Ein typisches Anzeichen für eine Aortendissektion sind plötzlich auftretende, heftige Schmerzen in der Brust oder im Rücken. Wird eine Aortendissektion rasch erkannt und im Krankenhaus behandelt, überleben etwa 80 % der Betroffenen.
- Bei einer Aortendissektion reißt die innere Schicht der Aortenwand, Blut dringt ein und es kommt zu einer Spaltung der Wandschichten.
- Man unterscheidet zwei Formen der Aortendissektion: Typ A (im aufsteigenden Teil der Aorta) und Typ B (im absteigenden Teil der Aorta).
- Eine Aortendissektion nahe am Herzen (Typ A) ist lebensbedrohlich. Rasches Handeln ist dringend nötig.
- Zur Diagnosestellung werden bildgebende Verfahren angewendet.
- Die Behandlung erfolgt je nach Typ und Ausmaß der Dissektion.
Art | Erkrankung der Aorta |
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Ursachen | Schädigung der Arterienwand z. B. durch Arteriosklerose, plötzliche Erhöhung des Blutdrucks, genetisch bedingte Bindegewebserkrankungen, angeborene Fehlbildungen des Herzens oder der Gefäße, Aortenaneurysma, zunehmendes Alter, Herzoperationen oder Katheter-Eingriffe, Schwangerschaft bzw. Geburt |
Symptome | Heftige plötzlich einsetzende Schmerzen im Brustraum, Rücken, manchmal auch im Bauch; Bewusstseinsstörungen, Ohnmacht, fehlender Puls in Armen oder Beinen, Kribbeln, Schmerzen in den Gliedmaßen bis hin zu Lähmungen, hängendes Augenlid, Luftnot, Heiserkeit |
Diagnose | Röntgen, CT-Angiographie, MRT, Echokardiographie |
Therapie | Medikamente, Operation, Stent-Graft |
FAQ (Häufige Fragen)
Wie äußert sich eine Aortendissektion?
Ein typischen Anzeichen für eine Aortendissektion sind plötzliche unerträgliche Schmerzen quer durch den Brustraum, im Rücken (zwischen den Schulterblättern) oder manchmal auch im Bauch.
Je nach Ort der Dissektion können weitere Symptome auftreten, wie:
- Bewusstseinsstörungen, Ohnmacht
- fehlender Puls z.B. in einem Arm oder in den Beinen
- Kribbeln, Schmerzen oder Lähmungen in den Gliedmaßen
- Hängendes Augenlid, verengte Pupillen
- Luftnot
- Heiserkeit
Wie lange kann man mit einer Aortendissektion leben?
Kommt es zu einer Aortendissektion, handelt es sich um einen lebensbedrohlichen Notfall. Etwa 20 % der Betroffenen sterben, bevor sie im Krankenhaus ankommen. Ohne Behandlung ist die Todesrate in den ersten 2 Wochen sehr hoch und abhängig vom Typ der Dissektion.
- Die Behandlung einer herznahen Dissektion (Typ A) überleben etwa 70 % der Patient:innen.
- Die Behandlung einer Dissektion in einem herzfernen Abschnitt (Typ B) überleben etwa 90 % der Patient:innen.
Von den Patient:innen, die die ersten zwei Wochen überleben, sind etwa 60 % auch fünf Jahre nach der Behandlung noch am Leben.
Was ist der Unterschied zwischen Aortendissektion und Aortenaneurysma?
Während bei einem Aneurysma die Gefäßwand geschwächt und zu einer ungewöhnlichen Aussackung führt, reißt bei einer Dissektion die innerste Wandschicht ein und ein mit Blut gefüllter Raum in der Gefäßwand entsteht.
Als wichtigste Arterie im Körper transportiert die Aorta (Hauptschlagader) das Blut vom Herzen zu den Organen. Bei einer Aortendissektion reißt die innere Auskleidung der Aorta ein und Blut dringt in die Gefäßwand der Hauptschlagader ein. Dadurch spalten sich die Wandschichten und ein neuer mit Blut gefüllter Gefäßinnenraum entsteht. In der Folge kann sich der Riss weiter entlang der Aorta ausbreiten und zu einer Blutung oder zu einer Unterbrechung der Blutversorgung lebenswichtiger Organe führen.
Je nach Ausbreitung der Dissektion unterscheidet man zwei Formen:
- Typ A Dissektion: Der aufsteigende Anfangsteil der Aorta, nahe am Herzen, ist betroffen. Es besteht das Risiko, dass sich der Einriss bis in weiter peripher ziehenden Gefäßabschnitt fortsetzt und die Aortenwand über weite Strecken der Länge nach gespalten wird.
- Typ B Dissektion: Der Riss liegt ausschließlich im absteigenden Teil der Aorta vor.
Etwa zwei Drittel der Betroffenen leiden am Typ A – der gefährlicheren Variante. Typ B führt zwar selten kurzfristig zum Tod, wirkt sich jedoch langfristig auch auf Lebensqualität und Überleben aus.
Klar zu differenzieren ist eine Aortendissektion von einem Aortenaneurysma:
Während bei einem Aneurysma die Gefäßwand geschwächt und zu einer ungewöhnlichen Aussackung führt, reißt bei einer Dissektion die innerste Wandschicht ein und ein mit Blut gefüllter Raum in der Gefäßwand entsteht.
Mehr zum Thema: Aneurysma » Wie wird es behandelt?
Eine Aortendissektion ist relativ selten. Es wird geschätzt, dass sie pro Jahr bei etwa ein bis drei Personen pro 100.000 Menschen auftritt. Erwachsene jeden Alters können betroffen sein, wobei die Erkrankung häufiger bei Männern im mittleren bis höheren Alter vorkommt.
Verschiedene Grunderkrankungen und Risikofaktoren können eine Schädigung der Arterienwand begünstigen. Zu den häufigsten Ursachen zählt jahrelanger Bluthochdruck.
Weitere Ursachen können sein:
- Arteriosklerose (Arterienverkalkung)
- eine plötzliche Erhöhung des Blutdrucks z.B. durch Drogenkonsum
- Genetisch bedingte Bindegewebserkrankungen z.B. Marfan-Syndrom oder Ehlers-Danlos-Syndrom
- Angeborene Fehlbildungen des Herzens oder der Gefäße wie Herzklappenfehler, Striktur (Verengung) der Aorta
- Gefäßentzündungen (Vaskulitiden)
- ein Aneurysma der Aorta
- Verfall der Gefäßwand durch zunehmendes Alter
- in seltenen Fällen: versehentlich bei Herzoperationen oder Katheter-Eingriffen
Auch bei Schwangerschaft und Geburt ist das Risiko einer akuten Arteriendissektion erhöht.
Ein typisches Anzeichen für eine Aortendissektion sind plötzliche unerträgliche Schmerzen quer durch den Brustraum, im Rücken (zwischen den Schulterblättern) oder manchmal auch im Bauch.
Je nach Ort der Dissektion können weitere Symptome auftreten, wie:
- Bewusstseinsstörungen, Ohnmacht
- fehlender Puls z.B. in einem Arm oder in den Beinen
- Kribbeln, Schmerzen oder Lähmungen in den Gliedmaßen
- hängendes Augenlid, verengte Pupillen
- Luftnot
- Heiserkeit
Mehr zum Thema: Brustschmerzen » Wann sind sie gefährlich?
Der Verlauf der Erkrankung ist abhängig von Ort und Ausmaß der Dissektion.
Mögliche Komplikationen, die in den ersten beiden Wochen auftreten können, sind:
Herzinfarkt | Die Herzkranzgefäße, die den Herzmuskel versorgen, werden blockiert und es kommt zu einem Herzinfarkt. |
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Herzbeuteltamponade | Kommt es zu einer Dissektion nahe am Herzen (Typ A), kann sich das Blut in den Herzbeutel ergießen und das Herz dadurch von außen zusammendrücken. |
Schlaganfall | Hirnarterien, die das Gehirn versorgen, verschließen sich. Ein Schlaganfall ist die Folge. |
Nierenversagen | Der Blutfluss in den Nierenarterien wird behindert, was ein Nierenversagen verursacht. |
Schädigung der Nerven und/oder des Rückenmarks | Rückenmarksarterien verschließen sich; führt zu einem Kribbeln oder Bewegungsunfähigkeit der Gliedmaßen |
Wichtige Hinweise auf eine Aortendissektion liefern typische Symptome wie ein heftiger Brustschmerz, der plötzlich einsetzt. Manchmal ist der Puls bei Betroffenen in Armen/Beinen verringert oder gar nicht fühlbar. Es kann zu unterschiedlichen Blutdruckwerten in den beiden Armen kommen.
Bei der Diagnostik kommen bildgebende Verfahren zum Einsatz:
- Konventionelles Röntgen: Eine Röntgenuntersuchung des Brustkorbs ist oft der erste Schritt zur Diagnosestellung. Auf den Aufnahmen ist bei 90 % der Betroffenen eine erweiterte Aorta zu erkennen.
- Computertomographie (CT) mit CT-Angiographie (CTA): Gilt als die Methode der Wahl, da sie eine Sensitivität und Spezifität von nahezu 100 % aufweist. Somit ermöglicht sie eine detaillierte Ansicht der Aorta, dem Herzen und den Organen. Mithilfe eines Kontrastmittels ist es möglich, die Blutgefäße besser darzustellen.
- Echokardiographie: Ist eine Ultraschallmethode, die zur Untersuchung des Herzens und der Aorta eingesetzt wird. Das Verfahren ist nichtinvasiv und vielseitig einsetzbar.
- Magnetresonanztomographie: Kann alternativ zur Computertomographie zum Einsatz kommen.
Patient:innen mit Aortendissektion werden im Krankenhaus engmaschig überwacht (Puls, Blutdruck, Atemfrequenz). Um Schmerzen zu lindern sowie Puls und Blutdruck (auf einen gerade noch ausreichenden Wert für die Blutversorgung) zu senken, werden Medikamente verabreicht. So kann die beschädigte Gefäßwand entlastet und die Verbreitung der Dissektion beschränkt werden.
Die weitere Behandlung erfolgt je nach Typ und Ausmaß der Dissektion:
Typ A: |
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Typ B: |
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Betroffene einer Aortendissektion müssen in der Regel, auch nach erfolgter Operation, weiter Medikamente nehmen, um den Blutdruck zu kontrollieren. Zudem sind Kontrolluntersuchungen mittels CT, MRT oder Echokardiographie nötig (zu Beginn alle 3 – 6 Monate, später 1x im Jahr), um zu überprüfen, ob sich Spätkomplikationen abzeichnen.
Kommt es zu einer Aortendissektion, handelt es sich um einen lebensbedrohlichen Notfall. Etwa 20 % der Betroffenen sterben, bevor sie im Krankenhaus ankommen. Ohne Behandlung ist die Todesrate in den ersten 2 Wochen sehr hoch und abhängig vom Typ der Dissektion.
- Typ A: Die Behandlung einer herznahen Dissektion überleben etwa 70 % der Patient:innen.
- Typ B: Die Behandlung einer Dissektion in einem herzfernen Abschnitt überleben etwa 90 % der Patient:innen.
Von den Patient:innen, die die ersten zwei Wochen überleben, sind etwa 60 % auch fünf Jahre nach der Behandlung noch am Leben.
Mehr zum Thema: Das Herz » Wie ist es aufgebaut?
- DocCheck Flexikon: Aortendissektion (13.01.2025)
- MSD Manuals: Aortendissektion (13.01.2025)
- Gesund.bund.de: Aortendissektion (13.01.2025):
- Leitlinie - S2K Typ B Aortendissektion (13.01.2025)
- S2k-Leitlinie 011-018: Behandlung der Thorakalen Aortendissektion Typ A (13.01.2025)
- Deutsche Herzstiftung: Lebensbedrohlich – “Wühlblutung” in der Hauptschlagader (13.01.2025)
- Ärztezeitung.de: Welche Faktoren akute Arteriendissektionen bei Schwangeren begünstigen (13.01.2025)