Invisalign: Unsichtbare Zahnspange

Frau setzt sich eine Invisalign ein, eine unsichtbare Zahnspange.
Die Invisalign ist auch als unsichtbare Zahnspange bekannt.
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Die Invisalign sorgt als "unsichtbare Zahnspange" bereits seit einiger Zeit für Furore. Ein Experte beantwortet die wichtigsten Fragen.

Medizinische Expertise

Erwin Jonke

Univ.Prof. DDr. med. Erwin Jonke

Facharzt für Kieferorthopädie
Mariahilfer Straße 32, 1070 Wien
www.unizahnklinik-wien.at
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Obwohl sie für die Korrektur von Fehlstellungen entscheidend sind, genießen Zahnspangen mancherorts keinen allzu guten Ruf, was schlichtweg an deren zweifelhafter Ästhetik liegt. Die Aligner-Therapie, auch Invisalign genannt, ist daher eine naheliegende Lösung. Sie hat sich als "unsichtbare Zahnspange" einen Namen gemacht. DDr. Erwin Jonke von der Universitätszahnklinik Wien beantwortet die wichtigsten Fragen zu der Thematik.

DDr. Erwin Jonke: Mit der digitalen Zahnspange (Aligner-Therapie) können die meisten Zahnfehlstellungen behandelt werden. Bei einer konventionellen Zahnspange wird das Bracket an die Zahnaußenfläche geklebt. Das Bracket verfügt über einen Schlitz, den sogenannten Slot, in dem ein dünner Draht verläuft. Über diesen Draht werden die Zähne bewegt. Bei der Aligner-Therapie wird der komplette Patientenfall zu 100% digital geplant.

Es werden digitale Scans vom Ober- und Unterkiefer, digitale Röntgenbilder von der Front und von der Seite des Patienten, digitale Profilfotos, Fotos vom Gesicht sowie von den Zähnen angefertigt. Die fertige Behandlung wird in Teilschritte unterteilt und pro Teilschritt wird ein Aligner für das Ober- und Unterkiefer mittels 3D-Technik angefertigt. Die Zähne folgen der jeweiligen Schiene.

DDr. Erwin Jonke: Aus medizinischem Kunststoff.

DDr. Erwin Jonke: Der Patient kann die Zahnspange zum Essen und zum Trinken herausnehmen, eine perfekte Mundhygiene ist daher viel leichter. Beim Trinken von Kaffee und Tee (ohne Zucker) oder Mineral- und Leitungswasser kann der Patient die Schiene im Mund belassen. Ein zusätzlicher Vorteil der Aligner ist eine sehr gute Aussprache, da der Gaumen frei bleibt. Auch kann damit jede Sportart sowie jedes Musikinstrument uneingeschränkt ausgeführt bzw. benützt werden.

DDr. Erwin Jonke: Die Aligner werden von den Patienten alle 3-10 Tage auf die nächsthöhere Alignernummer im Ober- und Unterkiefer gewechselt. Die Tragedauer beträgt 20-22 Stunden pro Tag. Ausgenommen ist die Zeit beim Essen und Zähneputzen. Die Kontrolltermine bei der Kieferorthopädin sollten alle 8-14 Wochen stattfinden.

DDr. Erwin Jonke: Der Zahn weiß nicht, ob ein Bracket an der Außenfläche oder eine Schiene den Zahn umgibt. Der Zahn bekommt in beiden Fällen die Information für die gewünschte Bewegung über den Draht oder die Schiene. Bei beiden Systemen erfolgt die Zahnbewegung nach den gültigen biomechanischen Gesetzen. Es ist daher besonders wichtig, dass der Behandler vor der Benützung einer Aligner-Therapie eine mehrjährige fundierte kieferorthopädische Ausbildung hat – am besten an einer Universitätszahnklinik oder durch Absolvierung eines gleichwertigen Ausbildungsprogrammes – bevor er mit einer Aligner-Therapie beginnt. Es gibt auch die Möglichkeit einer Hybridlösung, der erfahrene Kieferorthopäde kann also Minischrauben, Implantate oder Teilbogensegmenttechnik einsetzen. Mittlerweile kann auch eine kombiniert kieferorthopädische und kieferchirurgische Behandlung mit der Aligner-Therapie durchgeführt werden.

DDr. Erwin Jonke: Die Kosten für die Patientinnen und Patienten mit einer Aligner-Therapie liegen ungefähr in der Größenordnung einer konventionellen festsitzenden Zahnspange.

  • Interview mit Univ.Prof. DDr. med. Erwin Jonke

Autor:in:
Medizinisches Review:
Erstellt am:

25. September 2018

Stand der medizinischen Information:

25. September 2018

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