Dyspnoe ist die medizinische Bezeichnung für das unangenehme Gefühl, nicht ausreichend gut atmen zu können. Die Gründe können vielfältig sein, von harmlos bis lebensbedrohlich. Wichtig: Bei plötzlicher, schwerer Atemnot unverzüglich die Notärzt:in (144) rufen!
Zusammenfassung
- Dyspnoe kann plötzlich auftreten (akut) oder sich schleichend (chronisch) entwickeln.
- Es gibt viele unterschiedliche Ursachen für eine Atemnot oder Kurzatmigkeit und sowohl physische als auch psychische Auslöser.
- Eine rasche Einschätzung des Schweregrads ist wichtig.
- Dyspnoe wird je nach Ursache und Schweregrad behandelt.
- Auch bei vorübergehender, kurzfristiger Kurzatmigkeit ist eine ärztliche Abklärung wichtig.
- Ein gesunder Lebensstil, Stressreduktion und Rauchverzicht sind eine gute Möglichkeit, einer Atemnot vorzubeugen.
Dyspnoe im Überblick
Art | Symptom |
---|---|
Ursache | u.a. Herz-, Lungen- oder Atemwegserkrankung |
Symptome | u.a. Atemnot, Kurzatmigkeit, erhöhte Atemfrequenz, erhöhte Herzfrequenz, Schwindel, Panikgefühl |
Diagnose | Abhören von Herz und Lunge, Blutuntersuchungen, Lungenfunktionstest, Bestimmen der Sauerstoffsättigung, div. bildgebende Verfahren |
Behandlung | je nach Ursache |
FAQ (Häufige Fragen)
Was sind Dyspnoe-Symptome?
Folgende Beschwerden können bei einer Dyspnoe auftreten:
- Herzrasen, erhöhte Herzfrequenz
- tiefere Atemzüge
- erhöhte Atemfrequenz im Ruhezustand
- Schwitzen, Nachtschweiß
- Thoraxschmerz, Engegefühl in der Brust
- Husten
- Angstgefühl, Panik
- Schwindel
- Übelkeit
- Sauerstoffmangel
Ist eine Dyspnoe gefährlich?
Dyspnoe kann schleichend oder plötzlich und in unterschiedlichen Formen auftreten. Es ist wichtig, den Schweregrad der Atemnot einzuschätzen, da dieser harmlos bis lebensbedrohlich sein kann.
Wie behandelt man Dyspnoe?
Die Behandlung erfolgt nach schneller Abklärung unterschiedlich je nach Symptom und Ursache. Danach richtet sich auch, ob stationär oder ambulant behandelt wird.
Dyspnoe ist der medizinische Fachbegriff für Kurzatmigkeit oder Atemnot. Damit geht das beängstigende und unangenehme Gefühl einher, nur schwer atmen zu können.
Anders als bei begründetem "Aus-der-Puste-sein" bei körperlicher Anstrengung, fühlt es sich jedoch so an, als könne man nicht schnell oder tief genug einatmen, weshalb es zu einer schnelleren und mitunter auch unregelmäßigen Atmung kommt.
Es gibt unterschiedliche Formen von Dyspnoe:
- Ruhedyspnoe: Atemnot in Ruhe ohne körperliche Anstrengung
- Orthopnoe: Atemnot im Liegen, die sich im Sitzen bessert
- Paroxysmale Dyspnoe: Atemnot während der Nacht
- Sprechdyspnoe: Atemnot während des Sprechens
- Belastungsdyspnoe: Atemnot bei körperlicher Anstrengung
Dyspnoe kann schleichend oder plötzlich auftreten – je nachdem unterscheidet man zwischen einer akuten oder chronischen Dyspnoe.
Anders als bei begründetem "Aus-der-Puste-sein" bei körperlicher Anstrengung, fühlt es sich so an, als könne man nicht schnell oder tief genug einatmen, weshalb es zu einer schnelleren und mitunter auch unregelmäßigen Atmung kommt.
Folgende Begleiterscheinungen bzw. Beschwerden können bei einer Dyspnoe u.a. auftreten:
Das Symptom Dyspnoe kommt häufig vor, unterschiedliche Krankheitsbilder können Auslöser sein. Zu den häufigsten Ursachen zählen u.a.:
- Lungen- und Atemwegserkrankungen, z.B. COVID-19, Lungenembolie, akute oder chronische Lungen – oder Atemwegsentzündungen wie z.B. Kehlkopfentzündung
- Herzinfarkt, Angina pectoris, Herzinsuffizienz
- Asthma bronchiale
- COPD (Chronisch obstruktive Lungenerkrankung)
- Allergien
Es gibt allerdings auch viele weitere Erkrankungen und Krankheitsbilder, bei denen Atemnot als Reaktion auftreten kann, z.B.
- aufgrund starker Schmerzen (Knochenbrüche, insbesondere Rippenbruch)
- Höhenkrankheit (Aufenthalt über 2.500 Meter)
- Pneumothorax, Rauchvergiftung
- metabolische Azidose
- Tumoren
- neurologische Erkrankungen
Mögliche weitere Ursachen können u.a. eine (vorübergehende) Dyspnoe verursachen:
- Schwangerschaft
- Übergewicht
- Überanstrengung kann eine (vorübergehende) Atemnot verursachen
- Einatmen von Fremdkörpern
- Nebenwirkungen von Medikamenten
Nicht immer muss eine physiologische Ursache der Auslöser sein, auch psychologische Faktoren können eine Rolle spielen:
- Hyperventilationssyndrom
- Panik
- Angststörungen
- Depression
- Stress
- Funktionelle Atemstörungen
- Trauma
Zunächst ist es wichtig, den Schweregrad der Atemnot einzuschätzen, da dieser harmlos bis lebensbedrohlich sein kann. Im Zweifel sollte umgehend die Notärzt:in (144) gerufen werden!
Warnsignale für einen Notfall können auch Verwirrtheit, vermindertes Bewusstsein, Fieber, Schweißausbruch oder Schmerzen im Brustkorb sein.
Hinweis: Was tun bei akuter Atemnot?
- Aufrecht hinsetzen oder Oberkörper hochlagern
- Oberkörper freimachen (Krawatte, Halskette, etc. entfernen bzw. Knöpfe öffnen)
- Ruhig bleiben
Die Ärzt:in wird mittels Pulsoximetrie (Sensor an einem Finger) die Sauerstoffsättigung im Blut messen, Herz sowie Lunge auf Geräusche abhören und den Körper begutachten (beidseitige Beinschwellung kann bspw. auf eine Herzinsuffizienz hindeuten).
Zur Einschätzung des Schweregrads dient auch die Borg-Skala oder die Einteilung nach NYHA-Klassifikation.
Ein umfassendes Ärzt:in-Patient:innengespräch (Anamnese), bei dem die Ärzt:in über die Krankengeschichte informiert wird, dient ebenso als Anhaltspunkt. Mögliche Fragen können sein:
- Wie lange besteht die Kurzatmigkeit?
- Ist sie plötzlich oder schleichend aufgetreten?
- Wo haben Sie sich aufgehalten, als die Kurzatmigkeit eingetreten ist? (Anstrengung, schlechte Luftqualität, Medikamente, Allergien, …)
- Gibt es Herz- oder Lungenerkrankungen in der Familie?
Je nach Ursache wird die Ärzt:in weitere körperliche Untersuchungen veranlassen. Dazu können u.a. folgende Tests und Verfahren zählen:
- Röntgen oder/und Ultraschall des Brustkorbs
- Elektrokardiogramm (EKG)
- Lungenfunktionstest (Spirometrie)
- Computertomografie, Angiografie
- Blutuntersuchungen, z.B. D-Dimer-Test (bei Verdacht auf Lungenembolie)
- Bronchoskopie
- Allergietest
Die Behandlung erfolgt nach schneller Abklärung unterschiedlich je nach Symptom und Ursache. Danach richtet sich auch, ob stationär oder ambulant behandelt wird.
Ist die Dyspnoe auf psychische Faktoren zurückzuführen, sind u.a. Psychotherapie, Maßnahmen zur Stress- oder Traumabewältigung sinnvoll.
Auch wenn die Kurzatmigkeit oder Atemnot nur vorübergehend auftritt, ist eine rasche medizinische Abklärung ratsam.
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Ein wichtiger Schritt, um Atemnot vorzubeugen, ist ein gesunder Lebensstil mit ausreichend Bewegung, einem stressreduzierten Alltag und dem Verzicht auf Alkohol und Nikotin. Damit reduziert sich das Risiko einer Herz-, Lungen- oder Atemwegserkrankung sowie Übergewicht.
Auch ist es wichtig, sich bei Erkältungen oder Krankheitssymptomen zu schonen, während der Schonungsphase auf Sport zu verzichten und bei Symptomen eine Ärzt:in aufzusuchen.