Die Zeit zwischen Infektion und Krankheitsausbruch (Inkubationszeit) beträgt 8 bis 10 Tage, nach 14 bis 21 Tagen kommt es zu einem Ausschlag. Masern sind höchst ansteckend, und verlaufen in 2 Phasen. In Stadium 2 zeigen sich erstmals die für Masern typischen Anzeichen des bräunlich-rosafarbenen Hautausschlags. Gefährlich ist die Erkrankung vor allem wegen ihrer möglichen Komplikationen und Spätfolgen, wie z.B. Lungenentzündung oder Gehirnhautentzündung. Durch Impfen kann eine Maserninfektion verhindert werden, z.B. mit dem kombinierten Masern-Mumps-Röteln Impfstoff. Masern kann man nur einmal im Leben bekommen.
- Masern sind eine weltweit verbreitete Infektionskrankheit, die häufig zwischen dem 15. und 40. Lebensjahr auftritt.
- Ein typisches Anzeichen für Masern ist der bräunlich-rosafarbene Hautausschlag.
- Die Behandlung beschränkt sich auf die Linderung der Symptome durch Bettruhe, fiebersenkende Mittel und Hustenmedikamente.
- Eine Masernimpfung bietet sicheren Schutz und kann eine Infektion verhindern.
Art | Infektionskrankheit |
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Ursachen | Infektion mit dem Virus "Briarcus morbillorum" |
Diagnose | Labordiagnostik (Nachweis durch Bestimmung des virusspezifischen IgM-Antikörpers) |
Therapie | Strenge Bettruhe, fiebersenkende Mittel, Hustenmedikamente, Masernimpfung |
Die meisten Masern-Erkrankungen treten gegenwärtig zwischen dem 15. und 40. Lebensjahr auf. Im Jahre 2019 wurden in Österreich 151 Masernfälle gemeldet. Bei den Altersgruppen sind am häufigsten die Fünf- bis Neunjährigen betroffenen, gefolgt von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Laut der WHO starben im Jahre 2018 mehr als 140.000 Menschen an einer Masernerkrankung. Das Ziel der WHO ist es daher, die Masern auszurotten. Das könnte bei entsprechender Durchimpfungsrate gelingen. Allerdings liegt diese Rate in Österreich bei etwa 80 %. Kinder werden im Zuge der Mutter-Kind-Pass Impfungen kostenlos gegen Masern geimpft.
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Das Virus gelangt auf dem Weg über das Nasensekret oder durch Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen, Sprechen) in den Körper und bricht dort nach 8 bis 10 Tagen aus. Verursacher ist das "Briarcus morbillorum", das sich seinen Weg über Zellrezeptoren bahnt, über Lymphknoten wandert und sich dort vermehrt. Mithilfe eines Proteins gelangen die Viren zurück in den Atmungstrakt. Da der Mensch der einzige "Wirt" des Virus ist, wäre es bei entsprechenden Durchimpfungsraten theoretisch auszurotten.
Anfangs zeigen sich:
2 bis 3 Tage danach entwickeln sich auf der Mundschleimhaut gegenüber den Backenzähnen weiße Flecken, so genannte "Koplik'sche" Flecken, die für Masern kennzeichnend sind.
Der Ausschlag beginnt mit dunkelroten, großen unregelmäßig begrenzten Flecken hinter den Ohren und breitet sich dann über Gesicht und Hals auf den Körper aus. Etwa am 4. Tag des Ausschlags sinkt das Fieber. Meistens juckt der Ausschlag nicht und er verschwindet relativ rasch, manchmal bleiben für 1 bis 2 Wochen noch bräunliche Flecken auf der Haut, sie sind aber kein Grund zur Beunruhigung. Die Haut schuppt sich. Es gibt auch abgeschwächte (abortive) Masern, vor allem bei Säuglingen ab dem 7. Monat, in seltenen Fällen auch bei geimpften Kindern.
Eine Infektion mit dem Masern-Virus verläuft typischerweise in zwei Phasen:
Phase 1 | In der ersten Phase – sie dauert etwa 3 bis 5 Tage – kommt es zu Fieber, Bindehautentzündung der Augen, Schnupfen und Husten. Sichtbares Zeichen der Infektion ist ein Ausschlag mit weißen Flecken an der Mundschleimhaut und am Gaumen. |
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Phase 2 | Phase 2 beginnt nach etwa 5 Tagen mit einem Abklingen von Fieber und grippeähnlichen Symptomen. Auf der Haut entstehen bräunlich-rosafarbene Hautausschläge, die meist im Gesicht beginnen und nach einer Woche vergehen. Die Erkrankung ist danach jedoch noch nicht überstanden, denn sie schwächt das Immunsystem stark. So können weitere Infektionen hinzukommen, wie Mittelohrentzündung, Bronchitis oder Lungenentzündung. Gefährlich, doch nicht häufig kann in Folge eine Gehirnentzündung auftreten (postinfektiöse Enzephalitis), die tödlich enden kann. |
Eine Maserninfektion ist wegen ihrer schweren möglichen Komplikationen gefürchtet. Die häufigsten sind:
- Lungenentzündung oder Entzündung der Bronchien
- Mittelohrentzündung
- Entzündung des Gehirns. Besonders gefürchtet ist die Masern-Enzephalitis, die Gehirnentzündung, die bei zirka 1 von 1.000 Patienten auftritt und bleibende Schäden hinterlassen kann.
Starke Bauchschmerzen bis hin zur Blinddarmentzündung sind möglich.
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Da der Ausschlag und der Krankheitsverlauf recht typisch verlaufen, ist die Diagnose klinisch möglich. Sie kann durch eine genaue Labordiagnostik (Nachweis durch Bestimmung des virusspezifischen IgM-Antikörpers) bestätigt werden.
Menschen, die an Masern erkranken, müssen strenge Bettruhe einhalten. Eine medikamentöse, antivirale Therapie steht nicht zur Verfügung. Die Behandlung beschränkt sich auf die Linderung der Symptome. So können fiebersenkende Mittel bzw. Hustenmedikamente Erleichterung schaffen. Einen sicheren Schutz bietet die Masern-Impfung, die im Zuge des Mutter-Kind-Passes kostenlos zur Verfügung steht. Säuglinge von Müttern, die entweder Masern hatten oder geimpft wurden, sind bis zum 6. Lebensmonat durch die mütterlichen Antikörper vor einer Maserninfektion geschützt.
Im Zuge des Mutter-Kind-Passes werden Kinder 2-mal im Abstand von mindestens 4 Wochen ab dem 11. Lebensmonat mit einem kombinierten Masern-Mumps-Röteln-Impfstoff geschützt. Am größten ist das Erkrankungsrisiko für die Altersgruppe der 15 bis 25-Jährigen, die eine Erstimpfung nicht erhalten haben. Gerade in diesem Alter ist ein Impfschutz wichtig, denn junge Eltern können so eine Infektionsquelle für ihr Kind darstellen. Da "Kinderkrankheiten" im Erwachsenenalter häufiger mit Komplikationen einhergehen, sollten auch Erwachsene grundsätzlich auf einen entsprechenden Impfschutz achten. Nach einer einmaligen Impfung liegt dieser bei etwa 95 % und zwar lebenslang.
Dringend empfohlen ist die Impfung für chronisch Kranke oder Immungeschwächte. Die Durchimpfungsrate liegt in Österreich mit 80 % unter der von der WHO empfohlenen Durchimpfungsrate von 95 %. Vor allem Kinder haben keinen ausreichenden Impfschutz. Zwar wird 95 % der Kinder die 1. Masern-Impfung verabreicht, doch nur 80 % der unter 15-Jährigen erhalten die für den Schutz wichtige 2. Impfung. Schuld daran, dass dadurch die Masern in nächster Zeit nicht auszurotten sind, sind mangelndes Gesundheitsbewusstsein vieler Eltern, ein Bagatellisieren der Erkrankung und falsche "Glaubenssätze", die davon ausgehen, die Erkrankung müsse man "durchmachen". Doch Masern bergen viele unterschätzte Gefahren. Komplikationen kommen bei jedem 7. Kind vor.
Gibt es Nebenwirkungen?
Der Impfstoff ist ein Kombinationslebendimpfstoff und ist gut verträglich. Rötungen oder Schwellungen im Bereich der Einstichstelle können nach einigen Tagen auftreten, sind jedoch harmlos. Bei manchen Menschen kommt es nach einer Woche möglicherweise zu:
- leichtem Fieber
- Abgeschlagenheit
- grippeähnliche Zustände, die ebenfalls harmlos sind und vergehen
Seltene, doch mögliche Nebenwirkungen sind:
- Durchfall
- Übelkeit
- Hautausschläge
- Bettruhe hilft dem Körper, alle Reserven für die Krankheitsabwehr einzusetzen.
- Wadenwickel sind ein gutes Mittel, das Fieber sanft zu senken. Sie dürfen aber nur angewandt werden, wenn Hände und Füße des Kindes warm sind.
- Schmerzende Augen können durch Abdunkelung des Raumes geschont werden, das kranke Kind kann alternativ auch eine Sonnenbrille tragen.
- Isolieren Sie Ihr Kind, damit sich andere nicht anstecken.