Ein heißer, roter Kopf ist ein erstes Anzeichen für einen Sonnenstich. Schwindel, Kopfweh, Übelkeit und Unruhe bis hin zu Verwirrtheit und Bewusstlosigkeit sind typische Symptome. Sie können nach einigen Stunden in der Sonne auftreten – manchmal aber auch erst später, wenn sich der Betroffen:e gar nicht mehr in der Sonne aufhält. Im Gegensatz zum Hitzeschlag tritt kein Fieber auf. Ein Sonnenstich kann schlimmstenfalls zu lebensgefährlichen Komplikation wie einem Hirnödem oder Hirnhautentzündung (Meningitis) führen.
- Bei einem Sonnenstich kommt es durch die starke Hitze zu einer Reizung der Hirnhäute.
- Erstes Anzeichen für einen Sonnenstich ist ein roter, heißer Kopf.
- Weitere typische Symptome sind Schwindel, Kopfweh, Übelkeit und Unruhe bis hin zu Verwirrtheit und Bewusstlosigkeit.
- Treten Beschwerden auf, sollte die Person umgehend aus der Sonne gehen und Kopf, Hals und Nacken mit feuchten, kalten Tüchern kühlen.
Art | Hitzeschaden |
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Ursache | Reizung der Hirnhäute durch intensive Sonneneinstrahlung |
Symptome | Roter, heißer Kopf, Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Unruhe bis zu Verwirrtheit und Bewusstlosigkeit |
Diagnose | Anamnese und vorhandene Symptome |
Therapie | Raus aus der Sonne, Kopf, Nacken und Hals kühlen, trinken, Bettruhe, ggf. Schmerzmittel (bei Kopfschmerzen) |
Wie viele Menschen jedes Jahr in Österreich einen Sonnenstich erleiden ist unklar, denn nur die wenigsten Betroffenen müssen im Krankenhaus behandelt werden. Sicher ist hingegen, dass bestimmte Personengruppen gefährdeter sind als andere, einen Sonnenstich zu erleiden. Dazu zählen:
- Babys und Kleinkinder
- glatzköpfige Menschen oder jene mit wenig / dünnem Kopfhaar
- ältere Menschen
- hellhäutige Personen
Ein Sonnenstich zählt zu der Gruppe der Hitzeschäden – das sind neben dem Sonnenstich auch:
- der Hitzeschlag,
- der Hitzekrampf,
- die Hitzeerschöpfung,
- die Hitzesynkope,
- die Hitzeermüdung
- und das Hitzeödem.
Trifft über längere Zeit intensive Sonneneinstrahlung auf den ungeschützten Kopf, Hals und/oder Nacken, kann die Hitze des Sonnenlichts die Hirnhäute reizen. Diese befinden sich direkt unter der Schädeldecke.
Erstes Anzeichen für einen Sonnenstich ist ein hochroter Kopf oder Nacken. Durch die Hirnhautreizungen treten meist weitere Symptome auf:
- Kopfschmerzen
- Nackenschmerzen bis hin zu Nackensteifigkeit
- Übelkeit und Erbrechen
- Innere Unruhe
- Schwindel
- Ohrgeräusche
- Bewusstseinsstörungen bis hin zu Bewusstlosigkeit
Diese Beschwerden setzen oft erst Stunden nach dem Aufenthalt in der Sonne ein – besonders bei kleinen Kindern. Auffällig ist: Die Körpertemperatur einer Sonnenstichpatient:in ist – im Gegensatz zum Hitzeschlag – in der Regel nicht erhöht.
Wird richtig auf die Erkrankung reagiert, bleibt ein Sonnenstich in der Regel ohne Folgen. Kommt es zu Komplikationen, können das folgende sein:
- Entstehung eines Hirnödems (Flüssigkeitsansammlung im Hirngewebe), das zu einem Druckanstieg im Gehirn führen kann
- Krampfanfälle durch steigenden Hirndruck
- Koma oder Atemstillstand
- Hirnhautentzündung (Meningitis), insbesondere bei kleinen Kindern
Damit es nicht zu solch lebensbedrohlichen Folgen eines Sonnenstichs kommt, sollte jedes Kind mit Verdacht auf Sonnenstich einer Ärzt:in vorgestellt werden! Das heißt: Kinder mit hochrotem Kopf, die nach dem Aufenthalt in der Sonne besonders unruhig oder sehr erschöpft wirken, zur Ärzt:in bringen. Müssen sich Patient:innen übergeben oder sind nicht mehr bei klarem Bewusstsein, sollten auch Erwachsene auf jeden Fall in ein Spital gebracht werden – zögern Sie nicht, die Rettung (Notruf: 144) zu alarmieren! Außerdem kann man durch die ärztliche Kontrolle überprüfen, ob es sich nicht um den noch wesentlich gefährlicheren Hitzeschlag handelt.
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Die Diagnose eines Sonnenstichs stellen Mediziner:innen aufgrund der Anamnese: War die Patient:in länger ungeschützt in der Sonne? Außerdem geben die oben aufgeführten klassischen Symptome Hinweise zur Diagnose.
Klagt jemand über die oben genannten Beschwerden oder wirkt plötzlich apathisch, sollte die Person umgehend aus der Sonne gehen! Weitere Sofortmaßnahmen sind:
- Kühlen von Kopf, Nacken und Hals mit feuchten, kühlen Tüchern. Dabei auf Eiswürfel verzichten, da diese zu Erfrierungen führen können!
- lagern mit erhöhtem Oberkörper
- Wasser trinken – jedoch nur, wenn die Patient:in bei klarem Bewusstsein ist
- Bettruhe, bis die Symptome nachlassen
- bei Kopfschmerzen ist die Einnahme eines Schmerzmittels möglich
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Werden die Symptome dadurch nicht besser, verschlimmern sich oder hat der Betroffen:e Bewusstseinseintrübungen, müssen Sie sich im Klaren sein, dass dies eine absolute Notsituation ist. Rufen Sie die Rettung! Falls es vor Eintreffen der Notärzt:in zur Ohnmacht kommt, die Patient:in in die stabile Seitenlage bringen und nicht alleine lassen. Überprüfen Sie ihre Vitalfunktionen (Atmung, Puls).
Vorbeugen ist besser als heilen:
- Sonnenschutz: Schützen Sie sich und ihre Lieben vor längerer direkter Sonneneinstrahlung! Dies ist besonders zwischen 11 und 15 Uhr wichtig, da die Sonne dann am intensivsten ist. Babys und kleine Kinder sollten die Sonne zu diesen Zeiten grundsätzlich meiden.
- Kopfbedeckung: Falls Sie sich – etwa aus beruflichen Gründen – nicht im Schatten aufhalten können, tragen Sie eine Kopfbedeckung! Dies sollten Babys und Kleinkinder sowie glatzköpfige Menschen und Personen mit wenig Kopfhaar grundsätzlich im Sommer tun.
- Keine körperliche Anstrengung: Zudem ist an heißen Tagen mit intensiver Sonneneinstrahlung von körperlicher Anstrengung abzuraten – sonst kann es zum noch gefährlicheren Hitzeschlag kommen.
- Ausreichend trinken: Um sowohl Sonnenstich als auch Hitzeschlag vorzubeugen, muss man – vor allem bei Sommerhitze – außerdem immer genug trinken. An heißen Tagen brauchen Erwachsene mindestens einen halben Liter Wasser zusätzlich. Natürlich nimmt auch der Flüssigkeitsbedarf von Kindern zu. Motivieren Sie die Kleinen an heißen Tagen immer wieder zum Trinken!
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- Das Österreichische Gesundheitsministeriums hält Informationsblätter zu Hitzeschäden bereit: Sommer – Sonne – Hitze (Hitzestau und Hitzschlag) (06.08.2020)
- Lexikon der Krankheiten und Untersuchungen, S. Andreae et al, 1. Auflage, Thieme Stuttgart, 2006
- Symptome erkennen und richtig reagieren, G. Rauch-Petz, 1. Auflage, Gondrom, Bindlach, 2007
- Bundesministerium für Gesundheit (06.08.2020)