Selen ist ein wichtiges Antioxidans, hilft somit unserem Körper, sich vor freien Radikalen zu schützen, und reguliert die Produktion der Schilddrüsenhormone. Außerdem ist Selen maßgeblich an der Bildung von Spermien beteiligt. Während der Schwangerschaft kann ein Selenmangel etwa zu einem verringerten Geburtsgewicht führen. Eine einseitige Ernährung begünstigt einen Selenmangel, bei Vegetarier:innen und Veganer:innen sollten regelmäßig gute Selenquellen wie Nüsse oder Pilze auf dem Speiseplan stehen.
- Ein Selenmangel ist selten.
- Selen ist sowohl in tierischen Lebensmitteln wie Innereien, Eigelb, Fleisch oder Fisch, als auch in pflanzlichen Lebensmitteln wie Linsen, Spargel, Nüssen und Weißkohl enthalten.
- Eine ausgewogene Ernährung ist ausreichend, um einem Selenmangel vorzubeugen.
- Ein Selenmangel kann auftreten, wenn der Körper nicht ausreichend Selen aufnehmen kann, weil bestimmte krankheitsbedingte Ursachen zugrunde liegen.
- Nahrungsergänzungsmittel sollten nur nach Absprache mit der Ärzt:in eingenommen werden.
Art | Nährstoffmangel |
---|---|
Anzeichen | Störungen der Muskulatur, der Schilddrüse, des Immunsystems; Fruchtbarkeitsprobleme beim Mann, Komplikationen während der Schwangerschaft |
Ursachen | einseitige Ernährung oder krankheitsbedingt |
Behandlung | ausgewogene Ernährung, Einnahme von Nahrungsergänzungsmittel (nach Absprache mit der Ärzt:in) |
Ein Mangel an Selen kann verschiedene körpereigene Prozesse negativ beeinflussen. Dazu zählen etwa:
- geschwächtes Immunsystem, Infektanfälligkeit
- Muskelerkrankungen (Myopathie)
- Fruchtbarkeitsprobleme des Mannes
- während der Schwangerschaft: Präeklampsie, Fehlgeburt, verringertes Geburtsgewicht
In Kombination mit einem Jodmangel kann ein Mangel an Selen außerdem zur Folge haben:
- verminderte Funktion der Schilddrüse (Hypothyreose)
Vergrößerung der Schilddrüse (Struma, Kropf)
Ein langanhaltender Selenmangel kann auch bestimmte seltene Krankheiten hervorrufen:
- Keshan-Krankheit: Erkrankung des Herzmuskels, bei der die Herzwände geschädigt werden
- Kaschin-Beck-Krankheit: es werden der Knochenapparat und die Gelenke geschädigt
Die Krankheiten kommen vor allem in asiatischen Gebieten vor, wo der Selengehalt im Boden gering ist.
Ein Selenmangel ist selten und kann entweder aufgrund einer einseitigen Ernährung entstehen oder im Zusammenhang mit bestimmten Krankheiten auftreten.
Bei bestimmten Krankheiten wie Mukoviszidose (zystische Fibrose), chronisch entzündlichen Darmkrankheiten (z. B. Morbus Crohn) oder Niereninsuffizienz kann der Körper Selen nicht optimal verwerten, wodurch ein erhöhtes Risiko für einen Selenmangel besteht.
Tierische Produkte enthalten meist reichlich Selen, da Tierfutter mit Selen angereichert ist. In pflanzlichen Nahrungsmitteln kann der Selengehalt stark schwanken, da auch jener im Boden unterschiedlich hoch sein kann. In Europa sind die Böden grundsätzlich weniger reich an Selen als etwa in den USA, sie enthalten jedoch in der Regel mehr als in Asien. Besonders Menschen, die auf tierische Produkte verzichten, sollten daher auf selenreiche Lebensmittel setzen.
Selen ist in vielen Lebensmitteln enthalten. Folgende Nahrungsmittel gelten gemeinhin als Quellen:
- Fleisch
- Fisch
- Eier
- Kohlgemüse, z. B. Brokkoli, Karfiol
- Zwiebel
- Knoblauch
- Spargel
- Nüsse, z. B. Paranüsse
- Pilze
- Hülsenfrüchte, z. B. Linsen, Kichererbsen, Sojabohnen
- Haferflocken
Eine gesunde, ausgewogene Ernährung ist der beste Weg, um eine angemessene Menge an Selen zu sich zu nehmen. Pro Tag wird eine Selenzufuhr von 60 µg (Frauen) bzw. 70 µg (Männer) empfohlen. Müttern wird während der Stillzeit eine tägliche Aufnahme von 75 µg empfohlen.
Nahrungsergänzungsmittel, die Selen enthalten, sollten nur nach Absprache mit dem Arzt eingenommen werden. Denn auch eine Überversorgung mit Selen (Selenose) kann gefährlich sein. Mögliche Symptome einer Selen-Überdosis sind:
- neurologische Störungen
- Haarausfall
- Müdigkeit
- Gelenkschmerzen
- Übelkeit
- Durchfall
Eine akute Selenvergiftung durch die Zufuhr von mehreren Gramm kann sogar zu Kammerflimmern und Herzversagen führen.
Ob ein Selenmangel vorliegt, kann mittels eines Bluttests nachgewiesen werden. Im Blutserum gelten Werte unter 80 µg, im Vollblut unter 100 µg als Richtwerte für einen Selenmangel.