Die Ursachen für Unterleibsschmerzen bzw. Unterbauchschmerzen sind vielfältig. Neben Erkrankungen des Darms oder der Harnblase können auch Probleme mit den inneren Geschlechtsorganen zu Schmerzen im Unterbauch führen.
- Unterleibsschmerzen oder Unterbauchschmerzen können verschiedene Ursachen haben.
- Sie können einseitig auftreten oder sich über den gesamten Unterbauch erstrecken.
- Häufig stehen Schmerzen im Unterbauch in Zusammenhang mit den inneren Geschlechtsorganen, dem Verdauungs- oder dem Harntrakt.
- Unterleibsschmerzen sollten medizinisch abgeklärt werden, vor allem wenn sie ungewöhnlich stark sind oder über einen längeren Zeitraum bestehen.
- Der richtige Ansprechpartner für Schmerzen im Unterbauch ist der Hausarzt oder der Internist sowie der Gynäkologe oder der Urologe.
- Je nach Ursache werden Unterbauchschmerzen unterschiedlich behandelt.
Art | Symptom bei verschiedenen Erkrankungen |
---|---|
Ursache | verschiedene Auslöser; häufig Probleme mit der Verdauung oder gynäkologische Beschwerden |
Symptome | dumpfes Drücken, Stechen oder Ziehen, Krämpfe |
Therapie | je nach Ursache; symptomatisch mit schmerzstillenden, krampflösenden Medikamenten |
Als Unterleibsschmerzen gelten Beschwerden unterhalb des Bauchnabels oder im kleinen Becken. Da im unteren Beckenbereich neben dem Darm und der Harnblase auch die weiblichen inneren Geschlechtsorgane liegen, kommen Schmerzen im Unterbauch relativ häufig vor.
Bei Unterleibsschmerzen handelt es sich um ein Symptom, das bei verschiedenen Erkrankungen auftreten kann. Um die Ursache für die Beschwerden herauszufinden, ist es wichtig zu wissen, ob Begleitsymptome wie z.B. Fieber oder Blut im Urin vorhanden sind, oder ob womöglich Zwischenblutungen auftreten.
Unterleibsschmerzen können sowohl bei der Frau als auch beim Mann auftreten. Bei Frauen kommt es häufig im Zusammenhang mit der Periode zu Beschwerden im Unterbauch. Weitere häufige Ursachen für Unterbauchschmerzen sind Darmerkrankungen oder Erkrankungen der Harnblase.
Folgende Erkrankungen können zu Unterleibsschmerzen führen:
Gynäkologische Ursachen
- Menstruationsbeschwerden
- Eierstockzyste
- Eierstockentzündung
- Eileiterschwangerschaft (extrauterin)
- Gebärmutterentzündung
- Frühschwangerschaft (intrauterin)
- Endometriose
- Tumore der Geschlechtsorgane
Urologische Ursachen
- Harnwegsinfekt (bei Frau und Mann möglich)
- Prostataentzündung
- Nebenhodenentzündung
- Hodenverdrehung
- Prostatakrebs
- Hodenkrebs
- Nierenbeckenentzündung
- Nierensteine
- Blasensteine
- Harnsteine
- Blasenkrebs
Ursachen im Verdauungstrakt
- Verstopfung
- Durchfallerkrankungen unterschiedlicher Ursache
- Blinddarmentzündung
- Darminfektion (ernährungsbedingt, diverse Erreger möglich)
- Divertikulitis
- Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa
- Leistenbruch
- Dickdarmkrebs
- Darmverschluss
- selten: Mesenterialgefäßverschluss
Auch psychische Ursachen wie Depression, Stress oder Burnout-Syndrom, Angsterkrankungen sowie das Überbringen von besonders guten oder schlechten Nachrichten kommen als Auslöser für Unterbauchschmerzen in Frage.
Unterleibsschmerzen können sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Die Beschwerden können sich in Intensität, aber auch in Lokalisation unterscheiden. Sie treten einseitig auf oder erstrecken sich über den gesamten Unterbauch. Die Beschwerden können als dumpfes Drücken, aber auch als Stechen oder Ziehen empfunden werden. Auch Krämpfe können auftreten. Unterbauchschmerzen treten sowohl akut als auch chronisch auf.
Begleitend zu den Unterleibsschmerzen können folgende Symptome vorkommen:
- Abwehrspannung des Bauches
- Darmgeräusche
- Fieber
- Durchfall oder Verstopfung
- Blut im Stuhl oder im Urin
Bauschmerzen können zu einem sogenannten "akuten Bauch" führen. Dabei handelt es sich um einen lebensbedrohlichen Zustand. Bei ungewöhnlich starken Schmerzen, die plötzlich beginnen oder sich rasch verschlechtern, sollte daher umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Auch bei Begleitsymptomen wie Fieber, Erbrechen, Übelkeit oder Stuhlverhalt (Verstopfung) ist ein Arztbesuch ratsam. Bei sehr starken und akut auftreten Schmerzen kann es auch zur Bewusstlosigkeit kommen. Fühlt sich die Bauchdecke hart und angespannt an oder bemerken Sie Blut im Stuhl oder Urin, sollte die Ursache abgeklärt werden.
Generell gilt: Ungewöhnlich starke Schmerzen oder langanhaltende Beschwerden sollten immer abgeklärt werden.
Als Ansprechpartner für Unterbauchschmerzen kommen verschiedene Ärzte in Frage. Die erste Anlaufstelle kann der Hausarzt, Internist, Gastroenterologe oder der Gynäkologe sowie der Urologe sein.
Der Arzt wird nach einer ausführlichen Anamnese (Erhebung der Krankengeschichte) eine körperliche Untersuchung durchführen, bei der er unter anderem den Bauch abtastet. Zur weiteren Diagnose können spezielle Untersuchungen wie Blutuntersuchung, Stuhl- bzw. Urinprobe, Ultraschall, Röntgen, MRT (Magnetresonanztomographie) oder CT (Computertomographie), sowie Darmspiegelung (Koloskopie) und manchmal auch eine Magenspiegelung (Gastroskopie) notwendig sein.
Je nach Ursache für die Unterleibsschmerzen kommen verschiedene Therapiemöglichkeiten infrage. Zur Linderung der Beschwerden können vom Arzt schmerzstillende und/oder krampflösende Medikamente verordnet werden. Bei infektiösen Darmerkrankungen kann auch ein Antibiotikum notwendig sein, sowie ausreichende Flüssigkeitszufuhr.
- Bei leichten Beschwerden kann eine Wärmflasche am Bauch helfen.
- Warme Bäder und Tees wirken ebenso beruhigend und krampflösend.
- Auch leichte Bewegung kann bei leichten Unterbauchschmerzen krampflösend wirken.
- Ist die Ursache für die Beschwerden ungesunde Ernährung, hilft eine Umstellung auf ausgewogene Kost.
- Bei stressbedingten Bauchschmerzen tun Entspannungsübungen gut.
- Man sollte den Körper beobachten und bei Nichtbesserung ärztlichen Rat einholen.