Etwa 10% der österreichischen Bevölkerung wird jährlich von einer Zecke gestochen. 2% davon, also etwa 16.000 Österreicher, erkranken in der Folge an Borreliose. Um eine Infektion zu vermeiden, ist eine rasche Entfernung des Zecks innerhalb von 24-36 Stunden erforderlich. Für Borreliose gibt es noch keine Impfung. Borreliose kann, im Falle einer Infektion, jedoch gut mit Antibiotika behandelt werden. Dadurch sind auch mögliche Spätfolgen vermeidbar. Bemerken Sie eines oder mehrere der folgenden Symptome nach einem Zeckenstich an sich selbst, dann zögern Sie nicht zum Arzt zu gehen.
- Die Borreliose wird am häufigsten durch Zecken übertragen, in Österreich sind jährlich etwa 16.000 Menschen betroffen.
- Anders als gegen FSME gibt es gegen Borrelien keine Schutzimpfung.
- Die Wanderröte ist ein kreisrunder Hautausschlag, der sich bei Borreliose um die Einstichstelle bildet.
- Als Spätfolge der Infektion kann sich die Haut an manchen Stellen bläulich-rot verfärben.
- Borreliose kann auch Entzündungen an den Augen, den Nerven oder dem Herzen nach sich ziehen.
Ein typisches Symptom nach einer Infektion mit dem Bakterium Borrelia burgdorferi ist ein kreisrunder Hautausschlag, der sich nach einigen Tagen rund um die Einstichstelle bildet. Etwa 30 Tage nach einer Infektion entsteht bei etwa 80% der Betroffenen an der Stichstelle eine ringförmige, erhabene Rötung der Haut. Sie breitet sich nach außen hin aus, ist deutlich abgegrenzt und kann bis zu 5-10 cm Durchmesser haben. Man bezeichnet dieses klinische Erscheinungsbild als Wanderröte, medizinisch „Erythema chronicum migrans“. Hervorgerufen wird sie durch eine Entzündung durch die wandernden Borrelien, die vom Immunsystem bekämpft werden. Hinzu können Beschwerden wie Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Fieber kommen. Die Rötung bildet sich nach einigen Tagen wieder zurück, die Borrelien wandern jedoch über den Blutstrom im Körper weiter und können zu anderen Organen vordringen.
Als Acrodermatitis chronica atrophicans (ACA) wird eine Infektion der Haut bezeichnet, sie ist an der bläulich-roten Hautverfärbung erkennbar. Sie tritt erst Wochen oder Monate nach dem Zeckenstich auf und zählt zu den Spätfolgen. Am häufigsten sind die Extremitäten betroffen, sowie die Gelenksbereiche. Ohne Therapie schreitet die Erkrankung fort und verursacht flächige Hautveränderungen. Diese sind zwar schmerzlos, doch meist fühlt sich die Haut in diesen Bereichen übermäßig warm an, auch eine bleierne Schwere der Extremitäten kann Anzeichen für eine Infektion mit Borrelien sein. Grund dafür ist, dass das Binde- und Fettgewebe langsam abgebaut wird, in der Folge kann z.B. die Achillessehne verdickt hervortreten, die Haut wird immer dünner und durchscheinend, an den Gelenken können sich Knoten bilden.
Bei fortgeschrittener Erkrankung kann sich die Infektion auf verschiedene Körperregionen ausbreiten. Symptome im Spätstadium treten mehr als 6 Monate nach der Infektion auf und befallen unterschiedliche Organe. Am häufigsten in diesem Stadium sind Gelenksschmerzen oder -schwellungen (Lyme-Arthritis) sowie Muskelschmerzen. Diese Symptome treten bei etwa der Hälfte aller mit Borrelien infizierten Menschen auf, die unbehandelt sind.
Herzmuskelentzündung oder Herzbeutelentzündung entwickeln etwa 15 % aller mit Borrelien Infizierten als Spätfolge. Die Herzmuskelentzündung ist eine akut oder chronisch verlaufende Entzündung der Herzmuskelzellen. Allerdings kann diese Entzündung das Herz schwer schädigen und zu einer chronischen Herzschwäche oder plötzlichem Herztod führen.
Bleibt die Infektion unbehandelt, kann es nach einigen Wochen oder Monaten zu Entzündungsreaktionen im Körper kommen, vor allem an der Haut, den Augen und gelegentlich im Zentralnervensystem (z.B. Gehirnhautentzündung). Eine Bindehautentzündung betrifft zirka 20% der Infizierten. Die Folge sind rote, juckende, oft schmerzhaft brennende Augen, die in der Früh beim Aufwachen auch "verklebt" sein können. Eine Gehirnhautentzündung tritt bei etwa 10% der Infizierten auf. Entzündungen des Rückenmarks oder der Nervenwurzeln sind häufiger zu erkennen, etwa bei zwei Drittel der Infektionen.