Für Eltern und Kind ist ein Pseudokrupp-Anfall im ersten Moment ziemlich beängstigend. Umso wichtiger ist es, selbst Ruhe zu bewahren und das Kind zu beruhigen. Kalte Luft sorgt meist rasch für eine Besserung der Symptome: Setzen Sie sich mit dem Kind an das geöffnete Fenster oder gehen Sie mit ihm ins Freie. Kommt es zu akuter Atemnot, muss die Rettung (144) verständigt werden.
- Pseudokrupp wird meist durch Erkältungsviren ausgelöst und zählt zu den Erkältungskrankheiten.
- Bei Pseudokrupp schwellen die Schleimhäute im Kehlkopf unterhalb der Stimmritze an, was den typischen bellenden Krupphusten zur Folge hat.
- Pseudokrupp-Anfälle treten vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern und in der Nacht auf.
- Meist wirkt ein Pseudokrupp-Anfall schlimmer als er ist.
- Wichtig ist, im Ernstfall Ruhe zu bewahren und das Kind zu beruhigen. Durch kalte Luft bessern sich die Symptome meist rasch.
- Kommt es zu akuter Atemnot, muss die Rettung (144) gerufen werden!
Art | Infektion der oberen Atemwege |
---|---|
Ursache | meist viral bedingt |
Symptome | u.a. anfallsartiger, bellender, trockener Husten, pfeifende inspiratorische Atemgeräusche, Heiserkeit, eventuell Atemnot |
Diagnose | meist anhand der Symptome |
Behandlung | Kortisonhaltige Zäpfchen oder Saft, gegebenenfalls Adrenalin und Sauerstoffgabe |
FAQ (Häufige Fragen)
Wie äußert sich Pseudokrupp?
Die Symptome setzen in der Regel anfallsartig und plötzlich ein. Durch die Einengung der oberen Atemwege hört sich Krupphusten meist dramatisch an.
Folgende Symptome können bei Pseudokrupp auftreten:
- anfallsartiger, bellender Husten
- Heiserkeit
- pfeifende Atemgeräusche bei Einatmung
- eventuell Atemnot
- Schwäche
- allgemeines Krankheitsgefühl
- eventuell Fieber
Was hilft bei Pseudokrupp?
Pseudokrupp verläuft meist ohne Komplikationen. Der Anfall legt sich nach kurzer Zeit und die Beschwerden klingen ab.
Maßnahmen, die helfen, sind z.B.:
- Ruhe bewahren und versuchen, das Kind zu beruhigen.
- Das Kind aufrecht hinsetzen, um das Atmen zu erleichtern.
- Mit dem Kind an das geöffnete Fenster oder mit ihm ins Freie gehen. Die kühle Luft führt zu einem Abschwellen der Schleimhäute, das Atmen fällt wieder leichter.
- Ist der akute Anfall vorbei, dem Kind etwas Kaltes zu trinken geben (kleine Schlucke!).
- Kortisonhaltige Medikamente in Form von Saft oder Zäpfchen (verschrieben von der Ärzt:in) wirken abschwellend.
- Treten bei einem starken Anfall zusätzlich Anzeichen eines Sauerstoffmangels auf (blasse Haut, bläulich verfärbte Lippen, Herzrasen, Atemnot), unbedingt die Rettung (144) rufen!
Wie ansteckend ist Pseudokrupp?
Pseudokrupp wird meistens durch verschiedene Erkältungsviren ausgelöst, die beim Sprechen, Husten oder Niesen auch auf andere übertragen werden können. Meist führt eine Ansteckung aber nur zu einer "normalen" Erkältung.
Bei Pseudokrupp (akut stenosierende/subglottische Laryngitis) handelt es sich um eine akute Infektion der oberen Atemwege, die vor allem bei Kindern zwischen drei Monaten und sechs Jahren auftritt. Buben sind etwas häufiger betroffen als Mädchen. Pseudokrupp bei Erwachsenen ist sehr selten. Auslöser für Pseudokrupp sind meist Viren, selten Bakterien oder Allergien.
Typisch für einen Pseudokrupp-Anfall ist anfallsartiger, bellender Husten, der durch verengte Atemwege ausgelöst wird – der sogenannte Krupphusten. Beim Einatmen hört man oft ein keuchendes Geräusch, was auch Stridor genannt wird.
Pseudokrupp kann ganzjährig auftreten, der Erkrankungsgipfel liegt aber in den kühleren Herbst- und Wintermonaten. Die Erkrankung wird begünstigt durch Faktoren wie:
- kalte Luft,
- Zigarettenrauch
- und Luftverschmutzung
Auslöser von Pseudokrupp ist meist eine Infektion mit Erkältungsviren, wie z.B.
- Rhinoviren,
- Adenoviren,
- Parainfluenza-Viren,
- Influenza-Viren
- oder RS-Viren.
Diese befallen die oberen Atemwege und führen dazu, dass die Schleimhaut in Hals, Nase und Rachen anschwillt. Dies führt zu Heiserkeit und anfallsartigen, bellenden Husten. Zusätzlich kann auch Atemnot auftreten. Bei der Einatmung ist meist ein Geräusch hörbar (Stridor).
Pseudokrupp betrifft vor allem Säuglinge und Kleinkinder aufgrund ihrer anatomischen Gegebenheiten, weil ihre Atemwege noch sehr klein und eng sind und eine entzündliche Schwellung deshalb rasch zu deutlichen Einengung der Atemwege führen kann.
Mehr zum Thema: Bakterien & Viren » Welche Unterschiede gibt es?
Pseudokrupp wird meistens durch verschiedene Erkältungsviren ausgelöst, die beim Sprechen, Husten oder Niesen auch auf andere übertragen werden können. Meist führt eine Ansteckung aber nur zu einer "normalen" Erkältung.
Die Symptome setzen in der Regel anfallsartig und plötzlich ein. Durch die Einengung der oberen Atemwege hört sich Krupphusten meist dramatisch an. Folgende Symptome können bei Pseudokrupp auftreten:
- anfallsartiger, bellender Husten
- Heiserkeit
- pfeifende Atemgeräusche bei Einatmung
- eventuell Atemnot
- Schwäche
- allgemeines Krankheitsgefühl
- eventuell Fieber
Oft haben Kinder vor einem Pseudokrupp-Anfall Schnupfen, etwas Fieber und ein allgemeines Krankheitsgefühl. Typischerweise setzt der Krupphusten in der Nacht ein. Bedingt durch den natürlichen Cortisolspiegel, welcher tagsüber höher liegt und gegen Abend und Nacht abfällt. Die abschwellende Wirkung fehlt hierdurch in der Nacht. Die Kinder wachen dann mit dem charakteristischen bellenden Husten auf und ringen gelegentlich nach Luft oder zeigen eine verschärfte Atmung. Kommt es zu einer akuten Atemnot, muss die Rettung (144) gerufen werden.
Meist bessert sich Pseudokrupp tagsüber, kann aber in der darauffolgenden Nacht wieder auftreten. Die akute Erkrankung ist in der Regel in 24 bis 48 Stunden vorbei, meist husten Kinder aber noch ein paar Tage danach verstärkt ohne den typisch bellenden Klang weiter.
Je nach Ausprägung der auftretenden Symptome kann Pseudokrupp in unterschiedliche Schweregrade eingeteilt werden:
Grad | Symptome |
---|---|
I | Husten, Heiserkeit |
II | Atemgeräusche beim Einatmen, Einziehen des Brustkorbs beim Einatmen |
III | Atemnot, erhöhter Puls, Angst, Blässe |
IV | starke Atemnot, flacher und schneller Puls, Atemgeräusche bei Ein- und Ausatmung, Blaufärbung der Haut, Bewusstseinsstörungen |
Auch nach einem leichten Pseudokrupp-Anfall ist ein Arztbesuch ratsam, damit andere Erkrankungen wie eine Kehldeckelentzündung (Epiglottitis) oder der echte Krupp (Entzündung des Kehlkopfes bei Diptherie) ausgeschlossen werden können.
Bei Pseudokrupp ist die Kinderärzt:in oder die Hausärzt:in der richtige Ansprechpartner. Diese kann die Diagnose meist nach einer ausführlichen Anamnese (Patient:in-Ärzt:in-Gespräch) anhand der auftretenden Symptome stellen.
In der Regel verläuft Pseudokrupp leicht und kann zu Hause behandelt werden. Nur selten ist ein Spitalsaufenthalt nötig.
- Bewahren Sie Ruhe und versuchen Sie das Kind zu beruhigen.
- Setzen Sie das Kind aufrecht hin, das erleichtert das Atmen meist.
- Nehmen Sie das Kind auf den Arm und stellen Sie sich mit ihm an das geöffnete Fenster oder gehen Sie mit ihm ins Freie. Die kühle Luft führt zu einem Abschwellen der Schleimhäute, das Atmen fällt wieder leichter.
- Ist der akute Anfall vorbei, dem Kind etwas Kaltes zu trinken geben (kleine Schlucke!).
- Häufig verschreibt die Ärzt:in kortisonhaltige Medikamente in Form von Saft oder Zäpfchen, die abschwellend wirken.
- Bei starker Atemnot kann der Ärzt:in abschwellend wirkende Substanzen wie Adrenalin als Inhalation verabreichen.
- Bei einem starken Pseudokrupp-Anfall treten zusätzlich zu den Hustenattacken Anzeichen eines Sauerstoffmangels auf (blasse Haut, bläulich verfärbte Lippen, Herzrasen, Atemnot). Rufen Sie die Rettung (144)!
Pseudokrupp verläuft meist komplikationsarm, der Anfall legt sich nach kurzer Zeit und die Beschwerden klingen ab.
Pseudokrupp heilt meist innerhalb weniger Tage von selbst aus. Komplikationen wie Lungenentzündung sind sehr selten.
Mehr zum Thema: Lungenentzündung » Wie erfolgt die Behandlung?
Pseudokrupp kann auch bei Erwachsenen auftreten, ist aber sehr selten.
Leidet das Kind an einer Erkältung, sollten Pseudokrupp begünstigende Faktoren möglichst vermieden werden:
- Kein Rauchen in der Wohnung!
- Lüften Sie regelmäßig, besonders vor dem Schlafengehen.
- Eine kühle Schlafumgebung mit frischer Luft tut gut und wirkt abschwellend.
- Vermeiden Sie den Kontakt zu erkälteten Personen.
- Bewegung, gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf stärken die Abwehrkräfte.
Hilfreich ist außerdem, dass Eltern, deren Kinder schon einmal Pseudokrupp hatten, für den Akutfall Kortisonzäpfchen oder Kortisonsaft zu Hause haben, die im Falle eines Pseudokruppanfalls verabreicht werden können. Sprechen Sie mit der behandelnden Ärzt:in darüber.
Mehr zum Thema: Schlafen » Was trägt zu einem gesunden Schlaf bei?
- Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs: Kehlkopfentzündung bei Kindern und Pseudokrupp (01.09.2024)
- DocCheck Flexikon: Krupp-Syndrom (01.09.2024)
- Kinder- und Jugendärzte im Netz: Pseudokrupp (01.09.2024)
- Deutscher Allergie- und Asthmabund: Pseudokrupp/Krupphusten (01.09.2024)
- Erste Hilfe für Kinder.de: Was ist Pseudokrupp?