Milien sind harmlos. Sie verursachen keine Schmerzen, werden aber häufig als kosmetisch störend empfunden. Die Hautveränderungen können vom Hautarzt entfernt werden.
- Milien sind kleine, gutartige Zysten der Haut.
- Sie werden aufgrund ihres Erscheinungsbildes auch als Hautgrieß bezeichnet.
- Milien sind keine Hautkrankheit.
- Die weißen Pünktchen werden häufig als kosmetisch störend empfunden.
- Der Hautarzt kann Milien professionell entfernen.
- Milien dürfen nicht selbst ausgedrückt werden, da dies zu Entzündungen und Narbenbildung führen kann.
Art | rein kosmetisches, dermatologisches Problem |
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Übertragung | nicht ansteckend |
Beschreibung | kleine, weißliche Pünktchen unter der Hautoberfläche |
Behandlung | minimal invasive Entfernung |
Medizinisch handelt es sich bei Milien (Hautgrieß) um kleine (weniger als 3 mm große) Zysten, die sich an den Talgdrüsenausgängen bilden. Sie bestehen aus Keratin, einem in Haut und Haar vorkommenden Protein. Milien machen sich als kleine weißliche derbe Knötchen unter der Haut bemerkbar und treten vorwiegend im Gesicht auf. Sie können aber auch an anderen Stellen wie am oberen Rumpf oder im Genitalbereich entstehen.
Jeder kann Milien bekommen, besonders häufig betroffen sind jedoch junge Erwachsene. Auch beinahe die Hälfte aller Neugeborenen weisen Milien auf, vor allem im Bereich der Nase, Augenlider, Wangen oder im Mund. In diesem Fall spricht man von Milia neonatorum. Neugeborenenmilien verschwinden in der Regel innerhalb weniger Wochen von selbst wieder ohne Narbenbildung und müssen nicht behandelt werden.
Milien entstehen meist durch eine Verstopfung von Talg- oder Schweißdrüsen. Warum manche Menschen Milien bekommen und andere nicht, ist noch nicht vollständig geklärt. Vermutet wird, dass eine erbliche Veranlagung sowie hormonelle Gründe eine Rolle spielen.
Unterschieden wird zwischen primären und sekundären Milien:
- primäre Milien: entstehen spontan, kommen in jedem Alter vor, am häufigsten bei jungen Erwachsenen
- sekundäre Milien: entstehen nach Hautverletzungen, Sonnenbrand oder Hauterkrankungen
Milien lassen sich anhand dieser Kriterien erkennen:
- kleine, weißliche harte Pünktchen unter der Haut
- ein bis drei Millimeter groß
- vereinzelt oder in Gruppen im Gesicht
- vor allem im Augenbereich, an den Wangen oder den Schläfen
Bei Verdacht auf Milien ist der Hautarzt der richtige Ansprechpartner. Dieser kann aufgrund des typischen Erscheinungsbildes feststellen, ob es sich bei den Hautproblemen um Milien handelt oder ob weitere Untersuchungen für eine Diagnose nötig sind.
Handelt es sich bei den Hautveränderungen um Milien, kann der Arzt Behandlungsmöglichkeiten aufzeigen und erklären.
Aus rein medizinischer Sicht ist eine Behandlung von Milien nicht nötig. Diese Hautveränderungen verschwinden gelegentlich auch von selbst wieder. Werden Milien jedoch als kosmetisch störend empfunden, können sie professionell entfernt werden.
Bei der professionellen Entfernung stehen dem Hautarzt verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Verfügung:
- Anritzen mit einer spitzen Kanüle oder einem Milienmesser – anschließend wird der Inhalt vorsichtig ausgedrückt
- Abtragung mit dem Laser
In unkomplizierten Fällen können Milien auch vom Kosmetiker entfernt werden.
Achtung: Milien sollten nicht selbst behandelt werden, da das Drücken oder Kratzen zu Verletzungen, Entzündungen und Narbenbildung führen kann.
Milien gezielt vorbeugen kann man leider nicht, allerdings kann das Entstehungsrisiko reduziert werden:
- Man sollte auf eine regelmäßige und gründliche Hautpflege achten.
- Zu empfehlen sind auf den eigenen Hauttyp abgestimmte Reinigungs- und Pflegeprodukte.
- Die Haut muss vor übermäßiger Sonneneinstrahlung geschützt werden.
- Eine Tagescreme mit Lichtschutzfaktor hilft bei der Vorbeugung.
- "Milien multiple eruptive", Altmeyers Enzyklopädie (02.01.2023)
- "Hautgrieß", Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs (02.01.2023)
- "Milia neonatorum", DocCheck Flexikon (02.01.2023)