zu sorgen, z.B. mit Hilfe von Bewegung, Yoga etc.

Wenn diese Maßnahmen allein nicht zur Blutdrucknormalisierung reichen, werden zusätzlich Medikamente verabreicht. Als erste Wahl gelten: 

  • ACE-Hemmer, 
  • AT1-Rezeptor-Antagonisten, 
  • Kalzium-Antagonisten 
  • Diuretika (Entwässerungsmittel),
  • sowie Beta-Blocker (bei kardialen Patient:innen) 

Als minimale Zielblutdruckwerte unter Therapie gelten Werte unter 140/90 mmHg, bei guter Verträglichkeit sollen Werte unter 130/80 angestrebt werden. Sowohl die Entscheidung für den Beginn der Therapie als auch für die Festlegung der Therapieziele sind aber individuell von der Ärzt:in anzupassen.

Normalisieren sich die Blutdruckwerte unter der Medikamenteneinnahme, so dürfen die Wirkstoffe nicht eigenmächtig abgesetzt werden, da sonst gefährliche Blutdruckschwankungen auftreten. Unter der Therapie sind auch regelmäßige Kontrollen der Blutdruckwerte notwendig, um die passende Einstellung zu finden (möglichst wirksame Therapie mit möglichst geringen Nebenwirkungen). Auch andere Risikofaktoren wie erhöhte Blutfett- und Blutzuckerwerte, Übergewicht und das Rauchverhalten müssen regelmäßig überprüft werden.

Wenn auch eine Kombination verschiedener Medikamente keine Wirkung zeigt, sollte unbedingt eine sekundäre Hypertonie ausgeschlossen werden und eine Spezialist:in in das Behandlungsregime mit involviert werden.

Neben den Maßnahmen für einen gesünderen Lebensstil und der medikamentösen Therapie finden sich auch in der Küche einige Lebensmittel, die den Blutdruck natürlich (jedoch nur in Maßen) senken können, wie z.B.:

  • Rote Beete 
  • Fenchel, Weißkohl
  • Zartbitterschokolade
  • Ingwer

Zu beachten ist jedoch, dass diese genannten Lebensmittel keine Blutdruck-Therapie bzw. medikamentöse Behandlung ersetzen können und lediglich eine mögliche ergänzende Maßnahme darstellen.


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  • O13
  • O14
  • I10
  • I11
  • I13
  • I15

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