Obwohl sie weder für die Gesundheit, noch für die Funktionalität beim Liebesspiel entscheidend ist, scheint die Penislänge immer noch vielen Menschen wichtig zu sein. Die Angst, unterdurchschnittlich bestückt und dementsprechend benachteiligt zu sein, wird durch unrealistische Körperbilder in Pornofilmen weiter verstärkt. "Am I normal?" ist daher auch der passende Titel der größten zu dieser Thematik durchgeführten Untersuchung. Bei der 2015 veröffentlichten Meta-Studie wurden bestehende Studienergebnisse analysiert und ein Meridian auf Basis von mehr als 15.000 professionell gemessenen Penissen berechnet.
Für die Studie nicht berücksichtigt wurden unter anderem Betroffene einer erektilen Dysfunktion (Impotenz) und einer penilen Abnormalität – also jene, die aus medizinischen Gründen einen besonders kleinen oder großen Penis haben. Unter den verwerteten Daten ergaben sich folgende durchschnittliche Penisgrößen:
- erschlaffter Zustand: 9,16 cm lang
- erschlaffter Zustand, aber händisch gestreckt: 13,24 cm lang
- erigierter Zustand: 13,12 cm lang
Errechnet wurde außerdem der durchschnittliche Umfang, wobei folgende Werte erkannt wurden:
- erschlaffter Zustand: 0,90 cm Umfang
- erigierter Zustand: 1,10 cm Umfang
Bei der Penetration in eine Vagina ist der Umfang für die Empfindung wichtiger als die Länge, da sich am Eingang der Vagina die meisten Nervenenden befinden. Diese steuern das Lustempfinden während des Geschlechtsverkehrs maßgeblich.
Tipp aus der Redaktion
Ob der eigene Penis zu kurz oder zu lang, zu dick oder zu dünn ist, ist oft eine rein subjektive Wahrnehmung. Sprechen Sie mit Ihrer Sexualpartner:in (oder Ihren Sexualpartner:innen) offen darüber. Oft stellt sich heraus, dass das Gegenüber das "Problem" ganz anders bewertet.
Prinzipiell gibt es keine Regeln, wie groß ein Penis sein sollte. Aus medizinischer Sicht gibt es zwei seltene Phänomene:
- Mikropenis: Penis ist im erigierten Zustand kürzer als 7,5 cm
- Makropenis: Penis ist im erigierten Zustand länger als 19 cm
Einschränkungen in der Sexualfunktion aufgrund eines zu langen oder zu kurzen Penisses treten im Regelfall höchstens indirekt auf. So kann das Hantieren mit einem Makropenis womöglich bei bestimmten Stellungen bzw. Praktiken kompliziert werden, während Menschen mit einem Mikropenis häufig mit einem geringen sexuellen Selbstbewusstsein zu kämpfen haben.