Die Impfung könnte künftig Betroffenen sofort nach der Krebsdiagnose verarbeitet werden. Der Wirkstoff der Spritze lässt den Körper ein Protein erkennen, das von Tumorzellen bei Brustkrebs ausgeschieden wird. Dadurch kann sich das Abwehrsystem gezielt gegen die bösartigen Zellen und Metastasen richten und so eine Ausbreitung der Krankheit erfolgreich verhindern. In Österreich erkrankt jede 8. Frau im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Bei rechtzeitiger Diagnose stehen die Heilungschancen schon jetzt recht gut. Durch neue Therapien wie dem Brustkrebs-Impfstoff aus den USA soll die Überlebensrate in den nächsten Jahren weiter ansteigen.
Die Wissenschafter spritzen den Wirkstoff 14 Patientinnen, die eine Brustkrebsdiagnose erhalten hatten. Die Kontrollgruppe bestand aus 12 Versuchsteilnehmerinnen. Nach einem Jahr stellten die Forscher folgendes Ergebnis fest:
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Mit Brustkrebs-Impfstoff: Bei der Hälfte der Patientinnen hatte sich die Krebserkrankung nicht ausgebreitet.
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Ohne Brustkrebs-Impfstoff: Bei 2 Frauen kam es zu einem Erkrankungs-Stopp.
Bei den Erkrankten kam es nach der Impfung zu vorübergehenden Nebenwirkungen wie Hautausschlägen oder grippeartigen Symptomen. In Anbetracht der Schwere einer Krebserkrankung würden viele Patienten diese Erstreaktion vermutlich in Kauf nehmen. Schließlich bringen auch andere Behandlungsformen, wie Chemo- oder Strahlentherapie, Nebenwirkungen mit sich.
Der Brustkrebs-Impfstoff ist als Form der Krebstherapie angedacht und nicht, wie klassische Impfungen, vorbeugend wirksam. Laut den Forschern ist der beste Zeitpunkt für die Verabreichung des einmalig gespritzten Wirkstoffes direkt nach der Diagnose der Erkrankung, und somit noch vor einer Operation und der Chemotherapie. Diese klassischen Krebstherapien folgen nach der Impfung, die therapiebegleitend wirkt.
Das Protein, welches der Körper mit Hilfe des Impfstoffes erkennen kann, ist in 80 % der Brustkrebserkrankungen im Gewebe zu finden. Erweist sich der Wirkstoff in weiteren Studien als erfolgsversprechend, könnte er bei einem Großteil der Betroffenen die Therapiechancen verbessern.