Sie zählen zur Familie der Kugelbakterien. Dazu gehören auch Meningokokken, die jedoch häufiger eine bakterielle Gehirnentzündung ("Meningitis") hervorrufen. Besonders gefährdet, nach einer Pneumokokken-Infektion eine schwere Erkrankung zu entwickeln, sind Babys und Kleinkinder, sowie betagte Menschen. Sie haben ein doppelt hohes Sterblichkeitsrisiko wie gesunde Menschen, die infiziert werden. Das Bakterium wird durch Sprechen, Husten, Niesen (Tröpfcheninfektion) übertragen, die Inkubationszeit beträgt 1 bis 10 Tage. Eine Impfung schützt vor der Infektion.
Zusammenfassung
- Pneumokokken sind Bakterien, die schwere Infektionen verursachen können und besonders im Winter und zu Beginn des Frühlings häufig vorkommen.
- Vor allem Kinder, immunschwache und ältere Menschen haben ein erhöhtes Risiko, eine Pneumokokken-Infektion mit schweren Krankheitsverläufen zu entwickeln.
- Bei gesunden Erwachsenen zeigen sich erkältungsartige Symptome, die meist nicht so drastisch verlaufen wie bei den genannten Risikogruppen.
- Um Komplikationen zu vermeiden, sollten Patient:innen möglichst früh mit Antibiotika behandelt werden.
Pneumokokken im Überblick
| Art | Bakterium |
|---|---|
| Übertragung | Tröpfcheninfektion |
| Symptome | Kann eine Vielzahl an Erkrankungen verursachen; invasive Erkrankungen sind z.B. Lungenentzündung, Meningitis oder Sepsis |
| Diagnose | Abstrich aus Nasen- und Rachenraum, Bluttest, Labortest |
| Therapie | Antibiotika |
FAQ (Häufige Fragen)
Was passiert, wenn man Pneumokokken hat?
Pneumokokken können eine Vielzahl an verschiedenen Erkrankungen verursachen. Man unterscheidet insgesamt etwa 90 Pneumokokken-Bakterientypen, die jedoch nicht alle für den Menschen gefährlich sind. Häufige invasive Pneumokokken-Erkrankungen sind z.B. Lungenentzündung, Meningitis oder Sepsis.
Für wen sind Pneumokokken gefährlich?
Während bei gesunden Erwachsenen grippeähnliche Symptome auftreten, tragen Kinder mit Grunderkrankungen (z.B. Herzfehler, Immunschwäche, Frühgeburten), ältere Menschen und Immungeschwächte ein deutlich höheres Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs.
Wie oft muss man sich gegen Pneumokokken impfen lassen?
Empfohlen wird die Impfung allen Kindern bis zum Alter von 5 Jahren. Neugeborenen und Säuglingen werden jeweils 3 Impfungen frühestmöglich ab der vollendeten 6. Lebenswoche empfohlen. Erwachsene ab dem 60. Lebensjahr und bestimmten Risikogruppen ab dem 18. Lebensjahr wird eine einmalige Impfung empfohlen.
Pneumokokken kommen vor allem im Winter und zu Beginn des Frühlings häufig vor. Laut WHO wird geschätzt, dass weltweit jährlich etwa 1,6 Millionen Menschen an den Folgen einer Pneumokokkeninfektion sterben.
In Österreich kommen Pneumokokken-Infektionen relativ häufig vor. Jedoch sind nur invasive Pneumokokken-Erkrankungen meldepflichtig (darunter fallen vor allem die klinischen Präsentationen Meningitis, Pneumonie und Sepsis). Den Angaben der AGES zufolge wurden im Jahr 2024 812 Fälle registriert.
Pneumokokken sind allgegenwärtig in der Bevölkerung. Für gesunde Erwachsene sind die Erreger meist ungefährlich, bei immunschwachen Personen oder Babys können sie zu schweren Erkrankungen führen.
Die Erreger werden durch Tröpfcheninfektion (z.B. beim Sprechen, Husten, Niesen) von Mensch zu Mensch übertragen. Sie besiedeln den Nasen- und Rachenraum, häufig auch ohne, dass Betroffene erkranken. Dennoch können sie andere anstecken.
Pneumokokken können eine Vielzahl an verschiedenen Erkrankungen verursachen. Man unterscheidet insgesamt etwa 90 Pneumokokken-Bakterientypen, die jedoch nicht alle für den Menschen gefährlich sind. So sind ungefähr 23 davon Erreger von 90 % aller Pneumokokken-Erkrankungen. Während bei gesunden Erwachsenen grippeähnliche Symptome auftreten, tragen Kinder mit Grunderkrankungen (z.B. Herzfehler, Immunschwäche, Frühgeburten), ältere Menschen und Immungeschwächte ein deutlich höheres Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs.
Bei Kleinkindern sind hohes Fieber, Erbrechen, Ohrenschmerzen, Atemnot oder Husten erste Anzeichen der Erkrankung. Eine Infektion der oberen Atemwege kann in eine Meningitis münden. Bei Kindern entwickelt sich die Erkrankung rascher als bei Erwachsenen und kann somit lebensbedrohlich sein.
Invasive Pneumokokken-Erkrankungen sind z.B.:
| Lungenentzündung (Pneumonie): | Eine bakterielle Lungenentzündung infolge einer Pneumokokken-Infektion kann einen ganzen Lungenlappen betreffen. Auch das Rippenfell oder der Herzbeutel können in Mitleidenschaft gezogen werden. Das Risiko erhöht sich mit zunehmenden Alter bzw. wenn bereits eine andere Erkrankung (z.B. Diabetes, Herzerkrankung) vorliegt. |
|---|---|
| Gehirnhautentzündung (Meningitis): | Pneumokokken siedeln sich nach einer Tröpfcheninfektion im Nasen- oder Rachenraum an. Sie können von dort weiter in die Ohren gelangen und eine Mittelohrentzündung auslösen. Eine Mittelohrentzündung tritt besonders häufig bei Kindern auf. In der Folge kann es zu einer eitrigen Meningitis kommen. |
| Blutvergiftung (Sepsis): | Werden die Bakterien über die Blutbahnen weitertransportiert (und dabei im ganzen Körper verbreitet), können sie eine Blutvergiftung hervorrufen. |
Weitere Erkrankungen, die auftreten können, sind eine Herzklappenentzündung (Endokarditis), Gelenksentzündung (Arthritis), oder eine Bauchfellentzündung.
Mehr zum Thema: Pneumonie » Wie merkt man, ob man eine Lungenentzündung hat?
Schwere Verläufe können eine Reihe von Komplikationen bzw. invasive Infektionen mit sich bringen. Dauerhafte Folgeschäden, wie Gehirnschäden, Lähmungen oder Taubheit bis hin zu einem tödlichen Ausgang sind möglich. Bei einer schweren Pneumokokken-Erkrankung ist die Sterblichkeit trotz Antibiotika-Therapie und intensivmedizinischer Versorgung hoch.
Die Diagnose, ob eine Pneumokokken-Infektion vorliegt, wird mithilfe eines Abstrichs aus dem Nasen-Rachenraum oder durch einen Bluttest erstellt.
Im Zuge eines Labortests werden Blut, Gelenks- und Lungenflüssigkeit oder Liquor nach dem Erreger Streptococcus pneumoniae untersucht.
Betroffene müssen möglichst früh mit Antibiotika behandelt werden, denn unbehandelt oder bei zu später Behandlung erhöht sich das Risiko, an Komplikationen und Folgeschäden. Bei Kleinkindern sollte im Verdachtsfall mit einer Antibiotika-Behandlung begonnen werden, ehe die Erkrankung durch eine Laboruntersuchung bestätigt wird.
Menschen in unmittelbarer Umgebung eines mit Pneumokokken Infizierten sollten innerhalb von 3 Tagen nach Erkrankungsausbruch des Erkrankten behandelt werden, um eine Masseninfektion zu verhindern. Liegt eine schwere Erkrankung vor, kann eine stationäre Behandlung im Krankenhaus nötig sein.
Betroffene müssen möglichst früh mit Antibiotika behandelt werden, denn unbehandelt oder bei zu später Behandlung erhöht sich das Risiko, an Komplikationen und Folgeschäden.
Der beste Schutz vor einer Pneumokokken-Erkrankung ist die Pneumokokken-Impfung. Sie kann das Risiko einer Erkrankung bzw. deren Komplikationen deutlich verringern.
Empfohlen wird die Impfung allen Kindern bis zum Alter von 5 Jahren. Sie befindet sich im kostenfreien Kinderimpfprogramm von Bund, Ländern und Sozialversicherung. Neugeborenen und Säuglingen werden jeweils 3 Impfungen frühestmöglich ab der vollendeten 6. Lebenswoche empfohlen. Erwachsene ab dem 60. Lebensjahr und bestimmten Risikogruppen ab dem 18. Lebensjahr wird eine einmalige Impfung empfohlen.
Impfen lassen kann man sich in allen teilnehmenden Arztpraxen (sowohl Kassa-, als auch Wahlärzt:innen), Einrichtungen und Betrieben.
Mehr zum Thema: Impfungen » Welche werden im österreichischen Impfplan empfohlen?
- BM für Gesundheit, Nationale Referenzzentrale für Pneumokokken (30.04.2020)
- AGES: Nationale Referenzzentrale für Meningokokken, Pneumokokken und Haemophilus influenzae (30.04.2020)
- Impfen.gv.at: Pneumokokken (03.11.2025)
- Gesundheit.gv.at: Impfung gegen Pneumokokken (03.11.2025)
- MSD Manuals: Pneumokokken-Infektionen (03.11.2025)
- AGES: Pneumokokken (03.11.2025)
- Land Oberösterreich: Pneumokokken (03.11.2025)